Mit einem ergebenen Seufzen lege ich mich hin und breite meine Arme aus, woraufhin Fee sich sofort wieder zu mir gesellt. Schmunzelnd fahre ich über ihre flauschigen Pfötchen. Auch, wenn ich es wirklich schätze, neben Isaac auf zu wachen, Fees Begrüßung ist dann fast noch der bessere Part am Morgen. Ich meine, einfach scheint sie wirklich nicht zu sein, sie ist wirklich die ganze Nacht durch seine Wohnung gerast, der Vollmond vielleicht. Wach gehalten hat sie uns somit auch irgendwie.
"Du hast abgenommen."
Ich schaue Isaac an, welcher still in sein Schlafzimmer tritt, also ziehe ich die Bettdecke etwas mehr über mich.
"Tut mir leid."
"Isst du regelmäßig?"
"Glaube schon.",entgegne ich.
Er lässt sich neben mir nieder und legt sich ebenfalls hin. Seine Finger legen sich um meine, seine andere Hand wandert zu meinen Haaren, weswegen ich zufrieden summe.
"Ich setz mich nicht gerne alleine in irgendein Lokal. Ich meine- wenn ich arbeiten bin- Liam hat meistens zu anderen Zeiten Pause, als ich, weil er ja- eingestellt ist, ich hab demnach niemanden dort. Also endet mein Mittagessen meistens mit Kaffee."
"Du bist oft bis Abends weg? Dein Blutzucker?"
Ich nicke und zucke mit meinen Schultern. Ist nichts dramatisches. Ich meine, ich bin mir ziemlich sicher, dass es so einige gibt, die sich nicht allein in irgendein Restaurant setzen.
"Wir essen zusammen."
"Du bist doch auch arbeiten, du musst das nicht tun."
"Ich hab keine festen Zeiten und bin nur drei Häuser weiter. Ist nichts, worüber wir jetzt diskutieren."
Meine Mundwinkel zucken nach oben. Das ist wirklich nett, denke ich zumindest, immerhin ist das wirklich keine Sache, die selbstverständlich ist. Im Gegenteil. Wir kennen uns nichtmal richtig, ein halbes Jahr, nochnichtmal, ich würde meine Pause jedenfalls nicht für irgendwen sausen lassen.
"Wieviel Uhr?"
"Isaac-"
"Madison."
"Täglich um zwei für eine Stunde, außer ich bin mit im Gericht.",murmel ich nur.
"Geht doch."
Ich seufze und küsse seine Wange. Was solls. Wenn er keine Lust auf mich hat, kann er mir immer noch absagen. Oder mich sitzen lassen.
"Soll ich dich fahren?"
Sofort springe ich auf und laufe quer durch sein Wohnzimmer, nur, um an dem breiten Küchenfenster an zu halten. Vorsichtig schaue ich raus und lasse ein entnervtes Ächzen folgen.
"Wo soll ich bitte parken, damit dieser Idiot meinen Wagen in Ruhe lässt?!",rufe ich und fuchtel wild mit meinen Armen herum, als ich sehe, wie Isaac ebenfalls in die Küche tritt.
"Garage."
"Ich hab keine eigene, Isaac, für ein Hochhaus nur zwanzig Garagen an zu bauen ist auch schwachsinnig."
"Nicht so patzig, Madi."
Entschuldigend blicke ich ihn an und umarme Isaac, kurz, aber immerhin.
"Dann nehm ich dein Angebot wohl an.",murmel ich und seufze. Ein Taxi werd ich wohl sowieso nicht mehr abbekommen, leider. Wobei es mir an sich nichts ausmacht, mit Isaac zu fahren, den gleichen Weg haben wir größtenteils sowieso.
Seufzend entferne ich mich von dem Fenster wieder und wende mich stattdessen dem länglichen Spiegel im Flur zu.
"Geht die Hose? Ich meine- ich weiss nicht."
Skeptisch zupfe ich an dem Bund herum. Die wirklich hochtaillierte Stoffhose wird nach untenhing eng, und auch, wenn ich so einige in diesem Schnitt habe, ich bin mir wirklich nicht sicher, ob mir der dunkle Rosaton überhaupt steht.
"Sieht gut aus. Was dazu?"
"Weiss ich noch nicht."
Isaac verschwindet, kommt kurz darauf wieder rein ehe mich der schwarze Stoff trifft. Ich murre unzufrieden, begutachte diesen dann aber. Schulterzuckend streife ich mir das schwarze Langarmoberteil in Form eines Poloshirts über und lasse den unteren Teil davon in meiner Hose verschwinden, weil es sonst schlichtweg zu lang wäre. Ich ziehe meine Ketten herraus, merke, wie Isaac das gleiche mit meinen Haaren wiederholt, weswegen ich ihn dankend anlächel.
"Hübsch."
Schmunzelnd nicke ich und drücke ihm einen Kuss auf die Wange, wende mich sofort aber wieder ab, um nicht schüchtern zu werden. Ich werd Anwältin. Ich darf nicht so schnell in Verlegenheit verfallen, auch, wenn die Sache mit der Schüchternheit schon damals ein kleines Problem von mir war.
"Danke."
Ich schluffe an ihm vorbei, zurück zur Kücheninsel, auf welcher meine Sachen nach wie vor liegen.
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Maybe.
Teen FictionArbeit. Einer der Hauptbestandteile in Madison's Leben. Die junge Jurastudentin steckt voll und ganz in den Vorbereitungen für das nächste Semester, als sie eines Abends das Haustier ihres Nachbarn auf ihrem Balkon auffindet. Das kleine Kätzchen mac...