Die Feier war schön und entspannt gewesen. Ungesehen Paddys Blick hatte es Mathilda auch geschafft, sich in Joeys Auto zu schleichen und mit Luke heim zu fahren. Noch immer wollte sie es geheim halten, und wir hielten uns an unser Versprechen. Joelle blieb als einzige über Nacht... verständlich als Paddys Ehefrau. Die beide hatten sich dann ebenfalls in Pafdys Wohnung zurückgezogen, nachdem wir noch alles soweit aufgeräumt und gespült hatten. Ich hingegen war noch etwas aufgekratzt, nicht müde, sodass ich mich mit einem Glas Wein und einem Buch auf die Couch im Wohnzimmer verzog. Der Wein, das Lesen mit gesinnten Licht schafften es dann doch relativ zügig, das ich dich müde wurde. Ich ließ hope gerade nochmal in den Innenhof, damit sie sich erleichtern konnte, als ich mehr als eindeutige Geräusche aus Paddys Wohnung wahrnahm.
Lautes Stöhnen versetzten mir sofort tausende von Nadelstichen in mein Herz. Noch nie zuvor hatte ich so empfunden, wenn ich Paddy und Joelle zusammen gesehen hatte, wenn sie sich mal geküsst hatten, oder ich auch wusste, das er bei sich zu Hause war mit ihr. Aber in diesem Moment... zum allerersten Mal fühlte ich Schmerz. Der Gedanke, er tat mit ihr gerade Dinge, die er sonst mir nur machte, das zerriss mich. Ob es daran lag, das ich mal wieder allein war, Lukas nicht da war, oder tatsächlich an meine Gefühlen für Paddy, das konnte ich in diesem Moment nicht einordnen. „Gosh Elle!", stöhnte Paddy laut auf... und sie schob noch „Ich komm gleich Pad!", hinterher. Dies reichte, um mich aus meiner Starre zu lösen, Hope zurück zu pfeifen und mich einfach in meinem Schlafzimmer zu verkriechen.
Aber es half nicht. Mein Gedankenkarusell kreiste, die Tränen liefen unaufhörlich und zur Ruhe kam ich nicht. Ich war durcheinander. Mehr wie ich je war. Bisher hatte es mir nichts ausgemacht, und jetzt... jetzt störte es mich. Es störte mich so sehr, das ich kurz überlegt hatte, An seine Wohnungstüre zu klopfen, und somit die Situation zu zerstören, aber die Blöße wollte ich mir auch nicht geben. Wir hatten eine Absprache. Daran wollte ich festhalten, aber ich wusste auch, auf Dauer würde das nicht mehr funktionieren. Diesmal überwog nicht die Angst und das schlechte Gewissen Lukas als auch Joelle zu verletzen, nein... es waren meine Gefühle, die ich schützen wollte und musste. Ich war an einem Punkt angelangt, das ich Paddy nicht mehr teilen wollte. Entweder ganz oder gar nicht...Ich hatte mich den ganzen Tag in meinem Schlafzimmer regelrecht versteckt. Erst als ich mitbekam, das Paddy Joelle zurück zum Flughafen fuhr, nutzte ich die Chance, machte mich fertig und fuhr mit Hope etwas raus, um laufen zu können. Die Hoffnung, das Laufen, die Stille würden mir gut tun, lösten sich schneller auf als gedacht. Immer wieder ploppten die Geräusche der vergangen Nacht in mir auf. Holten mich ins hier und jetzt zurück und schafften es, das mir es schlechter ging, als zu vor. Es war irgendwann schon lange dunkel, als ich zurück kam. Froh, das kein Licht brannte, ging ich sofort in die Küche um Hope zu füttern, mir was zu trinken zu nehmen und danach eigentlich mich wieder in mein Bett zu verkriechen. Aber, da kam mir Paddy in die Quere. Ich hatte gerade das Licht angeschaltet, da fuhr ich erschrocken zusammen.
„Himmel Herrgott spinnst du?", fuhr ich Paddy an. „Was sitzt du hier denn im Dunkeln?" „Ich hab auf dich gewartet!" „Achja... und das macht man im Dunkeln, ja?! Gibt ne tolle Erfindung, die nennt sich Licht!" „I know! But... vielleicht hab ich es ja absichtlich aus gelassen!" „Und warum?" „Damit du nicht weißt, das ich hier bin?!" „Und warum? Du wohnst hier!" „Sag du es mir!" „Was soll ich dir sagen?" „Warum du so pissig bist und mir aus dem Weg gehst!" „Tu ich doch nicht!" „Ja klar! Deshalb stellst du dich schlafend, kommst nicht zum Frühstuck, wie abgesprochen und schleichst dich dann aus dem Haus, wo ich weg bin! Ich bin nicht doof! Ich hatte mein Handy vergessen, musste nochmal zurück... keine fünf Minuten hat das gedauert, und du warst weg." „Zufall!" „Klar! Hanna komm schon, was ist los?" „Nichts! Alles in bester Ordnung!" „Ich kenn dich! Entweder Stress mit Lukas, oder..." „Nein. Kein Stress!" „Dann das oder... und das wäre?" „Ist egal... das ist meine Baustelle!" „Vertraust du mir nicht?" „Das hat doch damit rein gar nichts zu tun!" „Sondern? Du erzählst mir doch sonst auch alles!" „Diesesmal halt nicht..." „Und warum?" „Weils mit dir zu tun hat verdammt! Bist du jetzt zufrieden? Lässt du mich jetzt in Ruhe?", zischte ich ihn an und abwehrend hob er seine Hände, das ich ihm nur Hopes Leine in die Hand drückte, mir eine Flasche Wasser nahm und mich zurück zog.
Nicht ganz zwei Stunden später stand Paddy dann an meinem Bett. Vor lauter Schluchzen und weinen hatte ich gar nicht mitbekommen, das er zur Tür reingekommen war. „Hanna... was hab ich getan, das du so verletzt bist?", fragte er leise und setzte sich zu mir aufs Bett. Vorsichtig strich er mir über meinen Rücken und ich verkrampfte sofort. „Ich hab es mitbekommen...", schniefte ich und griff nach dem letzten nicht vollgeheulten Taschentuch. „Was hast du mitbekommen?" „Ich hab euch gehört! Dich und Joelle!"", presste ich hervor und schluchzte wieder auf. „Du hast? Serious? Oh sorry... das... ich wusste nicht, das wir so laut... und... aber... Hanna... warum?" „Warum ich weine?" „Ja..." „Weil es verdammt weh tut, deshalb!" „Aber du wusstest doch, das ich und Elle..." „Schon ja... bisher hat's mich auch nicht gestört... aber heut Nacht... Paddy... ich kann das so nicht mehr!"
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Gebrochene Herzen
FanfictionWas hatte ich nur getan... ich hatte zwei Herzen zerrissen... zwei Menschen verletzt... es war genau das eingetreten, wovor ich Angst hatte und was ich nie wollte, weshalb ich mich von Anfang an immer eher im Hintergrund gehalten hatte... unscheinba...