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Anstatt das Paddy was sagte, zog er sich aus, hob die Decke an und zog mich umgehend in seine Arme. Zuerst wollte ich mich ihm entziehen, aber dann... es war doch genau das was ich wollte. Ich wollte Paddy... seine Nähe... einfach alles, so klammerte ich mich an ihm fest und schluchzte auf. „Hanna... ich wollte dir nicht weh tun... dich verletzten. Es tut mir so unendlich leid... wirklich!" „Ich weiß das doch... und du konntest es auch nicht wissen... woher auch?! Ich selbst hab nicht damit gerechnet... dennoch... es tut so verdammt weh... ich kann es kaum ausdrücken..." „Ich denke, ich kann es ein Stückweit nachempfinden, denn als Lukas dich auf der Feier so im Arm hielt, dich küsste... ich hätte ihm am liebsten eine rein genauen, so nach dem Motto, lass die Finger von meiner Frau, obwohl Elle da war... Es war das erste Mal seit Monaten, das Elle und ich... das musst du mir glauben..." „Paddy... rechtfertige dich bitte nicht! Das musst du nicht!", schniefte ich. „Du weißt ja auch, das Lukas und ich miteinander schlafen..." „Schon, aber daran Versuch ich nicht zu denken, denn der Gedanke, er Fasst dich da an, wo ich derjenige sonst bin... dann kommt in mir eine Wut auf... das glaubst du nicht..." „Wut? Auf mich?" „Nein... auf Lukas...obwohl ich ihn mag... und auch gestern gesehen hab, wie er dich ansieht... er liebt dich!" „Und Joelle dich..." „Und was kann ich jetzt tun? Du hast gesagt, du kannst das so nicht mehr..." „Kann ich auch nicht..." „Soll ich besser gehen?" „Nein..." „Willst du das ich den Schritt gehe? Soll ich mich von Elle trennen?" „Das kann ich nicht von dir erwarten und verlangen..." „Aber... ich will das hier nicht aufgeben... ich will dich nicht aufgeben... ich will nicht, das du traurig bist, das es dich verletzt, wenn Elle da ist, oder ich zu Hause und nicht hier bin..." „Vielleicht war das auch gestern das Problem... was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß... kennst du doch das Sprichwort... das nun live mitbekommen zu haben... das war neu und ja... nicht schön! Überhaupt nicht! Es hat sich angefühlt, als ob mir jemand mein Herz raus reißt und darauf rum trampelt...", seufzte ich und schluckte schwer. „Es tut mir so unendlich leid! Wenn ich das rückgängig..." „Lass... du kannst es nicht, und ich kann es auch nicht erwarten, nur..." „Ja?" „Wie kannst du das?" „Wie kann ich was?" „Mit Joelle und dann mit mir? Ich mein.... Vor der Feier... da kommst du noch an und danach..." „Same to you... ich weiß nicht... vielleicht war es auch unterbewusst... du weißt, wie wunderschön ich dich finde und wie attraktiv du für mich bist... du bist sexy, hast Ausstrahlung... dein Lachen verzaubert mich... und dann konnte ich dich nicht haben... zum einen, das Lukas ja eigentlich da war, zum anderen Elle...  aber egal, viel wichtiger ist jetzt, das wir eine Lösung finden, womit es dir besser geht... du nicht verletzt wirst..." „Selbst wenn... im Endeffekt sind wir nicht besser... wir verletzen andere auch..." „Wovon aber niemand was weiß..." „Bis jetzt... und was ist mit Weihnachten? Mit Silvester? Wie soll das funktionieren?" „Weihnachten? Heilig abend sind wir daheim, am ersten Weihnachtstag sind wir beide bei Joey, oder nicht?! Elle ist bei ihren Eltern und Lukas doch bei seinen, oder nicht?" „So ist es geplant..." „Naja und Silvester? Keine Ahnung... wir sind wie ihr bei Jimmy eingeladen... Elle und ich sind ebenfalls in München eingeladen, wo sie unbedingt hin will... ich nicht unbedingt... was sagt Lukas?" „Der hat Bereitschaft, und wie sonst auch denke ich, das er Arbeiten muss..." „So und wo ist dann jetzt das Problem? Dann fahren wir beide zu Jimmy... kein Lukas... keine Elle..." „Paddy...", seufzte ich. „Ok... du hast nen Plan... und dann? Soll das auf ewig so weiter gehen? Begreifst du es nicht? Ich will dich nicht mehr teilen müssen!" „Damn Hanna! Ich bin nicht doof! Aber was ist mit Lukas? Ich trenn mich dann von Elle und du? Brauchst du erst meine Entscheidung, bevor du eine triffst?  Hanna, wie oft denn noch?! Ich liebe dich! Gefühlt mehr als alles andere auf der Welt! Soll ich mir das auf die Stirn tätowieren lassen, das du mir das endlich glaubst? Nur du musst auch verstehen, das mir Elle nicht egal ist! So einfach ist das nicht! Ich kann ihr jetzt nicht sagen, so es ist aus, ich bin weg... auch wenn ich schon oft davor war... wegen dir! Aber Weihnachten steht vor der Tür... das kann ich nicht! Gib mir einfach etwas Zeit ok?", Paddy war aufgestanden und schnappte sich seine Sachen. „Wo willst du hin?" „Zu mir! Gute Nacht!"

Bis zum ersten Weihnachtstag hatte Paddy es durchgezogen. Konsequent war er mir aus dem Weg gegangen. Bedingt durch Auftritte und Promotermine war er seit unseres Streits, anders wusste ich die Situation nicht zu beschreiben, nicht mehr auf dem Hof gewesen. Angerufen hatte er auch nicht, das einzige war, er schrieb zwischen drin mal eine WhatsApp, was aber eher belanglos als wichtig war. Zu Lukas hielt ich in der Zeit auch bewusst Abstand. Sagte die Wochenenden mit der Ausrede Mathilda sei krank und einmal war ich krank ab, was er aber auch nicht mal zum Anlass nahm, uns einen Krankenbesuch abzustatten... Paddy hingegen war anders... es war das einzige Mal in der er mich anrief. Besorgt fragte er sofort, wie es uns ginge, ob er kommen sollte und ob wir was bräuchten. Als ich ihm dann aber die Situation erklärte, verabschiedete er sich sofort und legte auf. Ich wurde einfach nicht schlau aus ihm...

Gebrochene HerzenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt