Treinta y uno

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,,Auf Laurel!", rief Jared und Simon, Laurel, Liam, Filiz, zwei Mädels und zwei Jungs von der Uni und ich erhoben die Gläser. Diana war nicht gekommen, da sie am Freitag auf eine Geschäftsreise gefahren war.

Mir passte das eigentlich ganz gut in den Kram, da ich mich so unauffälliger mit ihrem Bruder unterhalten konnte, der dank Laurel 'ganz zufällig' neben mir saß.

Wir stießen an und nahmen alle einen Schluck unserer Getränke. 

,,Also Leute ihr glaubt es nicht, aber wisst ihr was ich von meinen Eltern geschenkt bekommen habe?", fragte Laurel und wackelte verschwörerisch mit den Augenbrauen. 

,,Na, sag schon!", meinte ich lachend, obwohl ich es schon ahnte. 

,,Die neue PS 5!", löste sie das Rätsel auf. 

,,Ist nicht wahr! Ich glaub ich muss demnächst mal vorbei kommen!", sagte Jared neidisch, grinste aber. ,,Auf jeden Fall!", meinte sie lachend. Dann begann sie ein Gespräch mit Jared über irgendein Spiel, was sie sich jetzt unbedingt kaufen wollte.

Ich drehte mich leicht in Liams Richtung. Mein Herz pochte aufgeregt in meiner Brust. 

,,Und, wie läuft es so bei dir?", fragte ich und lächelte ein wenig. Er sah von seinem Cocktail auf. ,,Ganz gut. Miriam und ich haben vor kurzem Schluss gemacht!", sagte er. 

,,Oh - das tut mir leid!", sagte ich, auch wenn ich das schon wusste. ,,Muss es nicht! Es hat einfach nicht gepasst!", meinte er und lächelte. ,,Ok - dann Glückwunsch?" Er lachte. ,,Danke!", meinte er belustigt.

,,Und wie läufts bei dir? Ist das was mit dir und dem Typen aus dem Club geworden?", fragte er und nahm einen Schluck aus seinem Glas.

Überrascht sah ich ihn an.

,,Das hast du mitbekommen?" Er nickte und rieb sich über den Nacken. ,,Naja, ich arbeite jetzt für seinen Vater!", wich ich der Frage aus. ,,Wow, herzlichen Glückwunsch!" Nun war er es, der überrascht war. Am liebsten würde ich sagen, dass es da nichts zu beglückwünschen gab, doch ich verkniff es mir gerade noch.

,,Hey, Jon!", rief Laurel plötzlich. Zwei Typen, die gerade reingekommen waren, sahen in unsere Richtung. Bei Jon handelte es sich um unseren Selbstverteidigungslehrer.

,,Hey Laurel!", meinte er grinsend und kam mit seinem Kumpel auf uns zu. Als er mich und einen der Uniboys entdeckte fügte er hinzu: ,,Und hey, Jess! Nick."

Ich nickte ihm zu. ,,Was feiert ihr?", fragte Jon und sah Laurel neugierig an. ,,Ich habe Geburtstag! Setzt euch doch zu uns. Wer bist du denn?", plapperte Laurel drauf los und ich war mir sicher, dass ihre lose Zunge vom Alkohol, aber auch von Jons Anwesenheit herrührte.

,,Ich bin Justus", stellte er sich vor und die beiden setzten sich tatsächlich zu uns. Jon saß dabei direkt neben Laurel und sie fing meinen Blick auf.

Sie wackelte bedeutungsvoll mit den Augenbrauen und ich zwinkerte ihr zu. Dann verwickelte sie Jon direkt in ein Gespräch, während wir anderen uns Justus vorstellten und ich aufklärte, woher wir drei Jon kannten. Der Unityp names Nick war scheinbar Laurels besagter Freund, der ihr von dem Selbstverteidigungskurs überhaupt erzählt hatte.

,,Und was ist das für ein Job?", begann nun Liam das Gespräch erneut. Ich sah ihn wieder an und würde am liebsten fragen, ob wir über irgendwas anderes reden konnten, aber ich wollte unsere erste private Konversation nicht direkt wieder im Keim ersticken.

,,Es ist eine Immobilienfirma. Wir kaufen und verkaufen Gebäude", erklärte ich. Liam nickte. ,,Cool. Und sind die Kollegen nett?" ,,Tatsächlich arbeite ich bei Mr Álvarez zu Hause, daher kenne ich kaum einen meiner Kollegen!", erklärte ich.

,,Krass, das habe ich auch noch nicht gehört. Naja, aber wenn der Lohn stimmt und die restlichen Arbeitsbedingungen gut sind, hat das sicher auch seine Vorteile oder?", fragte er. 

