Kapitel 18

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~Arsen Storm~

Seit Aurelia hier im Rudel lebt, gibt es viele Fragen meiner Rudelmitglieder. Sie wollen verständlicherweise wissen, was ein Mensch in unserem Territorium macht. Sie fühlen sich bedroht, jedoch haben sie die Anweisung ihr nichts zu tun.

Ich weiß ja noch nicht mal selber, was ich mit einer menschlichen Gefährtin tun soll...

Ich bringe ihr jeden Tag das Essen in ihr Zimmer und versuche mit ihr zu reden. Erst habe ich es mit simplen Fragen versucht, dann mit einfachem Smalltalk, doch sie redet nicht mehr mit mir. Sie verschloss sich immer mehr und zog sich in ihrem Inneren zurück.

Natürlich wusste ich, dass die Zeit alleine auf ihrem Zimmer nicht gut für sie ist. Also sah ich mich gezwungen ihr jemanden zum Reden zu organisieren. Jemanden der keine Menschen hasst und auf meine kleine Mate aufpassen kann.

Leider fiel mir da nur eine Person ein, die ich aber nicht in ihrer Nähe sehen wollte.

Plötzlich verband sich mein Beta mit mir: „Alpha, Steven und Dave haben den Vater deiner Mate gefunden. Sie gabelten ihn im Krankenhaus auf. Er war auch verletzt und Steven vermutet, dass er schuld an Aurelias Zustand war. Steven meinte, dass er wohl Alkoholprobleme hat."

Außer Costa wusste niemand davon, dass Aurelia meine Mate war, auch wenn ich es vor ihr kurz angedeutet habe. Doch ich wollte sie nicht mit noch mehr Dingen belasten, also kläre ich sie vorerst nicht darüber auf.

Das sie endlich den Schuldigen gefunden hatten, erfreute mich, denn ich brauchte dringend jemanden um meinen ganzen Frust rauszulassen und er war mir die richtige Person dazu. Zudem sehnte ich mich danach, jemanden für Aurelias Zustand zu bestrafen. Wie geeignet doch er dann ist, wenn er wirklich schuld ist.

„Gut, sie sollen ihn hierherbringen!", befahl ich ihm.

„Wie geht es ihr eigentlich?", fragte Costa nun noch. Seit er im Krankenhaus das Geheimnis erfahren hat, konnte er meine Beweggründe verstehen und sah Aurelia jetzt nicht mehr als Bedrohung an. Das lag wahrscheinlich daran, dass er wusste wie es ist eine Mate zu haben. Bloß wusste er nicht wie kompliziert es plötzlich wird, wenn sie ein Mensch und kein Werwolf ist. Unter anderen Umständen hätte ich sie schon längst markiert und einen Nachfahren gezeugt, aber ich weiß einfach nicht, was ich mit einem Menschen anfangen soll...

Costa hat seine Mate schon vor 7 Jahren gefunden. Sie hieß Inala und ist eine wirklich aufmerksame und hilfsbereite Person. Sie ist sehr geeignet als Frau des Betas, was nicht Zufällig ist. Schließlich sucht die Mondgöttin die geeigneten Seelengefährten raus.

Bloß bei mir scheint sie einen Fehler gemacht zu haben. Denn wie soll ein Mensch geeignet als Luna eines starken Rudel sein?

„Es geht ihr den Umständen entsprechend. Ich wünschte bloß, sie würde endlich mit mir reden."

„Das wird sie noch, gib ihr einfach Zeit.", sprach Costa beruhigend auf mich ein. Ich wünschte nur er hätte recht damit.

„Zeit? Ich habe ihr schon genug Zeit gegeben. Warum öffnet sie sich mir gegenüber nicht? Ich bin doch ihr Mate." Zugegebener Maßen war ich auch immer sehr ungeduldig bei ihr und ich verstehe auch immer noch nicht die Beweggründe der Göttin, dennoch sehne ich mich nach Aurelias Nähe.

