Letztlich war Paddys Umzug schneller gegangen, als gedacht. Nach und nach tauschten die Zimmer ihre Habseeligkeiten und noch bevor er aus Afrika zurückgekommen war hatte ich mich bereits um den Ausbau der Scheune gekümmert, sodass er überaus überrascht war, das die Scheune mittlerweile große Fenster hatte. Naja und er war etwas angepisst darüber, als er in seine Wihnung kam, nichts mehr von sich vor fand... ich erinner mich noch genau daran, wie er fast wutentbrannt die Treppe runter stürzte, mitten in eine Behandlung platzte und mich mit feuerroten Kopf anstarrte, bevor er explodierte... und das vor meinen Patienten. „Sag mal Hanna, spinnst du?", fuhr er mich an. „Warum machste den ganzen Scheiss eigentlich?! Musst du alles so übers Knie brechen?! Wir haben doch alle Zeit der Welt!" Das Kaninchen, welches ich gerade dabei war, die Krallen zu schneiden, konnte ich gerade noch so in die Transportbox setzen, da es sich ebenfalls wie ich total über Paddys Ausbruch erschrocken hatte. „Bitte?!", total entsetzt starrte ich ihn an und wunderte mich dazu, das er schon zurück war.
Ich entschuldigte mich kurz, bat die Tierarzthelferin kurz zu übernehmen und zog Paddy aus der Praxis...
„Sach mal gehts noch? Was ist denn bei dir kaputt? Ich hab Patienten und was machst du überhaupt schon hier?!" „Patienten! Du sollst doch nicht arbeiten! Da hatten wir doch drüber gesprochen... was ist mit dem Berufsverbot?! Und warum ist schon alles von Mathilda in der Wohnung? Das wollte ich machen! Kannst du nicht einmal abwarten?! In deinem Zustand" „Mensch Paddy! Ich bin schwanger und nicht todsterbenskrank! Deine Geschwister waren hier! Patricia und Joey sowie Partner! Die Jungs haben das gemacht! Tanja Patricia und ich haben derweil Kuchen gegessen, und waren schoppen!" „Aber die Scheune! Da ist ja auch fast alles..." „Auch Joey und Bekannte von ihm! Ich hab mich nur ums Essen gekümmert! So und zu meiner Arbeit... ich hab einem Kaninchen ein paar Krallen geschnitten! Ja ich weiß, ich muss aufpassen, keine Katzen, keine OPs... aber do ganz ohne meine Arbeit kann und will ich nicht! Verstehst du das denn nicht?!" „Doch... aber du musst dich schonen..." „Wieviel denn noch? Ich sterbe schon vor Langeweile! Und Geld verdienen will ich auch!", sagte ich etwas trotzig und zog nen Schmollmund. Ich konnte ihm nicht wirklich böse sein... er meinte es ja nur gut..." „Hanna... ich... ich will doch nur, das es dir und Beany gut geht!" „Mir gehts gut! Die Schwangerschaft verläuft bestens! Ich will doch nur ein bisschen Arbeiten..." „Ok... aber darüber reden wir nochmal...", nun zog er mich in seine Arme, sah mich nochmal an und küsste mich dann doch sehr tief und fordernd, das ich schnell nach Luft schnappen musste. „Paddy...", presste ich hervor und er grinste nur. „Hab dich vermisst..." „Das hab ich gerade bemerkt..." „Musst du noch lange?" „Nein... noch ein Verbandswechsel und ein Meerschweinchen mit einer Ohrentzündung." „Ok... ich geh dann mal meine Sachen suchen... ne?! Und du, beeil dich... und überleg dir mal, welchen Lieferdienst wir gleich nutzen können.", erneut küsste er mich tief, und ging dann grinsend nach oben. Ich hingegen schüttelte nur den Kopf. Wie konnte er nur so temperamentvoll immer so und dann wieder zu weich und zerbrechlich, fragte ich mich und ging zurück in die Praxis... natürlich entschuldigte ich mich erstmal inständig bei der Patientin, die aber nur verständnisvoll lächelte. Sie erzählte, das sie so ein Verhalten von ihrem Mann kannte, als sie schwanger war und gab mir noch aufmunternde Worte mit auf dem Weg, bevor sie trotzdem zufrieden die Praxis Verlies und ich mich um die nächsten Patienten kümmerte.„Na? Alle verarztet?", fragte Paddy als ich 2 Stunden später hoch ins Schlafzimmer kam, um mich umzuziehen. „Ja... kam noch ein Notfall rein..." „Soso..." „Ja... Bisswunde... der kleine Terrier hatte noch Glück im Unglück...", geschafft lies ich mich aufs Bett fallen, nachdem ich meine Sneakers achtlos irgendwo ausgezogen hatte. „Also doch OP?!" „Was sollte ich denn machen? Die Wunde musste genäht werden und..." „Hanna... ich weiß wie gern du arbeitest und wie wichtig dort dein Job und deine Unabhängigkeit ist... aber..." „Ja... genau... irgendwie muss das alles hier auch finanziert werden..." „Wie hast du dir das eigentlich in Zukunft so vorgestellt, wenn das Kleine da ist mit Arbeiten und so?" „Naja... ich hab schon versucht, eine Vertretung zu bekommen, aber das sieht schlecht aus. Dr. Kerlich würde sich allerdings bereit erklären auszuhelfen... ist aber dann Gefd, was flöten geht... bei einer Vertretung würde ich immerhin noch was verdienen... und wenn du da bist, oder Matti... und mit Böhnchen alles klappt, dann könnte ich ja nach dem Mutterschutz schon wieder bisschen arbeiten und..." „No way!",protestierte Paddy sofort. „Auf gar keinen Fall!" „Und wer zahlt das hier alles? Der Kredit, den alltäglichen Bedarf?" „Ich!" „Du zahlst Mattis Schule schon... Unterhalt auch..." „Hanna, was auch das mindeste ist! Du hast mich ja auch nicht gelassen, aber damit ist jetzt Schluss. Wir machen die Tage bei der Babk einen Termin!" „Und dann?" „Dann wird der Kredit abgelöst! Und alles weitere sehen wir dann! Ich will dich nicht bevormunden, versteh das bitte nicht falsch, aber ist es nicht wichtiger, das du erstmal für Beany und dich sorgst? Ich hab nichts dagegen, wenn du wieder arbeitest nach der Geburt... wirklich nicht! Aber erinner dich doch an die Zeit damals mit Matti...wie oft hast du gesagt, das du soviel verpasst, weil du zur Uni musstest... Arbeit ist das Gleiche in grün jetzt. Ich werde natürlich auch so viel wie möglich hier sein dennoch..." „Deine Tour... ich weiß... ich will mich nicht aushalten lassen..." „Das weiß ich doch... kannst du denn trotzdem darüber mal nachdenken?" „Wozu noch nachdenken... ich weiß ja, das du recht hast..." „Also? Wie ist dann jetzt der Plan?" „Du machst den Termin bei der Bank und ich geh ins Berufsverbot?" „So gefällt mir das! Und den weiteren Ausbau der Scheune, den können wir dann gemeinsam planen... so und nun komm endlich mal her!", einladend hielt er seine Arme ausgestreckt und ich kugelte eher vom Bett, als aufzustehen, um zu ihm zu kommen und seine Umarmung abnehmen zu können.
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Gebrochene Herzen
أدب الهواةWas hatte ich nur getan... ich hatte zwei Herzen zerrissen... zwei Menschen verletzt... es war genau das eingetreten, wovor ich Angst hatte und was ich nie wollte, weshalb ich mich von Anfang an immer eher im Hintergrund gehalten hatte... unscheinba...