"Ich seh schon."
Sofort schaue ich auf. Meine Mom grinst mich an, schief und ein wenig neckend, so, wie Isaac es so oft tut, nur wenige Sekunden bevor er mich dann wieder für irgendeine beliebige Kleinigkeit aufzieht. Ich meine, ich liebe es, aber seitdem ich ihn an meinen Seite hab, ist es fast unmöglich nicht zu bemerken, wenn jemand diese Art grinsen an den Tag legt.
"Hm?"
"Du bist verliebt."
Ich seufze verträumt und lehne meinen Kopf auf der Innenfläche meiner Hand ab.
"Leugne ich nicht."
Mein Blick wandert durch die breite Türe geradewegs in das Wohnzimmer meines Elternhauses.
Isaac sitzt gleich neben meinem Dad auf dem immernoch unbeschreiblich bequemen Sofa. Er wirkt nicht angespannt, das hat er keine Minute seit unserer Ankunft getan. Wie sehr mich das erleichtert, muss ich hier bestimmt nicht nochmal erwähnen. Wahrscheinlich bin ich aufgeregter, als Isaac es selbst ist. Verständlich, oder? Hätten Mom und Dad keine gute erste Meinung über ihn abbekommen, dann wäre alles ein wenig schwieriger, als es das jetzt ist.
Nochmal lasse ich meinen Blick wieder zu Mom wandern.
"Denk dran, Madison: ein Fahrrad kauft man auch nicht, bevor man es ausprobiert hat, Madison."
Verwirrt runzle ich meune Stirn. Es braucht etwas Zeit, bis mir bewusst wird, was sie meint. Meine Augen weiten sich.
"Mom.",rufe ich empört, kann mir ein Lachen aber doch nicht verkneifen. Ich trenne etwas von meinem stück kuchen ab und lasse die gabel in meinem Mund verschwinden, um meine Verlegenheit nicht zeigen zu müssen. Unpassend. Unpassend, genau.
Auch Moms Lachen ertönt. Mir entkommt erneut ein seufzen ehe ich sie in eine kurze Umarmung ziehe.
"Ich bin froh, zu Hause zu sein.",gestehe ich.
"Ich bin auch froh, dass du zu Hause bist Schatz."
So sehr ich mein Leben auch schätze: die Zeit zu Hause und auch die Zeit mit meinen Eltern hat mir doch schon gefehlt. Ich bin nichts als froh, dass ich die Möglichkeit habe, meinen Geburtstag hier zu verbringen. Hier, und dann auch noch mit Isaac neben mir.
"Ich geh jetzt-"
Ich gehe wieder etwas auf Abstand. Den Teller mit dem frisch gebackenen Apfelkuchen hebe ich hoch, genauso wie die beiden Gabeln.
Sollte ich mich nicht verhört haben, muss Dad sowieso noch ein paar Dinge erledigen für die Arbeit und Mom- Mom hat das Treffen mit ihrer Yogagruppe und ich hab absolut nicht vor, ihr das heute zu nehmen, wo ich weiss, wie sehr sie die Zeit mit ihren Freundinnen genießt.
"Viel Spaß gleich, Mom.",füge ich noch hinzu und winke einmal kurz. Hastig mache ich mich auf den Weg ins Wohnzimmer. Meine Hand legt sich auf Isaacs Schulter ab, erleichtert darüber, dass Dad vor einigen Sekunden aufgestanden ist.
"Ich hab Kuchen. Lass uns in mein Zimmer."
Isaac erhebt sich sofort und bevor ich überhaupt die Chance bekomme, zu reagieren, werden mir seine Lippen aufgedrückt.
"Meine Eltern.",murmel ich zwischendrin und ernte ein brummen von ihm, welches folgen lässt, dass er sich wieder von mir trennt.Er tut mir meine vorherige Geste gleich und winkt meiner Mom auch kurz zu, weil alles andere auf diese Entfernung nicht möglich wäre. Meine Hand wird von seiner umschlossen weswegen ich zufrieden summe und ihn mit mir die Treppen nach oben ziehe.
"Sie sind begeistert von dir."
"Natürlich, Madi. Wie denn auch nicht?"
Ich muss gar nicht erst zu ihm schauen, um zu wissen, dass er vor sich hin grinst. Natürlich tut er das. Er weiss, wie er ist und auch, wie man sich zu benehmen hat, ich bin mir also ziemlich sicher, dass ihm auch klar ist, dass er hier gerade den perfekten Schwiegersohn für Mom und Dad präsentiert.
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Maybe.
Teen FictionArbeit. Einer der Hauptbestandteile in Madison's Leben. Die junge Jurastudentin steckt voll und ganz in den Vorbereitungen für das nächste Semester, als sie eines Abends das Haustier ihres Nachbarn auf ihrem Balkon auffindet. Das kleine Kätzchen mac...