Ich nickte. 

,,Und wie läufts mit deinem Studium?", hakte ich nach, da ich von meinem Job wegkommen wollte.

Liam begann zu erzählen und nach dem dritten Glas rückte er langsam mit den witzigen Partystories heraus. Er erzählte mir gerade von zwei Typen, die betrunken auf einer der letzten Parties einen Strip hingelegt hatten, da schweifte mein Blick zur Tür der Bar. 

Enzos und mein Blick trafen sich, als wären sie zwei Magnete.

Das durfte doch nicht wahr sein. In meinem Bauch mischten sich alle möglichen Gefühle ineinander und ich musste mich beeilen meine Gesichtszüge unter Kontrolle zu bringen. 

Ich nahm wahr, wie Enzos Blick zu Liam glitt. Ich registrierte währenddessen, dass er mit Nate, Dash und Celine hier war. 

Liam hatte in dem Moment bemerkt, dass ich mit den Gedanken woanders war und war meinem Blick gefolgt, als Celine mich erkannte und winkte. Nun konnte ich nicht mehr so tun als hätte ich sie nicht gesehen. Verdammt.

,,Ist das nicht der Typ aus dem Club?", fragte Liam überrascht, als ich die Hand hob und kurz zurück winkte. 

Bitte kommt nicht rüber. Bitte kommt nicht rüber.

,,Ja, das sind Enzo und seine zwei Brüder. Und die Fast-Freundin von dem Jüngsten!", erklärte ich leise, während die vier sich glücklicherweise einen Platz ein Stück abseits von unserem Tisch suchten. 

Ich entspannte mich ein wenig. 

,,Die Familie hat ja Gene", meinte Liam und pfiff leise zwischen die Zähne. Damit lenkte er meine Aufmerksamkeit wieder auf ihn. Ich rang mir ein Lächeln ab.

,,Was meinst du?", fragte ich und er grinste. ,,Sogar ich als Typ, der zu einhundert Prozent hetero ist, muss gestehen, dass sie ziemlich gut aussehen!"

,,Ach, das täuscht!", entfuhr es mir, ehe ich die Worte zurückhalten konnte.

,,Wie meinst du das? Sind sie Arschlöcher?", fragte er und runzelte die Stirn.

,,Nicht alle. Der Älteste, Nate ist nicht so ein netter Typ", sagte ich beschönigend und versuchte dann schnell das Thema zu wechseln, ehe er weiter nachhakte.

,,Ich hab eben nicht mehr aufgepasst, sorry. Also was haben die beiden Typen auf der Party gemacht?", fragte ich.

Liam musterte mich kurz ein wenig nachdenklich, beschloss dann aber, mir die Story nochmal zu erzählen. Während er sprach, spürte ich, wie mich jemand beobachtete, doch ich zwang mich nicht in die Richtung des Álvarez Tisches zu sehen.

Ob Enzo als er letzten Freitag bei mir war den Auftrag hatte mich zu beobachten? Oder hatte uns jemand beobachtet? Waren sie jetzt hier um mich im Auge zu behalten?

Ich versuchte meine rasenden Gedanken zum Schweigen zu bringen und mich auf Liam zu konzentrieren.

Später am Abend sah ich, wie Enzo sich auf den Weg zu den Toiletten machte und ich wusste nicht warum, aber ich stand ebenfalls auf.

,,Ich geh mal kurz aufs Klo!", teilte ich Liam mit, mit dem ich immer noch im Gespräch war. Er nickte und ich ging in Richtung der Toiletten.

Mein Herz klopfte schneller. Warum tat ich das? Ich hatte mir nicht mal eine Strategie überlegt, wie ich ab sofort mit Enzo umgehen sollte.

Kaum hatte ich den kleinen Flur vor den Toiletten betreten, fiel mein Blick auf seine muskulöse Gestalt. Mit verschränkten Armen lehnte er an der Wand. Er hatte erwartet, dass ich ihm folgte.


A.N.:

Hey ihr Lieben, 

mir ist leider ein kleiner Fehler passiert. Ich bin mit der zeitlichen Abfolge durcheinandern gekommen, also falls sich einige wundern, weshalb der Geburtstag vor dem Firmenball stattfindet, anstatt danach, da der Ball ja Freitag und der Geburtstag Samstag sein sollte - ich habe das in dem Kapitel, in dem sich Enzo und Jess über den Ball unterhalten haben, geändert. Er findet immer noch Freitag statt, allerdings eine Woche später :)

Ich hoffe, das Kapitel hat euch gefallen und wie immer würde ich mich in dem Fall über Likes sehr freuen :)

Eure Catching011Alice

Lo Que Quieres - Was du wirklich willstWo Geschichten leben. Entdecke jetzt