„Ok... warum siehst du aus wie dreimal gegessen und viermal ausgekotzt?" „Hanna... ich liebe deine unverblümte Ehrlichkeit! Naja, was soll ich sagen... Stress, Stress und nochmal Stress..." „Aber soviel Auftritte habt ihr doch nicht?! Das war doch früher mehr..." „Richtig! Damit meine ich auch nicht die Auftritte... Stress innerhalb der Family... Streit... Diskussionen... John und Kathy haben sich zurückgezogen, Jimmy hat sich im wahrsten Sinne des Wortes verpisst und ich muss schauen, das ich irgendwie den Rest noch zusammen halte, alles unter einen Hut bekomme, ohne das sich irgendwer zerfleischt... naja und mit Angelo... du kennst unsere Differenzen... das ich Patenonkel bin, machst nicht gerade einfacher... du weißt ja... er hat ja inzwischen seine eigene kleine Familie..." „Klingt nicht schön, um ehrlich zu sein..." „Schön ist definitiv anders... auch wenn ich zwar beruflich gerade in Berlin bin, bin ich gerade froh hier zu sein, und nicht daheim... ich hab mir sogar schon überlegt, vom Schloss weg zu ziehen, aber das kann ich wegen Mapa nicht..." „Kann ich was für dich tun?" „Tust du schon... du hörst dir meine Sorgen an... du bist Außenstehende... aber nicht zu fremd... ich vertraue nicht jedem, aber wir kennen uns schon so lange... vertraust du mir denn auch, das du mir sagst, was passiert ist?"
„Ja natürlich... viel gibt es nicht zu erzählen... hab nicht aufgepasst und siehe da... ist jetzt so..." „Das war die Kurzfassung... Hanna... was bedrückt dich... was ist wirklich passiert... du und nicht aufpassen... das kann ich so nicht glauben..." Patrick stand auf, nahm meine Hand und zog mich mit ins Wohnzimmer. „Was wird das?", fragte ich. „Ich denke, deine Geschichte wird länger werden, als meine... das Sofa ist bequemer... ich darf doch?", schon zog er sich die Schuhe aus und pflanzte sich gemütlich auf meine Couch. „Ich war auf einer Studentenparty im Magnapop... nix besonderes eigentlich... naja und da ist es passiert... ich hab anscheinend zu viel getrunken oder nicht genug vorher gegessen gehabt... und bin dann mit nem Kommilitonen mit zu ihm... danach Filmriss.... Am nächsten Morgen war der Typ weg... bin mit nem Brummschädel heim... naja und dann blieb meine Periode aus... zuerst hab ich mir nichts dabei gedacht, hatte ich schon paar mal öfters... gerade wenn ich Stress hatte... und den hatte ich durchs lernen... Prüfungen etc. ja zur Genüge... als sie dann wieder ausblieb, wurde ich stutzig und dachte an die Feier zurück... war für mich die einzige Erklärung... Test gemacht... positiv...", ich zuckte mit den Schultern und sah Paddy an. „Ok... positiv... und dann? Was sagt der Vater dazu und deine Eltern? Und warum arbeitetest du eigentlich bis spät in die Nacht in deinem Zustand?" „Tja... das ist da so ne andere Sache... als ich von meiner Frauenärztin die Bestätigung bekam, das ich ca in der 11. Woche bin, schluckte ich schwer. Ich musste eine Entscheidung treffen und rief meine Mutter an... um es kurz zu machen, sie sind zuerst regelrecht ausgeflippt... dann gab es für sie nur eine Entscheidung... Abtreibung... das kam aber für mich eigentlich nicht in Frage... letztlich ist es so, das sie mir bis auf die Semesterbeiträge alles an Zuwendungen gestrichen haben, was über das Kindergeld, was sie für mich noch bekommen, hinaus geht. Sprich, ich muss arbeiten, um alles bezahlen zu können." „Das können die doch nicht machen!" „Siehst du doch... weißt du... Pia ist ja auch im 6. Semester ungeplant schwanger geworden... und hat es hinbekommen! Gut, sie hat einen Freund an ihrer Seite... aber trotzdem... das war meinen Eltern egal... entweder weg machen oder Geldzufluss stoppen..." „Und der Vater? Unterstützt er dich?" „Tja... das ist auch so ein Ding... ich weiß nicht wer er ist, wie er heißt und wo er wohnt... vage kann ich mich an sein Äußeres erinnern, hab in der Uni Ausschau gehalten... nichts... bin dann zu der Wohnung, wo ich ja war... Fehlanzeige... ich kann mich halt kaum erinnern..." „Puhhh das klingt echt..." „Peinlich oder? Nicht meine beste Leistung..." „Nein, das mein ich nicht Hanna... das klingt, als ob dir jemand ko Tropfen oder was anderes gegeben hat..." „Daran hab ich auch gedacht, aber da ich zu spät beim Arzt war, konnte Man es nicht feststellen! Viel wichtiger ist aber, das ich mir sonst nicht geholt hab... das war ja dann meine nächste Sorge..." „Und nun? Wie soll es weitergehen? Hast du irgendwen hier, der dir hilft, dich unterstütz?" „Naja.. erstmal soviel wie nur möglich arbeiten, um Geld anzusparen.... Ich hab mit meinen Professoren gesprochen... Prüfungen und Hausarbeiten kann ich nachholen. Das Praktikum mach ich auch später... und ich hab zwei gute Freundinnen hier gefunden, die mir mit Babysitten und so helfen wollen... und schon bisschen Babysachen besorgt... irgendwie wird's gehen... wie sagt man so schön? Man wächst mit seinen Aufgaben..." „Ich weiß gerade nicht genau, was ich sagen soll! Aber nicht, weil ich sprachlos bin, sondern weil ich dir so viel sagen will!" „Dann hau raus! Ich hab morgen frei..." „Ich auch... ok... erstmal folgendes... was ich nicht begreife, warum deine Eltern so reagiert haben... du bist ihr Kind! Du hast es ja nicht drauf angelegt, und selbst wenn... die können dich doch nicht hängen lassen..." „Das Problem ist das Prestige... das Ansehen der Familie! Unverheiratet, mitten im Studium, Erzeuger unbekannt! In ihren Augen repräsentiere ich da Dasein einer Schlampe." „Das ist nicht wahr oder?" „Leider doch..." „Unfassbar... das geht gar nicht... aber... Wie lange haste noch? Also wann soll er oder sie kommen?" „Sie... es wird ein Mädchen... Mitte, Ende August..." „A little princess... schön..." „Ja hab mich auch gefreut... und deshalb hab ich auch schon Babysachen... die Schwester meiner Freundin hat ebenfalls ein Mädchen und hat mir viel geschenkt... ist ja ein Wahnsinn was das ganze Zeug kostet..." „Was brauchst du denn noch?" „Naja... so einiges... Kinderwagen, Bett, Wanne, ein paar Anziehsachen... noch hab ich mich nicht so recht, was ich brauche, damit befasst... ohne viel Geld... wollte erst sparen und dann alles besorgen... gibt auch hier über die Caritas wohl ein Kaufhaus, wo ich günstig gebrauchte Sachen bekomme..." „Ich hab da schon ne andere Idee... und andere Pläne!" „Die da wären?!"
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Gebrochene Herzen
FanfictionWas hatte ich nur getan... ich hatte zwei Herzen zerrissen... zwei Menschen verletzt... es war genau das eingetreten, wovor ich Angst hatte und was ich nie wollte, weshalb ich mich von Anfang an immer eher im Hintergrund gehalten hatte... unscheinba...