Einige Wochen später:
„Irgendwas verheimlichst du mir doch!", triezte mich Tina weiter, als einen Abend raus waren, um Essen zu gehen. „Was sollte ich dir denn verheimlichen? Du weißt alles von mir!" „Wirklich?" Naja Gut, eine Sache wusste sie nicht, aber woher sollte sie das wissen, oder darauf überhaupt kommen? Paddy und ich hatten uns seit dem letzten Mal nicht mehr gesehen. Natürlich telefonierten wir, schrieben uns WhatsApp, die aber was uns betraf eher belanglos waren. „Wie kommst du denn überhaupt darauf?", hakte ich nach. „Ich nicht unbedingt... eher Lukas..." „Was hat denn Lukas damit zu tun?" „Er hat mich angerufen, gesagt, du bist seit Wochen komisch... und das auch jetzt noch mit der neuen Praxis..." „Halt stop, nochmal langsam. Lukas hat dich angerufen? Wann?" „Na das ist bestimmt schon 3/4 Wochen her..." „Also, das mit der Praxis ist noch gar nicht in trockenen Tüchern! Und wenn auch eh erst zum Jahresende..." „Ich versteh sowieso nicht, das du hier weg willst..." „Von wollen kann auch nicht die Rede sein, aber versteh mich doch auch bitte... wie lang will ich die Praxis hier schon übernehmen, immer werde ich wieder vertröstet... ich mach die Ganze Arbeit allein, und werde nur entlohnt... ich möchte mir was eigenes aufbauen... sagen können, das ist meine Praxis!" „Versteh ich ja alles, aber dann wieder so weit weg?" „So weit weg... du übertreibst! Wie Lukas! Viersen ist doch nicht aus der Welt! Für ihn sind es gerade mal 30 km mehr und du fährst keine Stunde von hier aus, also da war Berlin weiter weg..." „Schon... und was ist mit Matti?" „Was soll mit ihr sein?" „Mitten im Schuljahr..." „Es ist auch ihr Wunsch... sie möchte unbedingt nach Düsseldorf auf diese Privatschule wo Joeys und Patricias Kinder auch sind... von Viersen viel einfacher zu erreichen, als von hier..." „Gut und schön... aber was wird dann aus Lukas und dir?" „Keine Ahnung, aber ich muss dann auch mal an mich denken..." „Schon etwas egoistisch, findest du nicht? Lukas liebt dich, liebt Matti..." „Ich liebe ihn ja auch..." „Aber?" „Naja... du weißt genau, das ich mir das mit uns auf Dauer anders vorgestellt hatte..." „Schon, aber..." „Nein, kein aber mehr. Er will nicht, das wir zusammen ziehen, heiraten will er auch nicht... und ein eigenes gemeinsames Kind? Oh weh bloß nicht. Weißt du wie verrückt der hinterher ist, wenn es ums Thema Verhütung geht?" „Bitte? Du nimmst doch die Pille, oder nicht?" „Ja nehm ich... aber er macht es nie ohne Gummi..." „Habt ihr noch nie ohne?" „Nein! Ich mein, am Anfang, da konnte ich es ja verstehen... Safty first... gibt ja nicht nur ne ungewollte Schwangetschaft, wie damals mit Matti, sondern auch irgendwelche Krankheiten... aber nach nem Jahr hab ich mal vorsichtig gefragt, ob wir die ollen Dinger nicht mal langsam weglassen könnten... Lukas war da ziemlich deutlich... doppelt gemoppelt hält besser..." „Ahja... das ist aber wirklich übertrieben..." „Ja... ich mein, selbst wenn jetzt was passieren würde, warum denn auch nicht? Ich wollte immer noch ein Kind eigentlich..." „Hast du Lukas das mal so gesagt?" „So direkt?" „Ja!" „Nein... nur das ich es mir mir ihm halt durchaus vorstellen könnte..." „Und er?" „Nicht... er fände es schön, wie es ist..." „Glaubst du, das er ne andere vielleicht hat?" „Wie kommst denn jetzt auf sowas?" „Naja... nur so ein Gefühl..." „Nee, ich glaub ja vieles, aber das? Nein... ich weiß, das er mich liebt... auch Matti... aber er will nicht aus Köln weg... und wie du weißt, Matti nicht in die Stadt..." „Bist du deshalb auch so abweisend zu ihm?" „Sagt er das?" „Ja..." „Auch ja..."
Inzwischen hatten wir bezahlt, und liefen zurück zu mir nach Hause...
„Dein Auch... steckt da noch mehr dahinter?", fragte Tina und ich spürte, wie sie mich dabei ganz genau musterte um die kleinste Körperregung an mir zu sehen. Sie kannte mich einfach zu gut. Ich zuckte mit den Schultern und als wir meine Wohnung erreicht hatten, schloss ich auf. „Noch ein Glas Wein?" „Wenn du mir dann endlich erzählst, was wirklich los ist, ja!" Nun musterte mich Tina nicht nur, sondern ihr Blick wurde kritischer. „Tina... bitte..." „Hanna! Du bist meine beste Freundin! Wir hatten noch nie Geheimnisse voreinander! Oder hab ich schon mal irgendwo was weitererzählt? Selbst du weißt jede Schandtat von mir und..." „Ich hab mit Paddy geschlafen...", unterbrach ich sie, nahm die Flasche Wein, zwei Gläser und setzte mich neben Hope aufs Sofa. „Bitte was? Ich hab mich gerade wohl verhört! Du und Paddy... ihr habt... so richtig... du redest nicht von seiner Aktion auf Rügen! Und wieso überhaupt? Und wann? Er war doch ewig nicht mehr hier und...." „Wann: das letzte Mal als er hier war... ist ungefähr drei einhalb Monate her. Und wieso: er kam plötzlich zu mir ins Bett, kuschelte sich an mich. Auf mein nachfragen hin, was er da macht etc küsste er mich... dabei blieb es auch zunächst...wir waren uns generell schon einig, das das nicht in Ordnung war, aber keiner von uns, wollte das beenden... und am nächsten morgen ist es dann passiert..." „Bereust du es?" „Das hat mich Paddy auch gefragt... natürlich plagt mich das schlechte Gewissen, aber bereuen? Nein!" „Und jetzt? Was ist mit euch?" „Nichts, außer Freunde! Es war eigentlich eine einmalige Sache..." „Eigentlich... soso... ich erahne langsam, wo der Schuh drückt!" „Tust du das ja?!", lächelte ich gequält. „Du bekommst Paddy nicht aus dem Kopf..." „Das ist es noch nicht mal..., aber..." „Spucks schon aus!" „Lukas kommt nicht annähernd an Paddy heran, wenn du verstehst was ich meine..." „Heißt, du würdest es...."
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Gebrochene Herzen
FanfictionWas hatte ich nur getan... ich hatte zwei Herzen zerrissen... zwei Menschen verletzt... es war genau das eingetreten, wovor ich Angst hatte und was ich nie wollte, weshalb ich mich von Anfang an immer eher im Hintergrund gehalten hatte... unscheinba...