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Quengelig strecke ich mich und öffne meine Augen langsam, weil mich die Helligkeit beim schlafen stört. Sofort halte ich inne als mir auffällt, dass ich mich ganz sicher nicht in meinem Zimmer befinde. Mein Blick wandert im Raum herum um, wieder an Orientierung gewinnen zu. Die große Fensterfront zu sehen, die ich jeden Morgen fast identisch von meinem Schlafzimmer aus im Blick habe, erleichtert mich um ehrlich zu sein schon etwas. In einem fremden Bett, neben einem wildfremden Typen auf zu wachen gehört nämlich nicht auf die Liste der Dinge, die ich noch hinter mich bringen will. So überhaupt nicht. Ich schaue geradewegs in Isaacs Gesicht, muss dabei feststellen, dass er noch seelenruhig zu schlafen scheint. Seine vollen Lippen liegen still aufeinander, sein Gesicht ist mir zugewendet und verdammt, ich muss sagen, dass er wirklich zu süß aussieht. Sein Arm liegt feste um meine Taille geschlungen, während mein Oberkörper immernoch halb auf seinem liegt. Zögerlich hebe ich die Bettdecke an und spitze verlegen meine Lippen. Zumindest Unterwäsche. Unterwäsche ist gut. Alles andere würde fie Situation wohl nur noch unangenehmer machen. Ich hätte wirklich weniger trinken sollen. In die sicherste Situation hab ich mich hiermit nämlich auch nicht gebracht. Immerhin kenne ich Isaac gerade mal knapp drei Wochen, es hätte sonst etwas passieren können. Mit vielleicht etwas zu viel Schwung lasse ich meinen Kopf wieder auf seiner Brust ab.
"Aggressiv?"
Meine Mundwinkel zucken nach oben:"hi."
"Hey."
Mit meinen Fingern ziehe ich die Kontur seines Kiefers nach, einfach, weil ich das seit gestern Abend schon vor habe. Wieso muss er auch so gut aussehen? So wirklich. Und das kann ich vollen Ernstes sagen, obwohl Isaac nichtmal so wirklich mein Typ ist.
"Alles klar?"
Ich nicke langsam:"denke schon."
Denke ich zumindest. Natürlich. Auch, wenn das hier normalerweise nicht zu mir passt. Ich bin jung, und mit ihm zu schlafen war jetzt wohl auch nicht so dramatisch. Wahrscheinlich war es das, aber ich meine, was solls?
"Soll ich gehen? Ich geh besser, oder?"
"Nein, ich- bleib ruhig noch."
"Schläfst du immer mit offenen Fenstern?",hinterfrage ich nur. Unzufrieden summe ich und verstecke mich in seiner Armbeuge. Wie verdammt kann man so schlafen? Es ist viel zu hell. Also wirklich, viel zu sehr.
"Ich bin meistens wach bevor es hell wird, also ja, oft."
"Unmenschlich."
Er lacht nur leise was mir ebenfalls ein schmunzeln entlockt.
"Arme Fee."
Sofort ist klackern aus dem Wohnzimmer zu hören, ehe das kleine Wollknäuel um die Ecke geschossen kommt.
"Darf sie aufs Bett?"
"Natürlich."
Ich setze mich hin und strecke auffordernd meine Arme in ihre Richtung. So etwas Süßes, verdammt. Sie macht es sich zwischen uns auf der Bettdecke bequem, was mich schmunzeln lässt. Vorsichtig fahre ich über ihre Öhrchen.
"Ich will auch.",murmel ich und beobachte sie schmollend.
"Aber?"
"Ich bin die meiste Zeit nicht zu Hause."
Isaac setzt sich ebenfalls auf und schaut mich an, bleibt aber wieder still. Statt zu ihm, lasse ich meinen Blick wieder im Raum herum wandern. Alles ist weitestgehend weiß gehalten. Gegenüber von dem wirklich großen Bett steht der weiße Schrank, welcher neben dem Nachttisch und den Lampen auch der einzige Farbfleck ist. Wobei ich mir nicht sicher bin, ob man schwarze Henkel als Farbflecken bezeichnen könnte. Das Schwarz findet sich jedenfalls in den langen Vorhängen wieder, genauso wie in der Bettwäsche. Trotzdem sieht es eigentlich ganz gut aus, eher clean, aber schön.
"Wieso ist dein Bett so groß? Zwei Meter mal zwei Meter?"
"Exakt."
Ich sag ja, wirklich groß und leider auch wirklich bequem.
Ich seufze und ziehe die Decke etwas hoch, um meinen Oberkörper wieder mehr zu bedecken.
"Nicht sehr gesprächig Morgens, hm?"
Sofort schaue ich Isaac an und nicke.
"Ich brauch meine Minuten um wach zu werden.",murmel ich und lehne mich gegen ihn.
"Süß."
"Total."
"Wieder der Sarkasmus."
"Ach, lass mich in Ruhe, ich seh zwischen Sarkasmus und Ironie nunmal keinen Unterschied.",entgegne ich, wofür ich ein leises Lachen von Isaac ernte. Muss ich auch nicht. Dazu bin ich mir sicher dass neunzig Prozent der Leute den Unterschied nicht wissen, dafür, dass Isaac so ein Klugscheißer ist, kann ich ja auch nichts für.
"Ich mag dich, Madi."
"Danke."
Er schaut mich an und zieht seine Augenbraue nach oben:"danke?"
"Ja, danke."
"Korbst du mich gerade?"
Ich fange an zu lachen und lasse mich nach hinten fallen, weil mir auffällt wie verwirrt er mich an schaut.
"Ich mag dich auch, Isaac."

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