Trotz der emotionalen angespannten als auch surrealen Situation war Mathilda mit Luke, Alex sowie den anderen Volunteers nach Afrika geflogen. Es war ihr Traum und sie wollte unbedingt mit. Nach kurzer Rücksprache mit dem Vertrauenslehrer, sie etwas mehr im Blick zu haben, ging es dann auch los... das war nun vier Wichen her. Wir skypten regelmäßig und Mathilda vergaß den ganzen Stress mit Paddy, den es vor ihrer Abreise gab. Sie blühte auf, hatte Spaß am unterrichten, half wo es ihr nur möglich war und ihre selbstlose Hilfsbereitschaft erfüllte mich mit Stolz. Das waren meine Highlichts... denn sonst hing immer noch eine dunkle Regenwolke über meinem Leben und mir. Paddy war wie vom Erdboden verschluckt. Das Einzige, dem er nach ging, war sein Job. Auftritte, Termine etc. nahm er war, wo er sich aber zwischenzeitlich aufhielt war uns allen unbekannt... bis Joey letztlich Wort wörtlich der Arsch platzte und er ihn wohl nach einem Radioauftritt schlicht und einfach in der Tiefgarage abfing. Laut Joeys Erzählungen wollte er sogar fast flüchten... naja Joey wäre nicht Joey, wenn er keinen Plan B gehabt hätte sowie seinen Bruder Jimmy im Schlepptau, der die zweite Ausfahrt des Parkhauses blockierte...
„Hanna, du kannst es dir nicht vorstellen... das hätte jemand Filmen müssen... ich lehnte ganz relaxed an meinem Wagen, die Arme verschränkt so wie in nem Film, wenn so Mafiosis Geld eintreiben wollen... Naja, als Paddy aus dem Aufzug kam... dem ist sofort jegliche Farbe aus dem Gesicht in die Hose gerutscht und ist nur schnell in seinen Wagen gesprungen... wollte abhauen... hab Jimmy angerufen und der hat sich vor die Ausfahrt gestellt... ich stand dann hinter Paddy... der war eingekesselt... ich musste mir echt das Lachen verkneifen... naja... egal... letztlich hat er dann begriffen, das er uns so einfach nicht entwischen kann und ist dann zwangsläufig mit gekommen..." „Und? Jetzt lass doch mal die stundenlange Einleitung sein und komm zum Punkt! Ich hab noch was anderes zu tun als..." „Als Paddy? Soso? Das da wäre?" „Egal... ich bin mit Tina noch verabredet..." „Okok... also... er hat eingesehen, das er großen Bockmist verzapft hat..." „Ist ja nix neues..." „Naja... stimmt... Hanna... was ich dir mit Sicherheit sagen kann, das er dich liebt... dich und Matti!" „Das hab ich auch nie in Frage gestellt...", sagte ich leise. „Dennoch..." „Warte Hanna... nichts übereilen... aktuell traut er sich nicht nach Hause... sprich zu dir her zu kommen..." „Tja, weil er von mir volle Breitseite bekommen würde..." „Auch... er ist total durch den Wind..." „Ach... und ich beziehungsweise Matti nicht, oder wie?!" „Das haben wir ihm auch gesagt..." „Und?" „Schweigen..." „Wie Schweigen?" „Ja er hat nichts dazu gesagt..." „Hat er überhaupt was dazu gesagt, oder was habt ihr ihn gefragt?" „Alles haben wir gefragt, warum er nie was gesagt hat, warum der Vaterschaftstest gemacht wurde, zudem dazu erst so spät etc... und er hat wie immer dicht gemacht, beziehungsweise zum Schluss nur noch geweint. Jimmy als auch ich haben ihn gedrängt, das er zumindest mit dir reden muss. Rede und Antwort stehen soll, das sein Verhalten so nicht geht..." „Sag nichts... er hat bestimmt nur ‚I know' gesagt, stimmt's?!" „Ja..." „Hervorragend! Das bringt Matti und mich ja jetzt auch viel weiter! Wo steckt er überhaupt die ganze Zeit? Hat er dazu was gesagt?" „Ja... er lebt aus dem Koffer... ist meist in Hotels... ab und an schläft er wohl bei Sebastian und seiner Frau..." „Sein Bandkollege?" „Ja..." „Alleine für seine Feigheit möchte ich ihm am liebsten eine rein hauen!" „Hat Jimmy schon erledigt!" „Bitte was?!" „Ja... dem ist der Kragen irgendwann geplatzt und der Geduldsfaden gerissen... ne ordentliche Rechte hat er eingesteckt..." „Joey... musste das sein? Damit erreicht ihr eher das Gegenteil... ok gut... ich fahr jetzt zu Tina... ich hole Hope und Boe dann morgen Mittag wieder ab, ok?" „Mach das... viel Spaß!", wünschte mir Joey noch... wenn er doch gewusst hätte, das es alles andere war, als das es um Spaß ginge... es war Ernst...
