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Verwirrt bleibe ich stehen und schaue raus. Die etlichen Schneeflocken fallen mit aller Ruhe vor mir auf den Boden, und das, obwohl sich vor einigen Minuten sogar die ein oder anderen Sonnenstrahlen am Himmel gezeigt, und somit sicherlich vielen Leuten Hoffnung auf gutes Wetter gemacht haben. Gut, sonderlich lange hat das nicht angehalten, leider, muss ich dazu sagen, eigentlich dachte ich nämlich, nach Hause zu spazieren könnte doch ganz angenehm werden.
Weil ich merke, wie ich weg geschoben werde, murmel ich ein:"Tschuldigung.",und laufe etwas den unterdachten Bereich entlang. Mitten im Rahmen der Türe zum Hauptgebäude der Universität stehen zu bleiben war vielleicht nicht die beste Idee. Ich seufze. Und auf mein Auto zu verzichten war auch schwachsinnig, verdammt. Mein Blick legt sich auf mein Handy, dessen Bildschirm mir die Uhrzeit verrät. Bis Hannah frei hat sollten es noch gut zwei Stunden sein, Saidie liegt krank im Bett und Isaac hab ich heute noch nicht gesehen. Nichtmal heute früh, die Rose lag zwar auf meinem Balkon, mehr hab ich heute aber nicht zu hören bekommen. Ich ziehe die Kapuze meines Hoodies über und ziehe den Reißverschluss meiner Winterjacke zu.
"Heute nicht."
Kurz zucke ich zusammen, als Quinton neben mir erscheint. Der wirklich freundliche Junge schaut mich an und verzieht seine Lippen zu einem lächeln, was ich ihm gleich tue. Ich sag ja. Wirklich freundlich, und anständig, zumindest hab ich noch nie mitbekommen, dass er sich daneben benimmt oder sich nicht an jegliche Regeln hält. Ich bin mir gar nicht sicher, wie alt er ist, ich meine aber, er müsste knapp ein Jahr jünger als Isaac und somit 20 sein.
"Was denn?"
"Isaac ist krank gemeldet, falls du ihn suchst."
Verstehend summe ich:"das ist- scheiße."
"Ziemlich."
Erneut seufze ich. Ziemlich. Die Mittagspause verbringe ich nämlich an den meisten Tagen mit Isaac und den Weg nach Hause bringen wir auch meistens zusammen hinter uns.
"Ich würde dir ja anbieten, dich mit zu nehmen, aber ich bin heute auch auf den Bus angewiesen."
"Schief gelaufen."
Quinton nickt, während wir uns letztendlich zeitgleich bewegen und los laufen, in Richtung der nächsten Hauptstraße.
Kurz schaue ich auf und begutachte Quinton. Seine schwarzen Haare liegen unordentlich im Mittelscheitel, vielleicht etwas zu lang aber immernoch so, dass die Ohrringe in Form von Kreuzen sichtbar sind. Die meisten Tage, an denen ich ihn bisher gesehen habe, waren seine Augen mit schwarzem Kajal, schwarzer Farbe umrandet, darauf hat er wohl heute verzichtet. Auf jedem Fall sieht er wirklich irgendwie jünger aus, etwas mehr wie diese typischen Typen auf Instagram, wie auch immer man diesen Style heutzutage nennt.
"Wo musst du lang?"
"Zwei Straßen, dann links."
Ich summe nur verstehend. Der Uni ist er also um einiges Näher, was ich aktuell auch bevorzugen würde. Vielleicht sollte ich einkaufen gehen und Isaac besuchen. Das kleine Cafe auf der anderen Straßenseite, wobei es wohl eher eine Bäckerei ist, hat sogut wie immer wirklich leckere Auswahl was das Gebäck und besonders den Kuchen betrifft. Und Isaac mag Kuchen, richtig? Wer mag Kuchen nicht? Ich meine, ich als Diabetiker hätte nichtmal ein Problem damit, mich mit einer Torte auf der Couch zu vergraben. Kein Problem, diese alleine zu essen, auch nicht, wenn wir von der Sache mit dem Gewissen anfangen.
"Kuchen kaufen und Isaac betütteln, gute Idee oder schlechte?",frage ich an Quinton gewandt. Immerhin sind die beiden wirklich gut befreundet, beste Freunde, denke ich. Und ob Isaac gerne Aufmerksamkeit oder generell überhaupt aktuell meine Gesellschaft hätte, kann er vielleicht besser einschätzen, als ich es gerade kann.
"Gute Idee."
"Dann geh ich-", kurz halte ich inne und deute auf die andere Straßenseite.
"Ist gut. Man sieht sich, Madison."
Ich nicke und lächel ihn kurz an:"man sieht sich."

Maybe.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt