"Du bist noch ein bisschen daneben, hm?"
Ich schiebe die Kissen auf der Couch zur Seite, damit Isaac sich hinsetzen kann. Ich hätte heute früh wirklich aufräumen sollen, damit hätte ich mir wohl einiges an Arbeit gespart. Wobei ich es eigentlich nur gut gemeint hab, als ich die etwas zu groß geratenen Kissen bezogen hab. Immerhin weiß ich, dass Isaac sich so nicht richtig hinlegen kann und mit den Kissen sollte er die Zeit doch ganz gut überstehen.Isaac murmelt irgendetwas vor sich hin und lehnt sich zurück, weswegen ich schmunzeln muss. Vorsichtig lege ich ihm das seltsame Nackenkissen um, weil ich weiss, wie lästig Nackenprobleme doch sind.
"Hast du Schmerzen?",frage ich leise und öffne langsam die ein paar Nummern zu groß gekaufte Joggingjacke. Ich streife den weichen Stoff von seinen Schultern und lege ihn sofort weg. Weil Isaac so warm ist belasse ich es erstmal dabei.
"Nicht so."
"Ich hole dir Wasser und dann nimmst du die Tabletten einfach heute Abend, in Ordnung?"
Abwesend nickt Isaac, entlockt mir damit ein seufzen. Es macht mich wirklich irgendwie traurig Isaac so zu sehen. Ich meine, mir ist bewusst, dass er die Narkose wohl nur noch nicht ganz verarbeitet hat, aber ich bin es nunmal nicht gewohnt ihn hilflos zu sehen, immerhin macht er doch meistens immer den Mund auf mit dem Plan, mich zu reizen.
Ich mache mich trotzdem auf den Weg in die Küche und nehme eine Wasserflasche aus dem Kühlschrank. Langsam lasse ich mich auf der Couch nieder und halte Isaac die geöffnete Wasserflasche vor, welche dankend angenommen wird.
"Magst du eine Kleinigkeit essen?"
"Lieber nicht."
"Deine Stimme ist ganz rau.",bemerke ich. So ziemlich. Wahrscheinlich von der Narkose. Denke ich zumindest. Meine Lippen verziehen sich zu einem schmollen. Das ist ganz und gar nicht gut. Ich meine, wieso muss er das auch so schlecht vertragen? Und dann auch noch so starke Tabletten. Zumindest kenn ich die Tabletten nicht einmal, und dass die Dinger unters Betäubungsmittelgesetz fallen ist auch nicht erleichternd.
Abgelenkt piekst Isaac auf seinem Arm herum, weswegen ich kurz verwirrt meine Augenbrauen zusammen ziehe. Meine Hände umschließen sofort seine, weil ich mir vorstellen kann, dass es nicht wirklich gut für ihn ist, das zu tun.
"Ich spüre nichts."
"Deine Nerven sind betäubt, das wird auch noch ein paar Stunden anhalten.",erkläre ich.
Sein Blick wandert durch den Raum und hält an dem Couchtisch an. Seine Finger legen sich kurz an seinen Nasenflügel, was mich schmunzeln lässt.
"Du kannst deinen Schmuck später wieder anziehen, in Ordnung?"
Sofort nickt Isaac und lehnt sich wieder nach hinten.
Ich nehme die Schlinge von der anderen Seite des Sofas und rücke mehr zu Isaac, um die vom Krankenhaus erstmal los werden zu können.
"Setz dich ein bisschen mehr auf.",fordere ich und löse den Klettverschluss schonmal von einander. Wortlos geht er meiner Bitte nach, also mache ich mich dran, das sicherlich grausam unbequeme Ding durch die deutlich weichere Armschlinge zu tauschen.
Ich schüttel entgeistert den Kopf, als mir die Schürfung an seiner Halsbeuge auffällt. Ich sag ja, viel zu unbequem. Wir hätten die wohl eher wechseln müssen, ich will mir gar nicht vorstellen, wie unangenehm das für ihn sein muss.
"Ich will das nicht."
"In ein paar Wochen bist du wieder vollkommen gesund."
"Das ist wirklich lästig, Madi."
Seufzend nicke ich:"schon gut, ich weiss."
Meine Lippen legen sich an seine Schläfe, bevor ich ihn sogut es geht umarme, darauf bedacht, ihm nicht weh zu tun.
"Brauchst du irgendwas?"
"Ich will duschen und ins Bett."
"Die Wunde muss trocken bleiben, du kannst nicht duschen.",erwider ich.Das ist Typisch. Ich bin mir sicher, dass Isaac mitbekommen hat, dass der Arzt mehrmals ausdrücklich erwähnt hat, dass zumindest die ersten 24 Stunden kein Wasser an die Schnitte kommen sollte.
"Bitte."
"Isaac-"
"Du weißt, dass ich so nicht ins Bett gehe."
Mir entkommt ein seufzen. Ja. Das ist mir bewusst, aber mal ehrlich: manchmal läuft eben nicht alles so, wie man es sich erwünscht
"Ich hab wasserfeste Pflaster.",fügt er hinzu.
"Wenn die Betäubung weg ist."
Isaac nickt nur und macht Anstalt sich hin zu legen, weswegen ich sofort den Kopf schüttel.
"Sitzen bleiben."
"Ich will schlafen."
"Du sollst dich nicht auf die seite Legen, Isaac. Wir ignorieren nicht alles."
Ich piekse in seine Seite und ernte dafür ein unzufriedenes Brummen von ihm. Schmunzelnd schüttel ich den Kopf und küsse seine Hand, welche immernoch mit meiner verschränkt ist.
"Morgen sieht die Welt wieder anders aus, versprochen."
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Maybe.
Teen FictionArbeit. Einer der Hauptbestandteile in Madison's Leben. Die junge Jurastudentin steckt voll und ganz in den Vorbereitungen für das nächste Semester, als sie eines Abends das Haustier ihres Nachbarn auf ihrem Balkon auffindet. Das kleine Kätzchen mac...