Ocho

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Mir war etwas mulmig zumute als ich das imposante Büro betrat.

"Setz dich!", forderte Pablo mich auf und deutete auf den Stuhl vorm Schreibtisch.

Er selbst nahm dahinter Platz.

"Also, vorab würde ich gerne wissen, wie viel Berufserfahrung du schon hast", begann er. Ich zögerte.

"Naja, also eigentlich habe ich nur meine Ausbildung fertig. Da die Firma mich nicht übernommen hat, konnte ich leider bisher keine weiteren Erfahrungen sammeln. Ich habe mich schon bei ein paar Firmen beworben, aber das war erst letzte Woche und ich habe noch keine Rückmeldung erhalten. Aber ich kann Ihnen versichern, dass ich schnell lerne und meine geringe Erfahrung keinen negativen Einfluss auf die Firma haben wird!", plapperte ich wild drauf los.

Der Mann mir gegenüber nickte langsam.

"Gut. Das ist alles in Ordnung! Bist du denn überhaupt daran interessiert für mich zu artbeiten? Meine Firma und ich sind ganz groß im Immobiliengeschäft vertreten. Wir bauen und wir verkaufen Immobilien - und nicht unbedingt die Kleinen. Sagt dir der Name A&P etwas, Jessica?"

Ich nickte sofort.

"Ja, von A&P hört man viel in den Nachrichten. Sie haben doch gerade diese großen Fabrikgelände am Ende der Stadt aufgekauft oder?", fragte ich aufgeregt.

Erfreut nickte er.

"Ich würde sehr gerne für Sie arbeiten, Mr Álvarez!", fügte ich nun schnell hinzu, denn langsam wurde mir klar an was ich hier eigentlich dran war.

Wenn ich für ein erfolgreiches Unternehmen wie A&P arbeiten würde, hätte ich selbst, wenn ich irgendwann rausgeschmissen werden würde, perfekte Chancen bei anderen Firmen einen Job zu finden.

"Das freut mich wirklich sehr. Vorab müsste ich dich jedoch noch über ein paar Dinge aufklären. Fängst du hier an, dann gibt es gewisse Regeln. Zum einen, solltest du mich auf alles hinweisen, besonders in den Finanzangelegenheiten, was dir unregelmäßig vorkommt. Alles, außer auf die Überweisungen von oder auf eins meiner privaten Firmenkonten. Darüber möchte ich nicht ein Wort hören. Alles klar?"

Ich runzelte die Stirn, nickte jedoch schnell.

"Deine direkten Kollegen wirst du nicht treffen, denn du wirst hier in meinem Haus ein Arbeitszimmer bekommen. Nämlich das, meiner alten Buchhalterin!", fuhr er fort.

"Also werde ich nicht in der Firma arbeiten?", fragte ich verwirrt.

Er nickte.

"Das erkläre ich dir genauer, wenn du den Arbeitsvertrag und die dazugehörende Verschwiegenheitserklärung unterschrieben hast!"

"Ok", sagte ich und wartete, dass er fort fuhr.

"Und die letzte Regel lautet, was auch immer da zwischen dir und meinem Sohn ist oder nicht ist, darf keinen Einfluss auf deine Arbeit hier haben, hast du mich verstanden?"

Wieder nickte ich: "Ja, Sir!"

Er lächelte ein kühles, berechnendes Lächeln: "Wunderbar, dann füll bitte diesen Bogen aus, damit ich dir zeitnah Bescheid geben kann, sobald der Arbeitsvertrag aufgesetzt worden ist und du zum Unterzeichnen vorbei kommen kannst!"

Ich begann meinen Namen, Adresse und alle weiteren notwenigen Informationen einzutragen.

Als ich fertig war, sah Mr Álvarez mich wieder an und fragte:" Hast du noch irgendwelche Fragen?"

"Ähm ehrlich gesagt, ja. Zum einen würde ich gerne wissen, wie meine Arbeitszeiten aussehen und zum anderen würde mich mein Gehalt interessieren!"

Er lachte: "Natürlich. Deine Arbeitszeiten sind von Montag bis Freitag. Es wäre schön, wenn du um acht hier sein könntest. Feierabend kannst du dann zwischen vier und halb fünf machen. Zum Thema Gehalt - wie wäre es mit 50.000 brutto im Jahr?"

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