Es ist Narbengesicht, der antwortet. Ein Stein fällt mir vom Herzen. Ich weiß, ich kann ihnen noch immer nicht vertrauen, aber es ist ein Schritt in die richtige Richtung. Viez zieht den Dolch langsam zurück und schaut beide Männer warnend an, er kann sie trotzdem noch schnell und einfach töten, auch wenn ihnen keine Klinge an der Kehle liegt. Ich hoffe das wissen sie auch. Ich ziehe meinen Dolch auch zurück, gehe seitlich zu Viez und nehme meinen Bogen und den Köcher wieder zu mir. "Wir müssen die Leinen lösen und aufs Schiff drauf. Wie weit sollen die Schiffe aus dem Hafen fahren? Das ist doch der Plan nicht wahr? Schiffe raus fahren und abbrennen."
"Ja so ist es. Wir glauben, dass wenn wir einen Teil des Sprengstoffs von Bord werfen nicht allzu weit rausfahren müssen. So oder so liegt die Grenze bei um die 400, 500 Meter, weiter können wir nicht schießen mit Pfeil und Bogen." Beide hören mir ruhig zu und machen sich dann an die Arbeit. Wir müssen uns beeilen, denn in ungefähr 15 Minuten kommen die nächsten Soldaten, die dann von dem Kapitän überzeugt werden müsse, es sei alles in Ordnung. Als alle Leinen gelöst sind, sind wir auf dem Schiff und die Kapitäne machen sich daran den Anker hoch zuziehen, mit Hilfe einer großen Kurbel, Viez hilft dabei, während ich den Sprengstoff suche. Die Fässer an Deck müssen zum Großteil bleiben sie werden der Beginn des Feuers. Ich sprinte nach unten in den Bauch des Schiffes und suche, aber Quirins Leute haben den Stoff gut versteckt. Er wird wenn ich Pech habe, sogar in den Containern selbst sein. Das Schiff ruckelt und ich falle fast auf den Boden, als wir starten. Ich suche weiter und dann ruft jemand runter zu mir. "Haben sie was gefunden?"
"Nein", gebe ich zurück. Er kommt die Treppen zu mir runter und ich mache mich bereit ihn sofort mit dem Messer wieder zu bedrohen. "Ich suche mit" Und das tut er dann auch. Wir huschen über den Boden und suchen alle möglichen Ecken ab, nicht mehr lange und wir müssen zum Festland zurück. Als ich aufgeben will und wieder umkehren möchte knatscht eine Holzplatte unter meinen Fuß besonders laut und ich spüre wie sie sehr unter meinem Gewicht nachgibt. Ich sinke sofort auf alle viere und dabei fallen mir meine langen, brauen Haare um und in mein Gesicht. "Hier! Im Boden!", rufe ich laut, denn ich weiß nicht wo mein Helfer sich grade genau befindet. Dann hockt er vor mir. Mit meinem Dolch versuche ich unter Anstrengung die Holzplatte zu heben und dann klappt es auch. Als sich eine kleine Lücke bildet greift er mit den Fingern darunter und hebt sie zur Seite. Ich staune nicht schlecht. Allein die paar Sprengrollen sind genug um dieses Schiff in die Luft zu jagen. Die Sprengrollen sind mit einem bestimmten sehr explosiven Stoff gefüllt, der oft in Schlachten eingesetzt wird.
Man nennt ihn umgangssprachlich Teufelspulver. Schon ein Löffel davon kann einen unglaublichen Schaden anrichten. Ich schmiere meine Hände an meinem Mantel ab und greife ganz vorsichtig zu den Rollen runter. Das sind definitiv nicht die einzigen hier unten, bestimmt gibt es hier unten nochmal die gleich Dosis irgendwo, aber wir haben keine Zeit mehr. Das Schiff bleibt stehen und wir begeben uns an Deck. Dort gehe ich direkt zur Reling und will den Sprengstoff von Bort werfen, doch Viez hält mich auf. "Warte noch." Ich bin mir nicht sicher, warum ich warten sollte aber ich tue es.. "Wir müssen zum nächsten Schiff." Viez nickt zustimmend. "Es gibt nur ein kleines Problem." Ich schaue Narbengesicht an, der sich am Hals kratzt. "Was?"
"Dort am Ufer" Er zeigt wo genau, wir hin gucken sollen. "Da stehen mehrere Soldaten, und bestimmt auch unser guter Freund Kapitän Wills." Ich sehe zu Viez in seiner Wange zuckt wieder dieser einer Muskel. "Was machen wir jetzt?" Ich stelle die Frage einfach so, sie richtet sich an niemanden bestimmten. Es werden mehr Soldaten folgen soviel ist sicher. Wir müssen uns beeilen, wir dürfen denen am Land nicht noch mehr Zeit schenken. "Wie viele Rettungsboote haben sie an Bord?" Nach kurzem Überlegen antwortet der Dunkelhäutige. "Das ist das größte der drei Schiffe, die Sophia, es gibt elf Rettungsboote." "Also mehr als genug", murmelt Viez abwesend. Ich bin extrem nervös und spiele mit meinem Armband rum. "Wir werden mit drei Booten ins Wasser gehen. In einem sitze ich mit dem da" Er zeigt auf den dunklen Kapitän. "Mein Name ist übrigens Kapitän Bash" Klasse!
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Die Farben der Macht - Schwarz und Lila |✔️
FantasyEine Welt, in der Hinrichtungen und Verbrechen an der Tagesordnung stehen, das ist Alecs Welt. Bis jetzt lebte sie in Ruhe und abgeschottet auf den wohlhabenden Anwesen ihres Bruders, doch wird sie immer öfter mit den schrecklichen Szenen konfrontie...