Treinta y nueve

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Ich sah mich staunend in dem riesigen Hotelzimmer um. Es war unglaublich was für einen Unterschied es machte, je nachdem wie viel Geld man pro Nacht investieren wollte.

Ich hatte ein eigenes recht großes und sehr modernes Bad, ein Doppelbett in welches vermutlich auch drei Leute gepasst hätten und einen edel aussehenden Tisch mit dazu passenden Stühlen. Und dann war da dieser riesige Panorama Blick über die Stadt. Ich pfiff durch die Zähne und machte mich daran meinen Koffer auszupacken.

Mr Álvarez hatte mich gebeten heute noch zwei Stunden zu arbeiten, damit nicht so viel liegen blieb. Daher packte ich als nächstes die Tasche mit dem Laptop aus und machte mich direkt daran, damit ich den restlichen Tag noch etwas schönes unternehmen konnte.

Gegen fünf knurrte mein Magen und ich hatte alles erledigt, was ich erledigen wollte. Ich zog mir nochmal frische Klamotten an und verließ dann mein Zimmer. Ich wollte mich auf die Suche nach Dash und Enzo machen, falls diese nicht mit ihrem Dad essen gingen.

Ich klopfte an die Zimmertür nebenan und Dash öffnete. ,,Hey, wart ihr schon etwas essen?'', fragte ich und Dash schüttelte mit dem Kopf. ,,Nein, mein Dad und Herr Schmidt denk ich schon, aber Enzo und ich wollten uns gleich auf die Suche nach dir machen. Er wollte glaub ich nochmal duschen!"

,,Ok, ich warte unten in der Lobby und google schonmal nach einem schönen Restaurant in der Nähe!", sagte ich.

,,Ich komme mit!", meinte Dash, griff hinter sich nach seiner Jeansjacke und seinem Portemonnaie und schloss dann die Tür.

Nach kurzer Zeit hatten wir beschlossen, Tapas essen zu gehen. Enzo der etwa eine viertel Stunde später zu uns stieß, schien nicht so begeistert, doch willigte ein. Der Abend verging wie im Flug. Enzo meckerte zwar noch ein wenig über unsere Essenswahl, denn er war aus irgendeinem Grund tatsächlich überhaupt kein Tapas Fan, doch alles in allem hatten wir alle Spaß. 

Gegen halb zwölf wollten die Jungs dann feiern gehen, doch ich klinkte mich aus. Ich würde morgen schließlich arbeiten müssen und hatte nicht den Vorteil den Namen Álvarez zu tragen, wodurch ich es mir nicht leisten konnte, völlig übermüdet und eventuell noch betrunken zu dem Kunden mitzukommen. 

Dash beschloss schon vorzufahren und die Lage abzuchecken, während Enzo mit mir die Bahn zurück zum Hotel nahm.

,,Ich hätte auch allein fahren können!", beteuerte ich sicherlich schon das fünfte Mal. Doch Enzo wehrte ab: ,,Ich weiß, dass du das hättest machen können, aber wir sind in einer fremden Stadt und es ist mitten in der Nacht. Keiner von uns hat einen Plan an welchen Haltestellen man sich zu dieser Zeit besser nicht aufhalten sollte!"

Ich rollte die  Augen, auch wenn ich insgeheim dankbar war, dass ich nicht allein hatte zurück fahren müssen. Der Selbstverteidigungskurs machte mich zwar ein wenig selbstsicherer, was sowas anging, aber ich würde auf keinen Fall riskieren, mit meinen Anfängerskills zu scheitern.

Plötzlich klingelte mein Handy. Da der Ton so laut durch die stille Bahn schrillte, nahm ich den Anruf entgegen ohne aufs Display zu schauen. ,,Ja?", fragte ich mit gesenkter Stimme.

,,Happy Birthday to you, happy Birthday to you, happy Birthday liebe Jess, happy Birthday to you!", grölten mindestens drei verschiedene Stimmen durch den Hörer. Zwei davon konnte ich ganz sicher Laurel und Jared zuordnen. Die dritte Stimme könnte Simon gehören. ,,Danke, danke, Leute! Ich hab gar nicht mehr auf die Uhr geschaut!", meinte ich leise lachend ich. Ich fand es immer super seltsam mitten in der Bahn zu telefonieren.

