Treinta y siete

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,,Tja, dann - danke fürs nach Hause Fahren!", sagte ich draußen an der Tür. Ich nahm wahr, wie er mit seinem Blick meine Lippen streifte - schnell wich ich einen Schritt zurück. Er quittierte meine Reaktion mit einem wissenden Lächeln.

,,Ich weiß, dass das zwischen uns zu Ende ist, keine Sorge!", meinte er und ich konnte den Tonfall nicht richtig einordnen. ,,Gut - dein Blick hat gerade aber etwas anderes gesagt", bemerkte ich spitz. ,,Ich hab gesagt, dass ich weiß, dass ich dich nicht küssen sollte und nicht, dass ich nicht in Versuchung war!", meinte er zwinkernd und seine Worte lösten eine wohlige Wärme in meinem Inneren aus von der ich selbst überrascht war.

,,Schön, dass du wieder Farbe bekommen hast", stellte er fest und ich hatte das Gefühl, dass er nicht gehen wollte. Ich konnte ihn jedoch nicht hoch bitten, denn ich wusste, worauf das hinauslaufen würde und solange ich nicht wusste, inwieweit er in den Mafiakram intergriert war, durfte das nicht passieren.

,,Das war bestimmt die warme Luft im Auto!", sagte ich und merkte selbt, wie sinnlos unsere Unterhaltung war. Trotzdem gefiel es mir jedoch auf eine eigenartige Weise mit ihm hier zu stehen, gerade, wenn er so war, wie heute Abend.

Wir standen uns einen Moment einfach nur gegenüber, bis er sich räusperte und sagte: ,,Ich mache mich wohl mal auf den Weg nach Hause!"

Keine Ahnung, ob der Alkohol meine Zunge gelockert hatte, aber ehe ich mich versah, rutschte mir doch heraus: ,,Wir könnten auch noch irgendwas machen!" Ich spürte, dass ich rot wurde, was untypisch für mich war. Ich hielt die Luft an, als er den Kopf schief legte. ,,Und was schwebt dir da so vor? Sollen wir uns gegenseitig was vorlesen oder was?", fragte er belustigt und stemmte eine Hand gegen die Wand.

Ich verdrehte die Augen und überlegte. ,,Ich habe noch Eis im Gefrierschrank", setzte ich an und sein Grinsen wurde breiter und ein wenig schmutziger: ,,Du solltest schnell weiterreden, denn ich glaube, ich denke gerade an andere Dinge, als du!"

,,Wir könnten einen Film gucken oder so", endete ich augenverdrehend und sah ihn neugierig an. Er schien zu überlegen. ,,Es ist gleich halb zwei!", merkte er an und studierte eingehend mein Gesicht. Ich hielt seinem Blick stand. ,,Ich bin wieder wach. Ich würde vermutlich sowieso noch was gucken, ob du hier wärst oder nicht, aber zu zweit ist es witziger!"

,,Na gut", willigte er schließlich ein und ich musste zugeben, dass mich das überraschte. Ich versuchte jedoch es mir nicht anmerken zu lassen, um ihm nicht das Gefühl zu geben, dass das hier eine große Sache war. Was es ja auch nicht war.

Ich schloss auf und er folgte mir nach oben in meine Wohnung. Ich hatte keine Ahnung, weshalb mein Herz in meiner Brust pochte, als wäre ich gerade in die Stadt gesprintet und zurück. ,,Setz dich schonmal - die Fernbedienung liegt auf dem Esstisch, ich hole das Eis!", meinte ich und er nickte.

Ich wusste jetzt schon, wie Laurel reagieren würde, wenn ich hiervon erzählen würde, doch versuchte jeden Zweifel, dass das hier vielleicht nicht gerade die beste Idee war, aus meinen Gedanken zu verdrängen.

Ich holte meinen absoluten Favoriten Vanilla Chocolat von Mövenpick heraus und gab eine ordentliche Portion in zwei von sechs Schüsseln, die ich mir letzte Woche zu einem Schnäppchenpreis gekauft hatte. Ich stellte das Eis wieder ins Gefrierfach und ging ins Wohnzimmer.

,,Interessant, was du so auf deiner Liste hast! Ich habe noch nie jemanden getroffen, der so viele Sitcoms und Schnulzen guckt!", meinte er lachend. Ich gab ihm seine Schüssel und zuckte mit den Schultern. ,,Danke", sagte er.

,,Ich hoffe du hast schon rausgesucht, was wir gucken und nicht nur meinen Netflix Account gestalked!"

,,Ich wusste nicht, dass ich die Entscheidung treffen darf", meinte er überrascht. ,,Ich hab eine Idee - lass uns Grease gucken. Ich liebe den Film!", warf ich ein, als ich Grease in meiner Liste mit zuletzt gesehen Filmen und Serien entdeckte. ,,Den kennen wir doch beide!", meinte Enzo und ich zuckte wieder die Schultern, während ich mich neben ihn setzte und die Fernbedienung an mich nahm.

Lo Que Quieres - Was du wirklich willstWo Geschichten leben. Entdecke jetzt