Ich wollte meine Cousine nicht anlügen, aber ich konnte ihr auch schlecht erzählen, das ich mit Paddy geschlafen hatte, und das es nicht nur ein einmaliger Ausrutscher war. Joelle war Pias Beste Freundin... und die Frau meines besten Freundes... mit dem ich Sex hatte... verzwickter konnte das nicht mehr sein. „Paddy liebt Joelle!", war das einzige was ich zunächst darauf antworten konnte... und es war nicht gelogen. „Du hast doch einen sehr guten Draht zu ihm... kannst du nicht mal mit ihm reden? So geht das doch nicht mehr weiter... und ich rede mal mit Lukas!" „Pia...", seufzte ich. „Joelle hat mich schon gebeten, mit Paddy zu reden... und das nicht nur einmal. Ich glaube, die beiden bräuchten externe Hilfe. Vor allem Joelle... egal was Paddy tut oder nicht... streiten tun sie trotzdem... sie beklagt sich, das er nicht da ist, ist er es dann aber, geht sie... trifft Freunde oder was auch immer... was soll er noch tun? Und zu Lukas, das kann ich schon selbst, wenn er sich dann mal meldet. Ich war vorhin bei ihm... er war nicht da... hab ihm eine Nachricht da gelassen... weißt du, an mir liegt es nicht! Ich hab nicht nur einmal mit ihm über uns geredet... wir sind jetzt sechs Jahre zusammen. Nie kam ihm in den Sinn, zusammen zu ziehen oder einen Schritt weiter zu gehen. Nach Paddy... er hat es geschafft, mein Herz damals zu erobern, und ich konnte mir immer vorstellen, Lukas einmal zu heiraten und mit ihm eventuell auch noch ein Kind zu bekommen... er war derjenige, der das alles nicht wollte, und ich habe mich damit arrangiert... mich damit abgefunden, aber dann muss er sich damit auch abfinden, das ich, wie du sagst, meinen Traum lebe! Er hat sich noch nicht mal Fotos ansehen wollen! Dazu, das er sich aufregt, 30 Kilometer mehr zu fahren... das ist doch lächerlich! Und jetzt dieses Ghosting... aber bitte... wenn er meint!" „Lukas liebt dich und Matti! Er vergöttert dich! Versucht dir jeden Wunsch von den Lippen zu lesen..." „Aber ist das genug? Was ist mit Zeit füreinander zu haben? Zwischenmenschliches... Sex! Zu einer Beziehung gehört doch viel mehr!" „Schon richtig... aber... Sex... läuft es nicht?" „Schon lange nicht mehr... oder sagen wir es so... noch nie so richtig perfekt, verstehst du?" „Nein, tue ich nicht!", grinste Pia und lehnte sich in ihrem Stuhl zurück. „Ernsthaft? Du willst jetzt wissen, was nicht stimmt?!" „Klar! Wird doch jetzt erst interessant!" „Bor Pia! Sagen wir es so... was denkst du, wenn du Lukas anschaust, was er für ein Typ ist?" „Hm schwer zu sagen, da ich ihn ja eigentlich gut kenne... dominant, leidenschaftlich, probierfreudig würde ich jetzt mal sagen..." „Siehst du! Er ist genau das Gegenteil... sehr einfühlsam, zurückhaltend und ..." „Langweilig?" „Um ehrlich zu sein, Ja.... So Blümchen Sex ist ja mal ganz schön... aber immer? Und wenn Matti zu Hause ist, passiert gar nichts... im gemeinsamen Urlaub ebenfalls nicht..." „So hab ich ihn gar nicht eingeschätzt! Hast du mit ihm denn darüber mal gesprochen?" „Nicht nur einmal..." „Und wenn du mal die Initiative ergreifst, und einfach machst?" „Ging auch schon deutlich in die Hose..." „Hat das mit euch beiden überhaupt noch eine Zukunft?" „Wie meinst du das denn jetzt?" „Naja, zufrieden seid ihr beide nicht, ihr beide habt unterschiedliche Wünsche und Vorstellungen einer Beziehung..." „Ich liebe Lukas!" „Das bezweifle ich auch nicht, und ich denke er auch nicht... aber manchmal muss man jemanden ziehen lassen... das hab ich Joelle auch gesagt... nehmen wir Paddy und sie als Beispiel: Sie will, das er permanent daheim ist... wie du selbst sagst, funktioniert das nicht, alleine wegen seinem Job... aber anders herum ist sie anscheinend auch kaum daheim, wenn Paddy endlich Zeit hat... dann das mit dem Kinderwunsch... sie ist so festgefahren, das weißt du selber." „Ja und sie kann sich eigentlich glücklich schätzen, was Paddy alles auf sich genommen hat für sie, sie mit Alternativen unterstützen wollte etc..." „Genau... und Joelle kannte Paddy schon seit Ewigkeiten! Wusste, worauf sie sich einlässt... und bei dir und Lukas war ja bisher alles stimmig und jetzt mit der neuen Praxis erst nicht mehr, oder?" „Naja... das jetzt Funkstille herrscht ist zum ersten Mal jetzt so. Keine Ahnung was ihm jetzt nicht passt... ja er fand es nicht gut, das ich mich dazu entschieden habe, das Haus mit der Praxis zu kaufen... aber eine vernünftige Diskussion konnte er nicht führen. Und ganz ehrlich... 30 km Differenz... das ist doch lächerlich.... Zeitlich tut sich da mal gar nichts, meinte Paddy, denn auch wenn es weniger Kilometer nach Kürten sind... wie lange braucht er meist, um über die Rheinbrücke zu kommen und raus aus der Stadt?! So bist du schnell über die A57 oder den Ring raus, also, was will er mir erzählen? Da steckt was anderes dahinter... aber er hat kein Recht sich zu beschweren... er wollte nicht zusammen ziehen!" „Das einzige was ich dir raten kann, redet miteinander..." „Ja, das weiß ich auch, aber dafür müsste ich ihn erstmal sehen oder ans Telefon bekommen... so genug von blöden Typen! Lass uns spass haben und einen schönen Abend verbringen. Noch ein Rotwein?" „Wird gemacht! Aber sag mal, wie kommst du nachher heim? Willst du bei uns schlafen?" „Danke, ich schlaf bei Paddy. Da hab ich auch meinen Wagen stehen." „Wie? Ist er in Köln?" „Nein, ich glaub der ist in Hamburg oder Berlin... keine Ahnung, aber ich weiß, wo der Ersatzschlüssel ist... und ich weiß auch, das ich immer zu ihm kann... er hat ja auch nen Schlüssel vom neuen Haus..." „Wie jetzt?" „Ja... sag bitte nichts Joelle, das soll Paddy selber machen... aber, Paddy mietet die Wohnung über der Praxis. So hat er hier in der Gegend immer noch eine Wohnung, ist zentral, und ich hab die Räume nicht leerstehend... war im übrigen seine Idee." „Ist Lukas deshalb vielleicht sauer?" „Kann er nicht, denn es weiß sonst noch keiner. Und... ich hatte Lukas ja gefragt, ob er die Wohnung möchte... ungesehen hat er abgelehnt..." „Na wenn das mal keinen Ärger gibt... Prost!"
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Gebrochene Herzen
FanfictionWas hatte ich nur getan... ich hatte zwei Herzen zerrissen... zwei Menschen verletzt... es war genau das eingetreten, wovor ich Angst hatte und was ich nie wollte, weshalb ich mich von Anfang an immer eher im Hintergrund gehalten hatte... unscheinba...