„Darf ich ganz kurz auch eure Aufmerksamkeit haben? Besonders deine Hanna?", erschrocken als auch etwas entgeistert sah ich ihn an... und aus dem Augenwinkel zu Paddy, der mir schräg gegenüber saß. Sein Blick war nicht einzuordnen, aber er wirkte sehr angespannt... „Hanna... bald sieben Jahre gehen wir gemeinsam schon unseren Weg... auch wenn wir immer noch in getrennten Häusern leben, leben wir dennoch ein uns... bisher empfand ich alles als perfekt... unser Leben, unsere Liebe, und auch der Zusammenhalt mit Matti... nun hat sich aber seit einiger Zeit der Gedanke bei mir verfestigt, das mir das dann auf Dauer gesehen doch nicht so aus reicht... ich möchte mehr... mehr zusammen sein mit dir... mit euch... mehr ein uns... und obwohl ich immer ein eingeschworener Junggeselle war... bin ich das wohl im Herzen nicht mehr... Hanna... ich liebe dich! Ein Leben ohne dich und Matti, das will ich nicht mehr... ich möchte eine richtige Familie mit dir... mit euch zusammen leben, den Weg gemeinsam gehen und deshalb.... Hanna... willst du meine Frau werden?"
Ich schluckte schwer und ich spürte, auch wenn ich Lukas mehr als schockiert anstarrte, der vor mir auf den Boden inzwischen kniete und mir in einer Schatulle einen goldenen Verlobungsring entgegen hielt, das alle Augen auf mich gerichtet waren. Auf meiner Stirn bildete sich kalter Schweiß. Meine Hände zitterten, vor Aufregung, vor Nervosität... aus Angst und mein Herz... das stolperte und schrie...
„Nein...", presste ich Mühevoll hervor. Tränen bildeten sich in meinen Augen und obwohl ich einfach nur flüchten und aus dieser für mich unangenehmen Situation heraus wollte, war ich dennoch wie gelähmt.
„Bitte?!", fragte Lukas nach, der mich entweder tatsächlich nicht gehört hatte oder die Antwort nicht glauben konnte.
„Nein...", sagte ich nun doch bestimmender, während er sich endlich erhob und mich fassungslos anstarrte. „Warum?", wurde er lauter und es schien ihm egal zu sein, das wir nicht alleine waren. „Das ist hier nicht der richtige Ort..." „Nicht der richtige Ort?! Es sind deine Freunde! Freunde die wie eine Familie für dich sind! Meinst du nicht, sie wollen auch eine Erklärung?" Unsicher sah ich zu den anderen, die genauso mich fragend ansahen... bis auf Joey, Tanja und Paddy... „Lukas... nicht hier!", sagte ich erneut. „Doch Hanna! Oder gibt es etwas, was du uns verheimlichst?!" Ich zuckte zusammen, so als ob er mich ertappt hatte, sodass ich Hilfesuchend zu Paddy sah, in der Hoffnung, er würde was sagen... aber er tat gar nichts... „Lukas, ich... meine Gefühle zu dir... die reichen nicht mehr es... ich...", nun versagte meine Stimme gänzlich. „Lukas? Komm, lass es für den Moment...", plötzlich stand Joey zwischen uns und mit einem Male konnte ich mich aus meiner Starre lösen. Ich schnappte mir meine Strickjacke und rannte fast aus der Scheune... „Hanna, warte! Du haust jetzt nicht ab! Du...", schrie Lukas mir noch hinterher, doch es war mir egal...
Ich wollte mich nur noch verkriechen, nur wo sollte ich hin? Ich wollte meine Ruhe... mit niemanden reden. Ich war total überfordert mit der Situation. Warum musste Lukas mir jetzt ausgerechnet heute einen Heiratsantrag machen? Heute, wo ich keine 24 Stunden zuvor doch längst schon meine Entscheidung getroffen hatte... gegen ihn... für Paddy... warum musste ich ihn mit dieser Abfuhr noch mehr verletzten, als wir ich ihn sonst schon genug mit einer normalen Trennung verletzt hätte? Natürlich hätte er dann genauso gefragt, wieso, weshalb... warum... und irgendwann hatte er auch zwangsläufig, spätestens durch Pia, Joelle oder auch den anderen aus unserem Freundeskreis erfahren, das es Paddy ist, für den mein Herz schlägt, den ich liebe... mit dem ich Zusammensein möchte... und Paddy? Warum hatte er nichts gesagt? Warum hatte er mich nicht unterstützt... zuerst brannte es in mir, was zu sagen, zu sagen, das ich jemanden anderen liebe... das ich Paddy liebe... wollte er es vor seinen Geschwistern und Lukas nicht zugeben? Wollte er gar keine Entscheidung treffen? Waren es nur leere Worte, als er sagte, er trennt sich von Joelle, wenn ich das will... das er mich will? War das nur Mittel zum Zweck gewesen? Fragen über Fragen, die mich nur noch mehr verwirrten und durcheinander brachten.
Lukas war mir nicht egal, aber Joey und Tanja hatten recht... auch wenn es hätte nicht beschissener hätte seien können, als ausgerechnet vor allem ihm eine Abfuhr erteilen zu müssen... aber hätte ich Ja sagen sollen, um dann später zurück zu rudern?„Hier steckst du... die anderen suchen nach dir..." „Was besseres fällt dir gerade nicht ein?" „Hanna... was soll ich sonst sagen, außer der Tatsache, wie es ist?!" „Weiß nicht... vielleicht, das du froh über meine Entscheidung bist..." „Froh?" „Glücklich? Erleichtert?" „Lukas eskaliert... Joey und Jimmy haben ihn gerade noch so davon abhalten können, nicht gänzlich auszuflippen und alles klein zu schlagen, nachdem du weg bist... da bin ich alles andere als froh, glücklich oder erleichtert!" „Ahja... hätte ich besser Ja sagen sollen, oder was?" „Das hab ich nicht gesagt... es ist ein großer Schritt... eine immense Entscheidung die man mit einem einzigen Wort trifft... wenn du dir nicht sicher bist, oder es nicht willst..." „Paddy.... Echt jetzt?! Hörst du dir selber gerade zu? Merkst du überhaupt was? Hast du es nicht begriffen? Weißt du wirklich nicht, warum ich nein gesagt habe?!", unsicher sah er mich an. „Ernsthaft?" „Keine Ahnung... ich bin selbst total durcheinander!" „Ich dachte ich... ach vergiss es!", blaffte ich ihn letztlich an und wollte zurück ins Haus, denn so langsam war ich total durchgefroren. Paddy sah das aber etwas anders, griff nach meinem Arm und hinderte mich an gehen. „Hanna warte... bitte..." „Was?", presste ich hervor und schluckte meine Tränen, die sich gerade wieder sammelten hinunter. „Ich... I am afraid... afraid, if it's real... if you said no, indeed... if it would work out... if the reason, you said no... it's myself and... how it will go on..."
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Gebrochene Herzen
FanfictionWas hatte ich nur getan... ich hatte zwei Herzen zerrissen... zwei Menschen verletzt... es war genau das eingetreten, wovor ich Angst hatte und was ich nie wollte, weshalb ich mich von Anfang an immer eher im Hintergrund gehalten hatte... unscheinba...