"Ich will nicht.",wiederhole ich quengelig. Ich schnappe nach Isaacs Hand, nur, um ihn wieder zurück zu mir und somit auch zu den Fahrradständern zu ziehen, welche zum Glück überdacht sind, ohne diese würden wir wohl immernoch im Schneeregen stehen.
"Komm schon, Madi."
"Aber es ist kalt."
Er gibt nur ein seufzen von sich und zieht mir die Kapuze meiner Jacke über, schließt den Reißverschluss bis oben hin, weswegen ich unzufrieden murre.
"Anders bekommen wir kein Taxi, Madison."
Bevor ich reagieren kann, werde ich von Isaac los in Richtung der breiten Straße geschoben. Die Schneeflocken sind mittlerweile um einiges größer geworden, als sie es vor einigen Minuten noch waren, der Anteil an Wasser darin scheint dafür gesunken zu sein, der Boden färbt sich nach und nach nämlich immer mehr mit dem weißen Staub. Ich weiss nicht wirklich, wieso die Kälte mir hier so viel ausmacht, die Winterzeit zu Hause in Zürich war um einiges eisiger. Ganz egal, wie sehr ich Schnee also eigentlich liebe, ich wäre wirklich lieber trocken und warm zu Hause angekommen.
Das Taxi kommt vor uns zum stehen, ehe Isaac mich anwartend anschaut und die Türe öffnet. Mit einem gemurmelten:"dankeschön.",lasse ich mich in das Leder des Rücksitzes sinken und warte still, bis er es mir gleich tut. Die Scheibe aus Plexiglas, welche den Fahrer und die Rücksitze voneinander trennt, fährt etwas runter, ich denke, um von Isaac die Adresse unseres Ziels erfahren zu können.
"Ich weiß nichtmal, wo genau wir sind.",gestehe ich und öffne meine Jacke wieder etwas, weil das Ganze im sitzen wirklich unbequem ist.
"Ich denke- eine halbe Stunde fahrt."
Eine halbe Stunde ist in Ordnung. Es ist verhältnismäßig warm im Taxi und somit hab ich alles, was ich erstmal brauche. Wo wir sind, weiss ich dennoch nicht, so gesehen ist das aber auch ziemlich egal, solange wir gut zusammen Hause ankommen.
Das Vibrieren meines Handys in meiner Jackentasche macht sich bemerkbar. Seufzend ziehe ich es raus, um einen Blick drauf werfen zu können.
"Wer?"
"Paketankündigung."
"Was hast du bestellt?"
"Ein paar Sachen für die Wohnung. Bettwäsche.",erkläre ich und ernte dafür ein Schmunzeln.
"Was lachst du?"
"Ich lache nicht.",widerspricht Isaac sofort.
"Du grinst, kommt auf das Selbe raus. Wieso grinst du?"
"Wieso bestellst du Bettwäsche?"
"Wieso nicht? Standard weiß kommt bei mir nicht rein. Ich verbringe die meiste Zeit, die ich zu Hause bin, in meinem Bett, also möchte ich auch schöne Bettwäsche.",erkläre ich schulterzuckend. Schöne Bettwäsche ist wichtig. Die Hauptsache, neben dem wirklich besonders Blick auf die Stadt vom Bett aus, welcher mein Herz wirklich kurz höher schlagen lässt. Ich meine, New York ist New York.
"Gut zu wissen."
Isaac schaut mich an und hält mir seine Hand entgegen, weswegen ich meine sofort in seine lege.
"Ich hab dich wirklich vermisst, Isaac. Ich bin froh, dass du deinen Fehler eingesehen hast."
"Ich hab einen Fehler gemacht?"
Ich nicke:"natürlich. Du hast dich als wirkliche Zicke entpuppt, indem du mich wochenlang eiskalt ignoriert hast."
"Mit Grund."
"Nein. Du hast deinen Fehler eingesehen. Lassen wir es einfach so stehen, Isaac."
"Aber-"
"Nö."
Überrascht darüber, dass Isaac mir nicht mehr widerspricht, verschränke ich meine Arme vor der Brust und lächel ihn zufrieden an. Seine Finger legen sich auf meinen Oberschenkel, tippen nur unruhig auf diesem herum.
"Bist du gerne hier?",frage ich leise und lasse meinen Blick aus dem Fenster des Wagens wandern. Die großen Gebäude ziehen an uns vorbei, genauso wie die etlichen Menschen, die sich verteilt über die Straße tummeln.
"Ich denke schon. Es ist anders als zu Hause, und jeden Unterschied zu dem schätze ich."
Ich nicke langsam. Egal wie sehr mich meine Neugier reizt, nach zu fragen, wieso er so froh ungern zu Hause zu sein scheint, kann und werde ich wohl vorerst nicht. Immerhin ist das nichts, was mich angeht, und selbst wenn, im Taxi darüber zu reden wäre wohl auch unangebracht und alles andere als privat.
"Ich hab einfach kein gutes Verhältnis zu meiner Familie."
Sofort schaue ich ihn an und ziehe meine Augenbraue nach oben, reagiere aber nicht sofort.
"Ich kenn dich nicht lange, aber gut genug um zu wissen, was darin vor geht.",merkt er an und tätschelt kurz meinen Kopf, was mich schmunzeln lässt. Ich seufze und drücke einen Kuss auf seine Wange, belasse es dabei aber, weil ich merke, wie meine Verlegenheit sich wieder in den Vordergrund drängt.
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Maybe.
Teen FictionArbeit. Einer der Hauptbestandteile in Madison's Leben. Die junge Jurastudentin steckt voll und ganz in den Vorbereitungen für das nächste Semester, als sie eines Abends das Haustier ihres Nachbarn auf ihrem Balkon auffindet. Das kleine Kätzchen mac...