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Während wir weiterliefen dachte ich über Paddys Worte nach. Horschte Ich ebenso in mich hinein, was ich fühlte, was ich wollte, war es nahezu identisch zu dem was er wollte und fühlte. Aber bei mir spielte die Angst, ihn erneut zu verlieren eine ganz wesentliche Rolle. Unabhängig davon, das wir uns nun zum zweiten Mal näher gekommen waren, wie wir sollten, war ich froh darüber, ihn wieder so nah in meinen und Mathildas Leben zu haben. Er war mein bester Freund... war da, wenn ich ihn brauchte, oder er mich... wollte ich das aufs Spiel setzen? Dazu mit den Gefühlen, wie er sie erklärte. Er hatte irgendwie recht. Ja ich liebte Lukas... Paddy aber auch... und auch ich konnte nicht sagen, wen ich mehr liebte. Womit Paddy aber ebenfalls recht hatte war die Tatsache, wer von beiden mich glücklicher machte, wo ich zufriedener war, ausgeglichener, und das war im letzten Jahr auffallend bei Paddy gewesen. Es waren so viele Parallelen in unseren beiden Beziehungen, unsere Gefühlen, das war nicht normal. Und dennoch war ich weiterhin unsicher. Lag es an Mathilda, meinem bevorstehenden Umzug, der neuen Herausforderung mit der neuen Praxis... dazu noch ein Gefühls- als auch Beziehungschaos? Wollte ich das alles? War ich überhaupt in der Lage dazu, gerade alles auf eine Karte zu setzen? Eigentlich hätte ich es tun müssen, denn was Paddy und ich getan hatten, war Betrug.
„Hanna.... Und was wünschst du dir? Was willst du?" „Im Lotto Gewinnen!" „Bitte was?!" „Ja... im Ernst... der Kredit.... Ja es ist finanzierbar, alles gut kalkuliert... dennoch... du hast die Summe gesehen... das ist nicht wenig... natürlich schwingt trotz allem die Angst mit, das nicht finanziell stemmen zu können." „Du hast doch noch das Sparbuch oder?" „Ja... aber nachdem du es zum xten Mal nicht zurück wolltest, ist das für Mattis Ausbildung. Die Privatschule in Düsseldorf kostet auch nicht wenig... und je nachdem wo sie studieren möchte... ja ist noch Zeit satt, aber sie soll es nicht so schwer haben wie ich es gehabt hab, bis du mir geholfen hast, verstehst du?" „Kann ich dir finanziell unter die Arme greifen, damit du etwas entspannter bist? Zum Beispiel die monatlichen Schulkosten?" „Nein, das brauchst du nicht! Das will ich auch gar nicht. Du müsstest mich doch inzwischen gut genug kennen!" „Eben drum! Um Hilfe würdest du nur im absoluten Notfall bitten... aber im Ernst mal... ich zahl ja in Köln ne Heiden Miete für die Wohnung. Was ist denn mit der Wohnung über der Praxis. Die steht doch noch leer..." „Ja... bisher wurde sie nie vermietet, weil man Zugang zur Praxis hat... sie wurde nur fûr Besuch genutzt... weil Fremde und Zugang zu Medikamenten etc, das geht gar nicht. Und ein Umbau ist kaum möglich." „Und wenn ich die Wohnung miete? Ob jetzt Köln oder Viersen. NRW ist wichtig, halbe Stunde maximal zum Flughafen Düsseldorf... ich bin kein Fremder und du hättest die Wohnung nicht leerstehend. Miete muss ich so oder so zahlen... darüber hinaus sparen wir uns dann auch das hin und herfahren mit Mathilda! Und... wir sehen uns mehr..." „Soso... wir sehen uns mehr Ja?", lachte ich und knuffte ihm in die Seite. „Als ob du dann in der Wohnung pennst... hat ja auch so gut geklappt die letzten beiden Male, ne?" „Naja... wenn Mathilda da ist... dann gehts eh nicht..." „Hat dich gestern auch nicht abgehalten!" „Stimmt... aber jetzt wirklich unabhängig davon... was hältst du von der Idee?" „Ich kann von dir schlecht Miete nehmen, wo du für uns damals immer alles bezahlt hast. Das kann und will ich nicht! Du kannst die Wohnung gern haben! Aber Geld will ich nicht!" „Du bist so stur! Wie immer! Dann lass mich Mathildas Schule bezahlen!" „Vorschlag, lass uns das doch erst mal mit Joelle und Lukas besprechen und heraus finden, was sie von der Idee halten." „Klar... aber genau Lukas... wäre die Wohnung nichts für ihn gewesen? Er hätte immer noch sein Reich... dennoch währt ihr closer?" „Nein! Die Idee hatte ich selber schon! Er wollte sich die Wohnung noch nicht mal ansehen! Denk dran... 30 Kilometer mehr in Zukunft..." „Stimmt, da war ja was... ich spreche das mal bei Elle an... aber ich denke nicht, das sie ein Problem damit hat." „Noch nicht... aber... meinst du wirklich, das ist so eine gute Idee? Ich mein, wir können so schon kaum die Finger bei uns halten und..." „Naja... gerade funktioniert es ja schon, ne?", grinste er. „Biste dir da auch sicher?!", dabei deutete ich auf unsere Finger, die wieder einmal miteinander verschränkt waren. „Naja... ok... vielleicht..." „Es ist ein Spiel mit dem Feuer... und das weißt du genauso gut wie ich!" „Vielleicht spiele ich ja gern mit dem Feuer...", stieß Paddy hervor und schwups befand ich mich schon in seinen Armen. „Hanna... aber mit dir... da will ich nicht spielen, verstehst du? Vielleicht hilft es uns beiden herauszufinden, welcher Weg für uns beide der Richtige ist..." „Und Joelle? Spielst du nicht dann aber mit ihr? Paddy... wir drehen uns da im Kreis... beides geht nicht..." „I know... aber für den Moment...", Paddy schloss die letzte Lücke zwischen uns, umschloss sachte meine Lippen und stupste mit seiner Zunge leicht gegen sie. Er schaffte es, das ich es zuließ und seinen zärtlichen Kuss nur erwidern konnte. „Sorry...", presste er nur hervor. „Entschuldige dich nicht immer... ich hab's doch zugelassen... meinst du wirklich, mir fällt es leicht, dich nicht zu küssen? Ganz das Gegenteil ist der Fall... ich hab ja noch nicht mal Lust zurück zu fahren, weil ich die Zeit mit dir genieße... ich gern mit der was unternehme..." „Dann fahren wir nicht zurück... sagtest doch, Holland ist nicht weit... was ist mit Fish & Chips? So langsam bekomm ich Hunger..."

Gebrochene HerzenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt