Paddy hatte sich doch sehr gefreut, das Joey in Berlin war und uns besuchte. Er blieb sogar ein paar Tage länger als geplant und die beiden verbrachten auch viel Zeit alleine miteinander. Sie machten Ausflüge, wo sie meist Mathilda mitnahmen, damit ich auch etwas mehr Zeit zum lernen hatte, oder sie machten Sport zusammen. Allerdings wirklich reden, das tat Paddy nicht. Er setzte wie so häufig in den letzten Monaten sein Pokerface auf... versuchte, sich nichts anmerken zu lassen, wie es ihm ging, und was in ihm vorging. Mir konnte er aber nichts vormachen... seine Augen... sie verrieten ihn und ich wusste inzwischen viele seiner Blicke zu deuten. Dennoch war ich machtlos, denn auch mich lies er nur Bröckchenweise an sich heran. Hingegen meiner Befürchtung, das der Alltag mit Mathilda ebenfalls für ihn stressig sei und eine Belastung darstellen würde, blühte er täglich mit ihr auf. Das sah auch Joey so..., er versuchte diese Bindung ebenfalls zu nutzen, um Paddy davon zu überzeugen, mit uns und seinen Geschwistern auf dem Schloss Weihnachten zu feiern. Keine gute Idee... Joey hatte den Vorschlag nicht ganz ausgesprochen, da machte Paddy sofort dicht, blockte und bockte. Auch zu einer Alternative, das Joey mit seiner Freundin Tanja nach Berlin kommen könnte, lies Paddy nicht umstimmen. Er wollte partout mit mir allein in Berlin bleiben, das ich auch endlich mal reagieren musste, denn eigentlich war ich bei meiner Tante im bergischen Land eingeladen... auch mit Begleitung.
Da Paddy an dem Abend bereits früh in seinem Zimmer verschwunden war, bat ich Joey, Mathilda ins Bett zu bringen und ging ins Schlafzimmer, um mit Paddy erneut das Gespräch zu suchen.
„Hey... darf ich rein kommen?", fragte ich. „Du immer." Paddy lag mit dem Rücken auf seinem Bett, die Arme hinter seinem Kopf verschränkt und starrte die Decke an. Als ich aber rein kam richtete er sich auf und setzte sich hin, sodass ich mich ebenfalls im Schneidersitz zu ihm setzen konnte. „Gehts was besser...?" „Hmm...", brummte er noch. „Hör zu... wegen Weihnachten... ich kann dich verstehen, wenn du mit deiner Familie nicht feiern möchtest... auch Joeys Angebot, hierher zu kommen ablehnst... aber... bisher hatten wir beide noch nicht darüber gesprochen... und ich wusste ja nicht, das du länger bleibst..." „Du willst Weihnachten nicht mit mir feiern, oder?" „Nein, das hab ich nicht gesagt! Meine Tante hat mich eingeladen über die Feiertage zu kommen... mit Begleitung..." „Hast du eine?!" „Weiß nicht? Sag du es es mir!" „Wie jetzt?" „Ja! Kommst du mit?" „Ich?" „Ja wer denn sonst?!" „Möchtest du mich denn überhaupt dabei haben?" „Paddy hör auf! Natürlich will ich das, sonst hätte ich nicht gefragt! Ich würde auch mit dir und Mathilda hier allein feiern!" „Serious?" „Ja!" „Ich... ich mag... ich mag aktuell nicht unter Menschen und... aber du kannst fahren... wirklich..." „Ok... gut, dann feiern wir zusammen hier!" „Aber du sagtest..." „Ja... aber ich lass dich Weihnachten nicht allein!"