Wir waren noch etwas bei Joey geblieben, versackt hätte man es auch nennen können, da Joey, nachdem er von meiner Schwangerschaft erfahren hatte, umgehend anstoßen und letztlich noch den Grill anschmeissen musste.Auch wenn Tanja noch mehr als missmutig Paddy gegenüber eingestellt war, freuten die beiden sich wahnsinnig für mich... für Matti, die eine große Schwester werden sollte und für uns... Paddy bestärkte das ungemein, sodass er immer wieder vermehrt meine Nähe suchte... kurz nach meiner Hand griff oder seine Hand vorsichtig meinen Bauch berührte. Trotzdem war ich angespannt... sehr angespannt... denn obwohl ich seine bloße Anwesenheit, sein Lachen, seine Stimme... meinen engsten Vertrauten so vermisst hatte, alles zum Greifen Nah schien, sträubte sich trotzdem alles irgendwie in mir, seine vorsichtigen Annäherungsversuche weiter zu zu lassen, und war letztlich froh, als wir uns endlich auf den Heimweg machten.
Im Auto sprachen wir nicht wirklich miteinander. Paddy war unübersichtlich anzusehen, das er seinen Gedanken nachging und mir war auch nicht nach reden zu Mute. Im Grunde genommen, gab es auch nicht mehr viel zu bereden... ich wusste endlich alles, was passiert war... warum er damals verschwand und ins Kloster ging, das ich es nicht nachvollziehen konnte, das er diesen Weg gegangen war, war eine ganz andere Kiste.
Immer wieder hallten Joey Worte in meinem Kopf herum, das ich Paddy ja verziehen hatte, das er damals einfach abgehauen war... und ja... Joey hatte recht... ich hatte ihm verziehen...oder einfach nicht mehr drüber nachgedacht.... Aber nun kam alles wieder hoch... die Erklärung... Die Antwort auf meine Frage... die hatte ich endlich, und trotzdem ging es mir anstatt besser, nun immer schlechter. Ich wusste einfach nicht, wie es weiter gehen sollte...
Als wir zu Hause ankamen verabschiedete ich mich sofort unter dem Vorwand, ich sei total müde und geschafft ins Bett. Traurig, mit hängenden Schultern stand Paddy noch im Eingangsbereich und sah mir nach, wie ich die Treppe hoch ging. Natürlich tat auch er mir irgendwie leid... er war mir ja auch alles andere als egal, aber was erwartete er nun von mir?! Es war eine verdammt beschissene Situation... für uns beide, in der wir gerade steckten. Das I-Tüpfelchen war die Schwangerschaft. Unser Baby... was wir uns so sehr zu unserem Glück gewünscht hatten, was aus eigentlich größter Liebe zu einander entstanden war... ich bereute es auf gar keinen Fall, ein Kind von Paddy zu erwarten... allerdings fühlte sich dennoch alles um mich herum ausweglos an. Die immer wieder kehrende Frage in meinem Kopf: Wie soll es weiter gehen? Ich drehte mich im Kreis... immer und immer wieder auf der gleichen Stelle... wusste zwischendrin nicht wo oben und unten war und meine Gefühle und Emotionen gewannen die überhand. Die Sorge um Mathilda... Sorge um Paddy... um mich... um unser Baby... um uns... unsere Beziehung zu einander, der Familie, die Erwartungen, meine Praxis... Existenzängste, die ich zuvor so nie hatte... und...
Es klopfte an meiner Tür. Noch bevor ich was sagen konnte, stand Paddy bereits im Zimmer...
„Hanna... kann ich was für dich tun?", fragte er leise. „Geh bitte...", wisperte ich. „I only want to help you..." „Ich weiß... aber gerade machst du es nur noch schlimmer..." „Warum?", nun drehte ich mich zu ihm und sah ihn verweint an. „Weil du der Grund dafür bist!" „Ich weiß nicht was ich noch tun soll, außer mich immer und immer wieder zu entschuldigen... ich kann es nicht rückgängig machen... aber ich kann es diesmal besser machen... ich lass euch nicht nochmal im Stich!". Wir sahen uns an und ich wusste, das er das was er sagte, Ernst meinte. „Ich weiß... nur weiß ich nicht, wie es weitergehen soll... mit uns... dem Baby... Matti..." „Was wünschst du dir denn?" „Das ich endlich aus diesem Alptraum aufwache!", stieß ich hervor und wieder übermannten mich meine Tränen. „Your pragnancy is a nightmare?" „Nein! Das mein ich nicht! Wir haben uns ein Baby gewünscht... ja und gerade ist es alles andere als passend und... aber das ist kein Alptraum! Die Situation drum herum! Ich kann dir nicht sagen was ich mir wünsche... ich bin hin und her gerissen, was ich fühlen soll, wenn es darum geht, das du Mattis Vater bist. Auf der einen Seite bin ich verdammt froh darüber, das du es bist! Auf der anderen Seite hasse ich dich dafür, das du jahrelang deine Schnauze gehalten und mich im Ungewissen hast sitzen lassen. Zum Teil kann ich deine Angst verstehen... aber: 14 Jahre Paddy... ich fühl mich total hintergangen... und da sind wir an dem Punkt wo ich mich frage, ob ich dir je wieder vertrauen kann... und dann kommt Matti noch hinzu! Bisher schweigt sie! Aber ich weiß halt nicht, wie sie sich das in Zukunft mit dir vorstellt, ob sie Kontakt will, bereit ist mit dir zu reden, oder was auch immer. Ich...." „Ich flieg nächste Woche runter!", unterbrach er mich. „Wie bitte? Und dann macht sie genauso dicht wie du, weil sie sich bedrängt und unter Druck gesetzt fühlt?" „Mathilda weiß, das ich komme. Wir haben geskypte, nachdem ich ihr geschrieben hab. Sie hat zugestimmt, mich erklären zu lassen!" „Bitte? Davon hat sie mir nichts erzählt und..." „Sollte sie auch nicht! Hatte ich Mathilda drum gebeten." „Warum?" „Damit du dir nicht noch mehr Sorgen machst!" „Sorgen... Gedanken... Unsicherheiten... normal, nachdem wie es gelaufen ist, oder?!" „Hanna listen, I... ich verstehe, das du Zeit brauchst. Ich verstehe all deine Sorgen, das du verletzt bist... wirklich alles... aber... es klingt so, als ob du doch schon längst eine Entscheidung getroffen hast... gegen ein uns...", mit den Worten stand er auf, ging raus und schloss die Tür hinter sich.
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Gebrochene Herzen
FanfictionWas hatte ich nur getan... ich hatte zwei Herzen zerrissen... zwei Menschen verletzt... es war genau das eingetreten, wovor ich Angst hatte und was ich nie wollte, weshalb ich mich von Anfang an immer eher im Hintergrund gehalten hatte... unscheinba...