Costas Worte hatten leider keine Wirkung auf mich. Er hatte ja seine Mate, die das selbe wie er für sie empfand. Ich wusste ja noch nicht mal ob Menschen das Mateband überhaupt spüren können und diese Ungewissheit machte mich innerlich verrückt. Sie machte mich verrückt, verrückt nach ihr.

Ich musste mich beherrschen um nicht nachts rüber zu stürmen und sie zu ficken, da unser Sexualtrieb noch verstärkter ist, wenn man seine Mate erst gefunden hat. Also versuchte ich mich mit Savanna abzulenken, aber seit Aurelia hier war, half der Sex mit ihr nur noch bedingt. Es reichte, damit ich nicht komplett meine Beherrschung verlor und Aurelia vergewaltigte. Trotzdem fühlte ich mich ein wenig schuldig, als ob ich Aurelia damit betrügen würde. Doch wir sind ja nicht mal zusammen. Göttin wir haben uns noch nicht mal geküsst. Wie gerne ich doch ihre weichen Lippen probieren wollte. Zudem musste ich mir jetzt immer ihren nackten Körper vorstellen. Ich dachte zurück an den Tag, an dem sie aus Versehen ihr Handtuch fallen ließ. Sie konnte ja nicht ahnen, wie viel Selbstbeherrschung ich in diesem Moment gebraucht hatte, um nicht über sie herzufallen.

„Steven und Dave machen sich jetzt auf den Weg", teilte mir noch mein Beta mit, welcher meine Gedankengänge unterbrach, was vielleicht ganz gut so ist, wenn ich jetzt schon spüre, wie es enger in meiner Hose wird.

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Einige Stunden später trafen Steven und Dave auch schon vor dem Rudelhaus ein. Costa und ich empfingen sie vor der Tür.

„Wo ist er?", fragte ich angespannt.

„Er ist gefesselt im Kofferraum. Er dürfte mittlerweile wach sein, denn das letzte Stück Fahrt hat er nur noch rumgewimmert.", erklärte mir Dave locker.

„Ich wollte ihm schon länger eine reinhauen. Ich hoffe du bestrafst ihn ordentlich.", sagte jetzt Steven, womit er mir das erste Mal sympathisch war. Das werde ich machen. Er wird die gerechte Strafe dafür bekommen, dass er meiner Mate auch nur ein Haar gekrümmt hat.

Ich schickte Costa zum Kofferraum, um den Mann ins Verließ bringen zu lassen. Erst versuchte er sich zu wehren, aber schließlich gab er auf. Gegen Werwölfe hatte er eh keine Chance.

„Darf ich fragen, wie es Aurelia geht?", fragte mich Steven nun zögerlich ohne mir ins Gesicht zu sehen. Es erinnerte mich an meine Idee, die ich wieder verworfen habe.

„Gut", antwortete ich nur harsch.

„Und darf ich sie sehen?" Er blickte mich hoffnungsvoll an. Was hatte er nur immer mit ihr? Sie gehört mir und nicht ihm.

„Nein", sprach in nun mit erhobener Stimme.

Steven versuchte seinen traurigen Gesichtsausdruck zu verstecken, aber man konnte ihm die Enttäuschung trotzdem ansehen. Zusammen mit Dave lief er zurück zu seinem Auto und wollte gerade einsteigen als ich es mir doch anders überlegte und ihn stoppte.

'Ich tue das für Aurelia', redete ich mir ein und versuchte mich selbst noch von dieser Idee zu überzeugen. Nur für meine kleine Mate. Damit es ihr wieder besser geht...

„Hast du Interesse an einem neuen Posten, als Wache hier im Rudel? Du könntest Aurelia bewachen und sie im Rudelhaus herumführen, wenn du das möchtest."

Steven drehte sich mit einem breiten Lächeln zu mir um: „Es wäre mir eine große Ehre, Alpha."

My Best Friend's AlphaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt