Das Klirren und Zerspringen der Gläser verdanken wir Xarish. Er müsste jetzt auf den Boden liegen, in Scherben seiner Gläser. Es ist keine große Ablenkung, mehr ein Zeichen. Es sagt uns, dass jetzt die meisten der Gäste im Speisesaal sind. Zusätzlich eilen aber auch ein paar zu ihm. Ich drehe mich unter den Blick von Jiras ab und nehme Seths Hand. Ich führe ihn in Richtung der Bühne.
In mir wühlt sich viele auf. Ich führe ihn immer weiter zur Bühne, auf der Lerya nur noch wenige Meter vom König entfernt steht. Etwas in mir sagt mir, dass es falsch ist, beziehungsweise, dass das dumm ist. Wir sind so nah an dem Thron dran, dass wir vereinzelt ein paar der Wachen auffallen, die uns misstrauische Blicke zuwerfen und die merkt auch Seth. Er zieht mich zu sich und legt eine Hand um meine Taille, seinen Kopf neigt er grinsend zu mir runter, sodass ich seinen Atem auf meiner Haut spüren kann. Wir stehen rechts vom Thron.
Lerya hat und gesagt, wohin die beiden Türen rechts und links der Bühne führen. Eine ist ein Fluchtweg ins Freie, der andere führt in einen weiteren Raum, für den König. Damit wir nicht allzu sehr auffallen bleiben ich und Seth nah aneinander, was anderes verwehrt er mir mit seinem Arm auch. Als Wachen sich auf uns zu bewegen. Drückt mich Seth auf einmal gegen die Wand uns küsst meinen Hals, nun spüre ich nicht nur seinen Atem, sondern auch seine weichen Lippen. Ich will ihn weg schieben, aber da stehen schon zwei der Wache neben uns. "Sie dürfen hier nicht hin, Sir." Seth schaut zu ihm, dann zu mir. "Aber ich will doch nur die Schöne hier küssen." Er lallt fürchterlich und der Anschein, dass er besoffen sei, lässt die Männer sich etwas entspannen. Dann fallen die Türen zu. Ich ziehe blitzschnell meinen Revolver, und schieße erst den einen, dann den anderen in den Oberkörper, beide sacken zu Boden.
"Woher hast du den denn?", fragt Seth mich wieder mit normaler Stimme, aber für eine Antwort ist keine Zeit. Die eingeschleusten Schwalben haben die Türen verschlossen, sodass erst einmal, keine neuen Wachen hineinkommen können. Wir müssen, aber mit denen hier drinnen fertig werden. Noch ungefähr zwanzig weitere stehen vor uns, zwischen uns und dem König, hinter dem jetzt Lerya steht. Ich schaue sie an, aber muss meinen Blick von ihr reißen, denn die, die nicht auf den König zugehen, um ihn zu beschützen, kommen auf mich und Seth zu. Einer hebt das Schwert gegen mich, ich schieße ihn einfach ohne mit der Wimper zu zucken ab. Als er fällt renne ich zu ihm und nehme sein Schwert und Gewehr, meinen Revolver stecke ich zurück. Ich kann nicht zu Seth oder Lerya oder Ravan gucken und zu Xarish sicher nicht, aber ich hoffe, dass sie klar kommen. Ich höre Seth vor Anstrengung stöhnen und sehe ihn dann doch an, er hat auch schon Schüsse abgefeuert, aber jetzt richten sich Gewehre auf ihn. Ich schieße einen weiteren an, mit dem Gewehr der Wache.
Lerya zückt einen langen Dolch, keiner ist in ihrer Nähe. Die Klinge führt sie schnell, aber nicht schnell genug. Ich achte nicht mehr auf meine Angreifer, sondern nur noch auf den, der Lerya die Waffe an den Kopf hält. Ich kann mich nicht losreißen von diesem Anblick. Als jemand mich an der Schulter packt reagiere ich schnell und ohne wieder nachzudenken. Ich ramme irgendjemanden meinen Dolch in den Körper, der laut aufschreit. Lerya bewegt sich nicht. Sie muss sich bewegen, darf es nicht, aber sie muss. Ich richte meine Waffe auf den Kopf des Königs, bin bereit zum Schuss, aber da guckt er mich an.
Viez.
Viez guckt mich einfach, und hält dabei Lerya die Waffen an den Kopf. Als ich verspätet abdrücken will schmeißt mich jemand von der Seite um und ich lande hart auf den Boden. Jemand fesselt meine Hände auf den Rücken. Auch Leryas Hände sind ihr auf den Rücken gebunden worden. Es ist vorbei, aber das einzige an das ich denken kann, ist er. Warum ist er hier? Vorbei... Das ist es.
Ich werde auf die Beine gezogen und dann werden die Gardienen zusammen gezogen. Sie trennen die beiden Säle. Ich werde auf die Bühne geschubst und vor den Thron neben Ravan, Lerya, Xarish, Seth auf die Knie gezwungen. Die anderen fünf habe ich heute noch nicht gesehen und frage mich wo sie sind. Leben sie noch? Der König bewegt sich jetzt zum ersten Mal, er saß nur da, die ganze Zeit. Er steht auf und wandert vor uns her. Mehrmals geht er von Rechst nach Links und von Links nach Rechts. Ich schaue zu allen, die neben mir sind, aber kann an ihnen keine schwerwiegenden Verletzungen erkennen, was mich beruhigt, aber wenig nützt.
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Die Farben der Macht - Schwarz und Lila |✔️
FantasyEine Welt, in der Hinrichtungen und Verbrechen an der Tagesordnung stehen, das ist Alecs Welt. Bis jetzt lebte sie in Ruhe und abgeschottet auf den wohlhabenden Anwesen ihres Bruders, doch wird sie immer öfter mit den schrecklichen Szenen konfrontie...