Ich piekse ein paar Nudeln auf und lasse diese still in meinem Mund verschwinden, meine Konzentration ist dabei noch immer auf die Karten vor mir gerichtet. Während ich also versuche, die Fragen in eine Richtung zu ordnen, isst Isaac nach wie vor nur und beobachtet mich seelenruhig dabei.
"Du nennst mich einen Stalker.",murmel ich nur vorwurfsvoll und piekse mit einem unzufriedenen Summen in seine Seite.
"Ist was Anderes."
"Weil du so besonders bist?"
Er nickt und grinst mich schief an, macht anstalt, etwas zu erwidern, lässt es dann aber doch, also murmel ich nur ein:"besser so."
Ich schiebe meine Brille ordentlich zurück auf meine Nase, weil ich merke, wie unscharf mein Blickfeld kurzzeitig wird.
"Ich weiß jetzt übrigens, wieso das hier so preiswert war."
Die zwar ordentlich bedruckten Kärtchen ähneln eher Papier statt Pappe. Dazu kommt noch, dass ich mir denken kann, wie der Postbote das Paket rumgeschleudert haben muss, um es so zu beschädigen. An Weihnachten zu bestellen ist wahrscheinlich keine nette Idee gewesen, aber wenn ich damit nicht klar komme, auch an Feiertagen arbeiten zu müssen, suche ich mir nunmal einen anderen Beruf. Auf jeden Fall haben wir also kurzfristig dieses Set bestellt, mit etlichen Fragen drin, welches wir ein paar Minuten zuvor erst im Internet entdeckt hatten. Nach nichtmal 24 Stunden ist das Paket jedenfalls schon angekommen, also haben wir uns ins Bett verzogen, mit dem Plan, uns damit zu beschäftigen. Weil meine es meine Aura aber ziemlich stört, dass alles Kreuz und Quer ist, hab ich die letzten zehn, vielleicht fünfzehn Minuten mit Ordnung schaffen verbracht. Aufmerksam schaue ich zu Isaac und rücke etwas mehr zu ihm, als mir auffällt, wie nachdenklich er aussieht.
"Woran denkst du?",will ich wissen.
"Hm?"
"Du denkst nach. Ich kenn dich nicht gut aber das ist kaum zu übersehen."
"War nur in Gedanken."
Er zuckt mit seinen Schultern und stellt die Teller weg, umarmt mich stattdessen einfach, wenn auch etwas umständlich, so, dass wir letztenendes wieder liegen. Überfordert bleibe ich still, während meine Finger seinen Rücken auf und ab fahren.
"Bist du- sauer oder so?"
"Nein."
"Nicht?"
Isaac schüttelt den Kopf und lehnt sich auf meinem Dekolletee ab, was mich schmunzeln lässt.
"Das piekt."
Ich schiebe ihn etwas weg und schiebe mein T-Shirt hoch, so, dass seine Wange nicht direkt auf meine Haut trifft, nicke dann, damit er sich wieder hinlegen kann. Zufrieden summe ich. Besser, eindeutig. Meine Beine wickeln sich um sein Becken ehe mir bewusst wird, dass das vielleicht unpassend sein könnte, trotzdem belasse ich es dabei. Ich meine, was solls? Wenn dann andersrum, erstmal nachdenken und dann handeln, zu spät um eine eher unangenehms Situation zu vermeiden ist es sowieso.
"Ich mag das.",gestehe ich. Nebenbei ziehe ich die dunkelrot bezogene Bettdecke über uns, bleibe dann aber wieder ruhig, wofür ich einen fragenden Blick von Isaac abbekomme.
"Hm?"
"Also. Irgendwie- keine Ahnung, ich fühl mich wirklich wohl mir dir.",murmel ich schulterzuckend. Wahrscheinlich ist genau das falsch. Immerhin kennen wir uns gerade mal zwei Monate. Wohl fühlen sollt ich mich also wohl besser nicht. Andererseits, solange ich ihm nicht blind vertraue macht das doch auch nicht viel aus, denke ich zumindest.
"Auch."
Meine Mundwinkel zucken nach oben:"nur ein 'auch'? Wirklich?"
"Okay also."
Er räuspert sich und legt seine Arme feste um mich.
"Es freut mich zu hören, dass du dich wohl mit mir fühlst und mir geht es nicht anders. Danke, Madison."
Ich verdrehe schmunzelnd meine Augen, weil die Belustigung in seiner Aussage kaum zu überhören ist.
"Blume?"
"Blume?",hinterfrage ich und ziehe meine Augenbrauen nach oben, auch, wenn ich weiss, dass er das nicht wirklich sehen kann, so wie er liegt.
"Du riechst nach Blumen."
"Magnolie. Mein Shampoo."
Er gibt ein verstehendes geräusch von sich was ich ihm sofort gleich tue.
"Mag ich."
"Hoff ich doch."
Mit einem Seufzen rolle ich uns auf die Seite, um es mir doch auch noch bequem machen zu können.
"Ich will mehr über dich wissen."
"Dann frag mich was."
"Weiss nicht. Ich meine, was magst du?"
Fragend blicke ich Isaac an, weil ich statt einer Antwort erstmal nur ein Brummen abbekomme.
"Also. Du studierst. Du machst sport. Du beschäftigst fee.",fasse ich zusammen und werfe noch ein:"sonst noch was?",hinterher.
"Nicht wirklich."
"Nicht?"
Mein Blick wandert im Schlafzimmer herum. Keine Bilder, keine Bücher, nichtmal Anzeichen, ob er irgendwelche Bands oder sonstiges mag, worüber man in den meisten Studentenwohnungen hier dank der Poster nicht mal nachdenken muss.
"Und du zockst, richtig?",hinterfrage ich, weil mein Blick an dem Pc und den restlichen, dazugehörigen Sachen hängen bleibt. Ich will mir nicht vorstellen, wieviel er dafür ausgegeben haben muss, dass das Zeug nicht preiswert ist, weiss ich nämlich von Hannahs Bruder, und das hier sieht nunmal nochmal etwas hochwertiger aus, als das, von Logan.
Isaac brummt bejahend, auch nur die Anstalt, mir mehr zu erzählen mach er aber nicht.
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Maybe.
Teen FictionArbeit. Einer der Hauptbestandteile in Madison's Leben. Die junge Jurastudentin steckt voll und ganz in den Vorbereitungen für das nächste Semester, als sie eines Abends das Haustier ihres Nachbarn auf ihrem Balkon auffindet. Das kleine Kätzchen mac...