Auf dem Weg zu Tina lies ich Joeys Erzählungen nochmal sacken, versuchte nachzuvollziehen, warum sich Paddy selbst seinen Geschwistern, die immer zu ihm gestanden hatten, so verschloss. Und mir zerriss es immer weiter mein Herz. Trotz der Geschehnisse, ich konnte meine Gefühle für Paddy nicht einfach abstellen. Er fehlte mir sogar, trotz der Vorkommnisse. Mir fehlte mein bester Freund, mein engster Vertrauter... mein Partner... aber er hatte das alles kaputt gemacht... nur warum? Warum redete er nicht mit uns... mit mir... die Bombe war doch schließlich geplatzt... das Kind schon längst in den Brunnen gefallen... was hatte er noch zu verlieren?
„Na... du sahst aber auch schon mal besser aus!", begrüßte mich meine beste Freundin, drückte mich und ich folgte ihr in die Küche, wo ich mich nur total geschafft an den Esstisch setzte. „Hier...", dabei reichte sie mir eine Tasse Kaffee. „Danke...", stieß ich hervor. „Lieber mit Schuss? Gespräch nicht so verlaufen wie du es dir gewünscht hast?" „Nein..." „Nein mit Schuss? Oder Nein zum Gespräch?" „Beides... plus diesen Salat hier...", dabei legte ich ihr mein Mitbringsel auf den Tisch. „Ist es das, für was ich es halte?" „Was soll es denn sonst sein?!" „Bist du dir sicher?" „Die anderen drei sagen das Gleiche!" „Wie weit bist du?" 5/6. Woche denke ich..." „Also ist Paddy..." „Jap..." „Der hat aber auch eine Trefferquote der Kerl! Gibt ne tolle Erfindung, nennt sich Verhütung!" „Tina... es war kein Unfall!" „Wie bitte?!" „Du hast mich verstanden! Es war kein Unfall! Es war geplant... also nicht so schnell... das es sofort klappt hätte ich nach der Zeit, die ich die Pille genommen hab, nicht erwartet... aber ja... Paddy und ich wollten es drauf anlegen... ohne Stress, ohne Druck..." „Na davon habt ihr ja jetzt beides! Was sagt er?" „Er weiß es noch gar nicht! Du bist die erste! Zumal... wie soll ich es ihm überhaupt mitteilen. Er geht nicht ans Telefon, wenn ich anrufe. Und meine WhatsApp hat er auch nicht bekommen... also sie sind nicht durchgegangen." „Hat er dich geblockt?!" „Ich vermute es, ja..." „Und nun?" „Wenn ich das nur wüsste..."
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Gebrochene Herzen
FanfictionWas hatte ich nur getan... ich hatte zwei Herzen zerrissen... zwei Menschen verletzt... es war genau das eingetreten, wovor ich Angst hatte und was ich nie wollte, weshalb ich mich von Anfang an immer eher im Hintergrund gehalten hatte... unscheinba...