39.

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Etwas über ein Jahr war vergangen. Es lief so alles weiter wie bisher. Paddy und Mathilda sahen sich regelmäßig. Inzwischen hatte er auch eine Wohnung etwas außerhalb von Köln gefunden, und soweit es seine Zeit zuließ, nahm er fast jedes Wochenende Mathilda zu sich. Es war eine  Win Win Situation für uns alle. Seine Prinzessin war glücklich bei Paddy zu sein, er war es, da er die kleine abgöttisch liebte und ihr fast jeden Wunsch erfüllte, den sie hatte, auch wenn ich davon nicht sonderlich begeistert war, aber er tats von Herzen... und ich hatte meine freie Zeit mit Lukas. Nun stand Weihnachten vor der Tür, und heute sollten wir ein Weihnachtskonzert der Kellys besuchen. Es glich schier einem Wunder, das sie gemeinsam wieder auftraten, aber Patricia hatte wohl alle solange genervt, das sich einige der Geschwister schließlich dazu durchringen konnten. Paddy hatte den Part des Frontmannes wieder übernommen und gemeinsam mit Patricia, Kathy, Paul und im Wechsel Joey als auch Jimmy eine Show ausgearbeitet, in der die Weihnachtsgeschichte erzählt wurde. Etwas Unbehagen hatte ich mit dieser Entscheidung, aus Angst daraus, das er schnell in alte Muster wieder fallen würde, aber ich hatte kein Recht, über ihn und seine Entscheidungen zu urteilen.
Mathilda war schon ganz aufgeregt, als wir die Halle betraten. Paddy hatte uns zwei Platze in der vordersten Reihe reservieren lassen, die wir einnahmen. Die Kröte war kaum auf dem Sitz zu halten. Am liebsten wäre sie sofort in den Backstage Bereich gerannt, um alle zu begrüßen, aber nachdem ich ihr erklärt hatte, das dafür nach der Show noch genug Zeit wäre, beruhigte sie sich endlich.
„Mami? Warum ist Lukas eigentlich nicht mitgekommen?" „Na, wir hatten doch nur zwei Karten Schatz..." „Du hättest doch Onkel Paddy fragen können!" „Matti, erstmal gehört sich sowas nicht. Freu dich, das wir heut dabei sein können... und zweitens, rede bitte bisschen leiser. Ich hab dir doch was erklärt... muss nicht jeder mitbekommen, ok?" Mathilda nickte mir sofort zu. „Tschludigung Mami..." „Alles gut." Ich hatte ihr bereits vorher erklärt, wie Paddy und seine Geschwister aufgewachsen waren, wie bekannt sie waren und noch immer sind, und auch, das wohl viele Fans da sein würden und es nicht unbedingt klug wäre, wenn jemand mitbekäme , wie wir zur Familie standen. 
Als es dann endlich losging war Mathilda noch verzauberter von ihrem Patenonkel, wie sie es sonst schon war. Natürlich hatte er uns sofort gesehen und wank der Kröte kurz heimlich zu, die aufgeregt quietschte. „Hast du das gesehen? Onkel Paddy hat mir gewunken!", ich lächelte als Antwort, und strich ihr sanft über den Kopf. Es war Jahre her, das ich ein Konzert von ihnen besucht hatte und war letztlich genauso begeistert wie Mathilda. Was die Geschwister in der kurzen Zeit auf die Beine gestellt hatte, dazu dieses Motto, es war einfach nur wunderschön. Viel zu schnell war das Konzert vorbei, und sofort zog mich Mathilda zur Bühne. „Mami, komm endlich!", forderte sie mich auf und ich konnte sie gerade noch davon abhalten, das sie auf die Bühne kletterte und den anderen hinterher lief. Was war sie nur für ein Wirbelwind. Das hatte sie auf jeden Fall nicht von mir... „Matti, jetzt üb dich noch etwas in Geduld. Wir werden gleich abgeholt. Ich bin mit Joey so verblieben, das wir hier warten sollen, bis die anderen Besucher aus der Halle sind!" „Aber..." „Nein!"
Kurze Zeit später kam dann aber auch Joey, begrüßte uns herzlich, nur die Kröte war etwas muffig. „Was ist ihr denn für ne Laus über die Leber gelaufen?", fragte Joey, da sie ihm nicht wie sonst Direkt um den Hals gefallen war... „Die Laus nennt sich Erziehung!" „Soso..." „Sie will zu Paddy..." „Kann sie gleich... deshalb bin ich auch hier... Paddy will mit dir reden... vorher... allein!" „Oh ok... hmm warum? Klappt es doch nicht, das er Matti nachher mitnimmt?" „Keine Ahnung, mein stand der Dinge war bis eben, das sie das Wochenende bei ihm bleibt... keine Ahnung... geh zu ihm und finde es heraus! Ich schnapp mir mal die Kröte... so du kleiner Satansbraten.... Wir suchen jetzt mal Luke und Leon! Iggy und Alex sind auch da... hilfst du mir?" Mathilda nickte, nahm Joeys Hand und folgte ihm. „Geh seitlich der Bühne vorbei... dann runter in die Katakomben... Name steht an der Tür!" „Alles klar!"
Ich machte mich auf den Weg und schneller als erwartet hatte ich Paddys Garderobe erreicht. Natürlich zerbrach ich mir den Kopf, was er nun wieder wollte, denn eigentlich war die Beziehung, die wir seit seiner Rückkehr versuchten aufzubauen, relativ kühl und distanziert... nunja... Ich klopfte letztlich. „Come in!", erklang es und ich trat ein. Zuerst wirkte er fröhlich, aber dann verfinsterte sich sein Gesicht als er mich sah. „Hey... alles gut?", begrüßte ich ihn und wollte ihn wie immer in den Arm nehmen, da hob er schon abwehrend seine Hände. „Hab ich was verpasst?!", fragte ich überrascht. „Sag du es mir Hanna?", zischte er. „Paddy, was ist los? Du wolltest mit mir reden..." „Ja genau! Ich hab gehofft, es von dir zu hören! Vielmehr es eigentlich auch erwartet nach all der Zeit!" „Wovon sprichst du? Was hast du erwartet?" „Wann hattest du vor mir zu sagen, das du einen Freund hast? Das du mit diesem Lukas zusammen bist?", funkelte er mich richtig böse an und stand nun direkt vor mir. „Und wann hattest du vor mir zu sagen, das du mit Joelle wieder zusammen bist?", konterte ich, drehte mich um und verlies die Garderobe.

Gebrochene HerzenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt