Nueve

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Ich legte auf und atmete einmal tief durch. Das war Mr Álvarez. Er hatte mir mitgeteilt, dass die Papiere fertig waren und ich rumkommen könnte um sie zu unterschreiben.

Ich konnte es immer noch nicht glauben, dass ich tatsächlich so ein gutes Jobangebot bekommen hatte.

Ich schlüpfte schnell in Schuhe und Jacke und machte mich mit meinem kleinen Mini auf den Weg zum Anwesen der Álvarez.

Ich betete innerlich, dass ich Enzo nicht wieder begegnen würde. Als ich letztes Wochenende das Haus verlassen hatte, sind wir schließlich nicht unbedingt im Guten auseinander gegangen.

Ein wenig aufgeregt klingelte ich schließlich. Die Frau vom letzten Mal - vermutlich die Haushälterin, öffnete.

"Guten Tag, Mrs Parker. Mr Álvarez erwartet Sie schon in seinem Büro. Kann ich Ihnen Ihre Jacke abnehmen?" Sie lächelte mich freundlich an. Ein wenig zögerlich nickte ich.

"Ähm danke", murmelte ich. An so viel Wohlstand war ich echt nicht gewöhnt. Ich gab ihr meine Jacke und machte mich auf den Weg zu dem Büro. Ich klopfte.

"Herein!", ertönte es von drinnen. "Hallo!", grüßte ich und schloss die Tür hinter mir. "Setzen Sie sich!", forderte mein zukünftiger Arbeitgeber mich auf und deutete auf den Stuhl ihm gegenüber.

Mir fiel auf, dass er wieder ins Siezen übergegangen war. "Also - hier haben Sie einmal den Arbeitsvertrag. Ich habe hier-", er blätterte eine Seite weiter und zeigte auf eine Spalte die mit einem gelben Kreuz markiert war, "-und hier und auf Seite fünf, markiert, wo ich eine Unterschrift von Ihnen bräuchte.

Sie können sich das zu Hause alles in Ruhe durchlesen und mir am Wochenende oder im Laufe der nächste Woche vorbeibringen!"

"Ok, vielen Dank!", sagte ich und schob die Papiere in meine Tasche.

"Falls sich irgendwelche Fragen ergeben sollten, steht meine Telefonnummer hinten auf der letzten Seite. Scheuen Sie nicht anzurufen und nachzufragen!"

Ich nickte erneut. "Das werde ich nicht!"

"In Ordnung - und dann hätten wir hier noch die Verschwiegenheitserklärung!", seine Stimme klang plötzlich schneidend und er schob mir die neuen Dokumente mit ernster Miene rüber.

Ich war ein wenig verwirrt. Dass ich eine Verschwiegenheitserklärung unterschreiben musste, hatte ich mir schon gedacht bei einem so großen Unternehmen. Aber, irgendwie kam es mir trotzdem übertrieben vor, wie angespannt Mr Álvarez dabei wirkte.

Mein Instinkt meldete sich mit einem unwohlen Gefühl in meiner Magengegend direkt zu Wort.

"Diese Erklärung nehmen wir hier sehr ernst und ich möchte Sie bitten, mit niemandem über ihren Inhalt zu sprechen!"

Sein Blick war stechend und mich beschlich immer mehr das Gefühl, dass dieser Mann sehr berechnend und kühl war, wenn man ihn näher kannte.

Ich nickte erneut.

" Ich werde sie niemandem zeigen und auch nicht darüber reden. Darauf können Sie sich verlassen!", versichterte ich ihm.

Einen Moment musterte mich der Mann mir gegenüber noch und ich bemühte mich seinem Blick stand zu halten. Dann lächelte er.

"Wunderbar! Dann würde ich Ihnen einmal Ihr Büro zeigen!", teilte er mir mit und stand auf. Ich tat es ihm gleich, verstaute die Verschwiegenheitserklärung jedoch vorab in meiner Tasche.

Mr Álvarez hielt mir dir Tür auf und führte mich dann in Richtung der Treppe. Wir gingen schließlich an Enzos Tür vorbei und folgten dem Flur gegenüber von seinem Zimmer. Dann bogen wir nochmal nach links ab und er hielt so abrupt an, dass ich fast in ihn hineingelaufen wäre.

Lo Que Quieres - Was du wirklich willstWo Geschichten leben. Entdecke jetzt