Unaufgefordert reichte mir Paddy eine Flasche Bier und stellte sich neben mich an die Terassentür während ich gedankenverloren in die Dunkelheit sah und darauf wartete das Hope vom letzten Pipi machen wieder rein aus dem Garten kam. „Hier... ich glaub du brauchst jetzt auch eins...", sagte er und strich mir sanft über die Wange. „Danke..." „Gern... wie geht's dir?" „Aufgewühlt, durcheinander, besorgt... das trifft am ehesten zu..." „Hmmm kann ich was tun?" „Hast du doch und tust du doch schon... du bist hier..." „Immer... mir graut es auch vor dem Gespräch morgen mit Elle..." „Warum morgen?" „Nicht?!" „Belass es bei deinem Vorhaben... mach nicht noch die Festtage bei deinen Schwiegereltern kaputt... macht es in Ruhe... daheim bei euch... da könnt ihr auch besser in Ruhe reden..." „Bist du sicher? Ich will dich nicht noch einmal verletzen und..." „Sicher! Wirklich! Hat heute doch schon gereicht..." „Und Silvester? Ich will nicht, das du deswegen hier bleibst... alleine..." „Ich hoffe einfach, das Joelle in München feiert und du bei Jimmy...", lächelte ich gequält und lehnte mich an Paddy. „I feel sorry... das was ich dir aktuell zumute und abverlange... das kann ich nie wieder gut machen!" „Ist gut Paddy... heut morgen hatte ich auch noch nicht damit gerechnet, das Lukas die Wahrheit erfährt, ich nen Antrag bekomm und so... manches lässt sich nicht planen..." „Stimmt... aber eins lässt sich jetzt planen... wir gehen schlafen.. du brauchst Ruhe... war etwas viel heut... auch für mich."
Ich räumte noch den Spül sowie die leeren Flaschen weg und folgte Paddy nach oben. „Ist es ok, wenn wir bei dir schlafen? Ich hab mein Bett noch nicht frisch gezogen und Elle hat ja letztens darin geschlafen und...", unsicher sah er mich an. „Klar..." „Ich kann auch bei mir schlafen, wenn du lieber...." „Paddy... ich will nicht ohne dich schlafen müssen, ok? Wenn du nicht da bist, Termine hast, oder generell weg bist... das reicht mir schon... da bin ich froh, wenn du hier bist... bei mir... ok?" „Ok...", lächelte er beruhigt, schlüpfte endlich unter die Decke und hielt mir sofort einladend seinen Arm hin. „Du weißt aber schon, was das in Zukunft für dich heißt, oder?", durchbrach er die Stille während ich fast am einschlafen war. „Hm?", brummte ich. „Ich bin dann jetzt nicht mehr ein „Untermieter..."" „Warst du vorher schon nicht..." „Ja... aber... ich würde ganz hier hin ziehen..." „Und?!" „Naja... also Boe..." „Versteht sich bestens mit Hope... jetzt mach dir nicht so viele Gedanken... nichts, was wir nicht hinbekommen...", sagte ich ehrlich drehte mich zu ihm, küsste ihn sanft und kuschelte mich anschließend in seinen Arm.
Als ich am folgenden Morgen wach wurde, war das Bett bereits neben mir verlassen, allerdings lag auf dem Kopfkissen eine kleine Nachricht...Good Morning Love!
Hope to be back as soon as possible!
I love you...
PadIch freute mich über diese kleine Botschaft, auch wenn ich nicht damit rechnete ihn vor der Feier zu Silvester bei Jimmy wieder zu sehen. Und letztlich war dem auch so... Paddy war mit Jolle zurück nach München gefahren, blieb auch die Tage dort und kam, gemeinsam mit ihr natürlich am Abend zur Feier. Alle waren überrascht, das sie dabei war. Joey und Jimmy hatten gewettet und ich insgeheim gehofft, das sie in München blieb... dem war aber nicht so. Joey bemerkte als erster meine Enttäuschung, obwohl ich versuchte, so gut es ging, mir nichts anmerken zu lassen. Und Maite... naja sie grinste nur doof, als sie mich auch noch genau zu den beidem mit an den Tisch setze. Drama war vorprogrammiert... dazu Maites Sticheleien, übertriebene Freundlichkeit gespickt mit Schadenfreude... das traf den Nagel auf den Kopf. Zuerst fing sie damit an, Joelle in einer Tour darin zu bestärken, das es die richtige Entscheidung war, mit Paddy gemeinsam zu Jimmy zu kommen... Paddy hatte zwischenzeitlich kurz die Flucht ergriffen, und entschuldigte sich damit, was zu trinken zu holen...
„Weißt du Joelle... in München... da hätte dir doch dein Mann gefehlt... gerade zu so besonderen Anlässen... schau... Hanna ist nun ganz allein... als Single auf solchen Feiern, da fühlt man sich doch fast fehl am Platz, wenn nicht gerade, wie bei mir, die Familie dabei ist... zumal gehört sich das ja auch so... ihr seid glücklich verheiratet..." „Maite... du hast recht... es war gut, das du so beharrlich warst und mich überredet hast, doch mit Paddy hier zu sein... ich möchte nicht, das Paddy noch denkt, ich steh nicht zu ihm... ganz der Gegenteil ist der Fall... ich liebe ihn so sehr, zeige es ihm nur zu wenig... ich muss mehr tun... aber... mir fällt das halt auch nicht immer leicht... ich bin froh, das ich hier bin... ich hab euch um mich, meinen Mann... und auch Hanna, ich freu mich, das du trotz der Trennung von Lukas hier bist.", ich versuchte mich an einem Lächeln und nickte Joelle zu. Innerlich hingegen kotzte ich im Strahl... es war also Maite zu verdanken, das sie gekommen war... sie hatte Joelle extra überredet. Und warum, das wusste ich genau. Kurzzeitig hatte ich überlegt, mich still und heimlich aus dem Staub zu machen, aber diese Genugtuung wollte ich Maite auch nicht geben... und Paddy... der brauchte einen Schubser, vielleicht auch einen kleinen Denkzettel dafür, mich einfach mit den beiden allein zu lassen.
Irgendwann, nach einer gefühlten Ewigkeit und mindestens zwanzig Sticheleien von Maite später erbarmte sich der gute Herr und setzte sich, inzwischen durchaus etwas angeheitert wieder zu uns an den Tisch, schräg mir gegenüber... und das war sein „Untergang"...
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Gebrochene Herzen
FanfictionWas hatte ich nur getan... ich hatte zwei Herzen zerrissen... zwei Menschen verletzt... es war genau das eingetreten, wovor ich Angst hatte und was ich nie wollte, weshalb ich mich von Anfang an immer eher im Hintergrund gehalten hatte... unscheinba...