,,Das gibts ja nicht, kaum sind wir nicht um dich herum, vergisst du deinen eigenen Geburtstag!", meinte Laurel entrüstet. ,,Sag mal seid ihr am trinken?", fragte ich belustigt und warf Enzo neben mir einen schnellen Blick zu. Er sah mich interessiert an. 

,,Na klaro, wenn du schon nicht auf dich selbst trinkst, machen wir das für dich! Apropos - wo bist du denn gerade? Du klingst manchmal so abgehakt!", fragte Jared. ,,Ich bin in der Bahn Richtung Hotel - ich bin doch auf dieser Geschäftsreise!", erklärte ich knapp.

,,Achja, mit diesem hotten Spanier von dem du erzählt hast?", klinkte sich Simon ein. Jetzt vermied ich es Enzo anzusehen und hoffte, dass er Simons Worte nicht gehört hatte. Er sollte bloß nicht glauben, dass ich mit der halben Welt über ihn sprach. 

,,Dir habe ich davon glaub ich sowieso nichts erzählt, oder Simon?"

Laurel schaltete sich ein: ,,Mir ist da vielleicht eine klitzekleine Kleinigkeit rausgerutscht. Aber auch nur, weil Jared angefangen hat mit der Nacht im Club!"

Ich seufzte: ,,Ist ja auch egal. Ich muss jetzt aber Schluss machen, wir müssen aussteigen! Danke nochmal für euren Anruf!"

,,'Wir' - ist er also gerade bei dir?", fragte Simon, doch ich beschloss darauf nicht zu antworten und aufzulegen. Außerdem hörte ich sowieso, wie Laurel ,,Na mit Sicherheit" antwortete.

,,Ich weiß nicht, was mich mehr überrascht - dass ich unter deinen Freunden als 'der hotte Spanier' bekannt bin oder dass du Geburtstag hast und nichts gesagt hast!", meinte Enzo, während er aufstand und in Richtung Tür ging, die sich einen Moment später öffnete. Ich folgte ihm.

,,Den Titel hast du sicher nicht von mir bekommen!", meinte ich belustigt. ,,Mit dieser Antwort hab ich schon gerechnet, während ich die Worte ausgesprochen habe!", meinte er grinsend und fügte dann hinzu: ,,Aber wieso hast du nichts wegen deines Geburtstags gesagt?"

,,Wieso sollte ich? Hättest du dann einen Kuchen gebacken?", fragte ich sarkastisch. ,,Wer weiß, vielleicht hätten Dash und ich zusammengeschmissen und wenigstens einen Muffin organisieren können!" Ich stieß ihm leicht meinen Ellenbogen in die Seite und musste grinsen. 

,,Na dann hättet ihr aber ein paar Tage fasten müssen, bei so einer teuren Investition!" ,,Ja siehst du, cariño - und das alles hätten wir, wenn du uns die Chance gegeben hättest, vielleicht sogar auf uns genommen!"

,,Aber auch nur vielleicht!", entgegnete ich belustigt. Als wir in der Lobby ankamen, verabschiedeten wir uns voneinander. ,,Feliz cumpleaños, Jess!", murmelte er schließlich leise und ich spürte, wie etwas aufgeregt in meinem Inneren flatterte, als er dabei sanft über meinen rechten Arm strich.

,,Danke", entgegnete ich und versuchte meinen plötzlich aufkeimenden Gefühlsausbruch zu verheimlichen. ,,Viel Spaß heute Abend!", sagte ich. ,,Werden wir haben. Und keine Sorge - ich übertreibs nicht!", fügte er leise lachend hinzu und ich spürte schon wieder, wie mir Hitze den Hals hinauf kroch.

Er hatte meine peinlichen Worte leider nicht vergessen und ich ahnte schon, dass mir dieser Spruch noch länger nachhängen würde. Noch mehr beunruhigen tat mich aber, wie mein Körper neuerdings auf Enzo reagierte.


A.N.:

Hey ihr Lieben,

da bin ich mal wieder. Wie angekündigt kamen die letzten zwei Wochen ein wenig vereinzelter Updates. Ich werde jetzt wieder versuchen, solang ich noch Semesterferien habe, regelmäßiger zu updaten und die Story, wenn es super-duper gut läuft, beenden. Wahrscheinlich unterschätze ich das ganze mal wieder völlig, aber man darf ja noch träumen ;)

Eure Catching011Alice


Lo Que Quieres - Was du wirklich willstWo Geschichten leben. Entdecke jetzt