"Hey, Mads."
Liams Stimme ertönt neben mir, weswegen ich aufschaue und fragend meine Augenbraue nach oben ziehe. Meine Finger legen sich um die Flasche Bier, welche durch den Zitronen Geschmack aber nicht so streng schmeckt. Zum Glück, muss ich sagen, sonderlich angetan bin ich von Bier normalerweise nämlich nicht.
"Was denn?"
"Gehst du schon?",will mein Kollege und einziger, wirklicher Kumpel in der Kanzlei wissen. Seine blonden Haare sind eher dunkel und gehen fast ins Braune, passen aber äußerlich wirklich perfekt zu ihm. Die Zeit, in der er sie schwarz gefärbt hatte, war auf jeden Fall irgendwie gewöhnungsbedürftig. Das schien wohl nicht nur meine Meinung gewesen zu sein, nach nichtmal zwei Monaten ist er nämlich zurück zu seiner Naturhaarfarbe. Weil ich merke, dass seine blauen Augen mich fragend mustern räuspere ich mich kurz.
Um auf seine Frage zurück zu kommen nicke ich langsam und rutsche von dem Barhocker runter. Ich ziehe mir meine Jeansjacke über und öffne meine kleine Handtasche, um mein Portmonee raus zu ziehen.
"Schon gut, ich mach das.",entgegnet Liam sofort und schiebt meine Hand vom Tresen runter, weswegen ich überrascht zu ihm auf schaue.
"Nächstes Mal geht's auf mich.",murmel ich unzufrieden, weil es mir wirklich nicht angenehm ist, irgendetwas an zu nehmen, auch, wenn ich mich die letzte Zeit nur an zwei Getränken aufgehalten habe. Bei mehr wird es nämlich kritisch, zumindest kann ich immernoch nicht ganz abschätzen, wann ich mehr vertrage, und wann nicht.
"Ich bring dich."
"Ist nicht nötig, bleib ruhig hier. Ich wohn nur- ein paar Blocks entfernt."
"Du solltest nicht allein rum laufen."
Ich spitze meine Lippen. Mittlerweile lebe ich schon etwas länger als ein Jahr hier und ich war tatsächlich kein einziges mal nach Mitternacht allein unterwegs. Hannah oder Saidy waren immer dabei, oder nunmal Liam.
"Aber- dankeschön."
Ich verabschiede mich von Saidy, einer meiner Kommilitonen. Mit ihr habe ich wohl am meisten Kontakt, was meine mit-Studenten betrifft. Klar, ein hallo, wie gehts und wie lief die Prüfung kommt mit mehreren zu stande, sie ist aber die Einzige, mit der ich ab und zu auch ausserhalb etwas unternehme. Selten, aber immerhin. Auf jeden Fall hat sie sich Liam und mir vor ein paar Stunden angeschlossen und ist zusammen mit ihrem Kumpel, Dean, mit uns in die Kleine aber gut gefüllte Bar gefahren. Dean ist auch wirklich ganz in Ordnung. Mit 24 genauso alt wie Liam und somit zwar knappe fünf Jahre älter, aber nicht auf eine verklemmte Art und Weise. Ich schüttel den Kopf um nicht wieder in meinen Gedanken zu versinken und umarme Dean auch nochmal zur Verabschiedung.
"Bis Montag, meld dich.",entgegnet Saidy worauf ich nicke.
"Werd ich, bis morgen mal."
Sie winkt mir zu, was ich ihr nur gleich tue bevor ich Liam hinterher rase. Sofort umgibt mich die kalte Luft, als wir die Bar verlassen haben.
"Ich muss hier wirklich nicht nochmal hin.",merke ich an und deute auf das Lokal hinter uns, von welchem wir uns langsam immer weiter entfernen.
"Seh ich genau so. Ist nicht so meins."
Ich nicke. Besonders jetzt im Vergleich zu der Frischluft draußen fällt mir nur noch mehr auf, wie warm und fast schon muffig es da drin war. Kein Wunder, jeder einzelne Platz war besetzt, und das, die ganze Zeit über in der wir dort drin waren.
Vor dem großen Gebäude bleibe ich irgendwann stehen und schaue überfordert zu Liam.
"Hier?"
Erneut nicke ich:"hab doch gesagt, dass ich es nicht weit hab."
"Sicher ist sicher."
"Dankeschön."
Ich umarme ihn flüchtig und lächel ihn dann an. Die Sache mit dem verabschieden fällt mir nach wie vor schwer, besonders dann, wenn ich nicht weiss, was für einen draht ich zu meinem Gegenüber habe.
"Bis morgen, Madison."
Ich winke auch ihm zu, so, wie Saidy vorhin nunmal auch, bevor ich meinen Blick abwende um meinen Schlüssel aus der Tasche zu kramen.
"Bis morgen, komm gut nach Hause.",erwider ich noch und lächel ihn nochmal kurz an. Still schließe ich die Türe auf, steige in den Aufzug und, sobald der typische Ton ertönt, wieder aus. Das Licht lasse ich aus, orientiere mich stattdessen nur an den kleinen, leuchtenden Knöpfen auf meiner Schelle. Sogut es geht entriegel ich meine Haustüre und streife sofort meine Highheels ab. Nebenbei lasse ich das lockere Kleid in die nächstbeste Ecke fliegen und rase ins Badezimmer, nur, um mich kurz darauf auf dem rosanen Klodeckel nieder zu lassen. Seufzend fahre ich durch meine Haare. Ich hätte absolut nichts dagegen gehabt, noch länger zu bleiben. Der Abend war schön, trotz der stickigen Luft, die Atmosphäre hat gestimmt und die Gruppe ebenfalls. Wären da nicht leider die verdreckten Toiletten gewesen, welche Schuld dafür sind, dass sich meine Blase immer wieder bemerkbar gemacht hat.
Mir entkommt erneut ein seufzen. Ich lebe in New York, ich sollte wirklich lernen, meine Pingeligkeit ab zu setzen.
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Maybe.
Teen FictionArbeit. Einer der Hauptbestandteile in Madison's Leben. Die junge Jurastudentin steckt voll und ganz in den Vorbereitungen für das nächste Semester, als sie eines Abends das Haustier ihres Nachbarn auf ihrem Balkon auffindet. Das kleine Kätzchen mac...