... „Ich würde dich nie allein lassen!", schob ich noch leise hinterher. „Das... wirklich... aber..." „Diskutier nicht mit mir, ok? Wir machen es uns hier schön! Dafür musst du dann aber auch was tun?" „Das wäre?" „Einen Weihnachtsbaum besorgen... und rausfinden, wo es eine Kinderweihnachtsmesse gibt! Mit dem Essen... das können wir noch besprechen... du kannst dir ja mal überlegen, worauf du Lust hast, oder was du dir wünschst... meine Tante lernst dann halt erst im Januar bei der Taufe kennen! Da musst du dann aber mit! Da diskutier ich auch nicht! Immerhin bist du die zweitwichtigste Person neben Mathilda mit Tina!" „Da komm ich schon mit! Keine Sorge! Meine Prinzessin steht immer an erster Stelle... Hanna? Danke!" „Nicht dafür... ganz uneigennützig ist es ja nicht... die Strecke schlaucht schon... und für Marhilda innerhalb von 3 Tagen zwei so lange Autofahrten mit Sicherheit auch nicht so dolle... reicht schon im Januar..." „Wir fliegen einfach! Das ist stressfreier!" „Und teuer!", warf ich ein. „Lass das meine Sorge sein!" „Paddy, du kannst doch nicht immer..." „Siehst du doch, das ich das kann... wie war das? Diskutier nicht mit mir!" „Du bist blöd!", lachte ich und boxte ihn leicht gegen seinen Arm. Auch er lachte. Es war ein ehrliches Lachen, was er lange nicht mehr gezeigt hatte und Hoffnung, das es ihm allmählich besser gehen würde, machte sich breit. Gerade als ich aufstehen und gehen wollte, griff er nach meiner Hand. Fragend sah ich ihn an. „Ist die Prinzessin schon im Bett?" „Ich hoffe es doch... Joey wollte sie ins Bett bringen." „Magst du dann hier bleiben? Wir könnten einen Film schauen..." „Und Joey?" „Der kann sich auch mal alleine beschäftigen..." „Ok... ich hol dann aber eben das Babyphone und zieh mir was bequemes an. Brauchst du noch was?" „Nein danke."
Joey hatte mich noch kurz abgepasst, so das es dann doch etwas dauerte, bis ich zurück kam...
„Da bist du ja... dachte schon, du kommst nicht mehr...", sagte Paddy mit einen traurigen Unterton. „Warum sollte ich nicht?! Joey hatte mir nur noch Bescheid gegeben, das er sich mit einem Kumpel treffen wollte... und das mit Mathilda alles geklappt hat... aber du... du hattest anscheinend auch etwas zu tun...", schmunzelte ich und sah mich in seinem Schlafzimmer um. Paddy hatte ein paar Kerzen aufgestellt, sowie was zu trinken und was zu knabbern geholt. Es wirkte romantisch... hatte Joey vielleicht doch recht, fragte ich mich, aber warf den Gedanken sofort wieder auf Seite. Bloß nichts falsches wollte ich denken, das sagte jedenfalls mein Kopf, während mein Herz vor Freude Purzelbäume machte. „Gefällts dir? Oder too much? Ich dachte..." „Genau richtig und gemütlich. Haste nach nem Film geschaut?" „Es laufen nur so typische Filme... Pretty Woman, Santa Claus, Forest Gump..." „Ist doch ok! Was willst du denn sehen?" „Und wenn wir Musik hören?" „Ist das auch mehr als in Ordnung!" „Wirklich?" „Klar... Paddy... worüber machst du dir nur dauernd Gedanken? Inzwischen solltest du doch wissen, das ich total unkompliziert bin, was das angeht, oder?" „Schon... aber... bin ich dir nicht zu langweilig?" „Langweilig?! Wie kommst du denn auf sowas?" „Weiß nicht... wir sind immer nur hier... machen ja nicht viel und..." „Und du weißt schon, das ich ein Baby hab! Da ist nichts mit Party... und das ist auch gut so... der Ausgang der letzten Party schläft neben an... im Ernst, ich hab dich super gern um mich... und... ich muss aufpassen, das ich mich nicht zu sehr daran gewöhne..." „Warum?" „Paddy... ich...", wie kam ich aus dieser Nunmer nur wieder raus?!
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Gebrochene Herzen
FanfictionWas hatte ich nur getan... ich hatte zwei Herzen zerrissen... zwei Menschen verletzt... es war genau das eingetreten, wovor ich Angst hatte und was ich nie wollte, weshalb ich mich von Anfang an immer eher im Hintergrund gehalten hatte... unscheinba...