Kapitel 56

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~Aurelia Williams~

„Aurelia", rief die Stimme von Inala und ich drehte mich zu ihr.

„Gott sei Dank, da bist du ja. Ich habe mir schon sorgen gemacht.", sagte ich und versuche so zu tun, als hätte mich nicht gerade ein gruseliger alter Mann angequatscht und irres Zeug geredet.

Trotzdem drehte ich mich zurück zu dem Kerl. Doch dieser war nicht mehr da. Verwirrt schaute ich mich um, doch er war nirgends mehr zu sehen. Wo war er so schnell hin? Hab ich mir das nur eingebildet?

„Was ist los?", fragte Inala besorgt.

„Hast du den Mann gerade gesehen? Mit den grauen Haaren und grünen Augen. Er stand direkt neben mir.", fragte ich.

„Nein, da stand niemand. Geht's dir gut?"

„Komisch, ich hätte schwören können, dass..." Weiter kam ich nicht, denn ich sah Arsen auf uns zu kommen, welcher ein wenig blass aussah.

„Was machst du denn hier?", fragte ich verwirrt.

Doch er ignorierte meine Frage und stellte eine Gegenfrage: „Geht's dir gut?"

„Ja, warum fragt ihr mich das alle?" Was zum Teufel ist hier los?

„Alles gut Arsen. Sie hat sich nur jemanden eingebildet.", lachte Inala los. Doch Arsen war todernst.

„Wie hat er ausgesehen." Er blickte mir ins Gesicht und ich konnte sofort spüren, dass etwas nicht stimmte. Auch Inala bemerkte jetzt den Ernst der Lage und hörte auf zu lachen.

„Er war etwas größer als ich und hatte graue Haare. Zudem hatte er grüne Augen, wie deine. Nein warte..." Ich betrachtete Arsens Augen genauer. „Sie sehen genauso aus, wie deine."

„Fuck.", fluchte Arsen und nahm mir ein paar Tüten ab. Dann griff er nach meinem Oberarm und zerrte mich aus der Mall. Inala folgte uns.

„Wer war das, Arsen?", fragte ich. Es schien ziemlich ernst zu sein und genau das machte mir jetzt etwas Angst. Zudem kenne ich Arsen nicht so nervös. Wer kann bitteschön dem großen bösen Alpha angst machen?

Wir kamen am Auto an und luden alles in den Kofferraum. Dann stiegen wir ein und Arsen rauschte in einem Affentempo los, was ich eindeutig nicht gewöhnt war.

Jetzt wo wir hier alle im Auto gefangen waren, probierte ich es wieder: „Arsen! Sag mir doch bitte endlich was hier los ist!"

„Dieser Mann. Das war mein Großvater.", rückte er mit der Sprache raus.

„Aber müsste er dann nicht Alpha sein?"

„Nein. Der Alphawechsel geschieht nicht immer durch den Tod des Alten. Meistens geschieht dieser friedlich, wenn der alte Alpha den Punkt für richtig hält seinem Sohn, der dann meistens schon stärker ist, den Platz zu überlassen. Geschieht dies nicht, kann der Nachfolger ihn auch herausfordern. Gewinnt der alte Alpha, heißt es, dass der Sohn noch zu schwach ist. Gewinnt der Sohn, wird er zum nächsten Alpha. Oder halt der alte Alpha stirbt. So wie mein Vater." Arsen holte Luft, bevor er schließlich weitererzählte: „Mein Vater hat meinen Großvater damals herausgefordert, als dieser zu alt wurde, und gewonnen. Doch da die Storms eine mächtige Blutlinie haben, wurde mein Großvater zum Ältesten von Nordamerika ausgewählt. Die Ältesten jedes Kontinents bilden einen Rat, der sozusagen über alle Rudel wacht und über die Gesetzte entscheidet... Hat er denn was zu dir gesagt?" Arsen lenkte kurz seinen besorgten Blick zu mir, bevor er wieder auf die Straße sah.

„Ja, er sagte, er wollte sich von den Gerüchten überzeugen.", antwortete ich.

„Dann gehe ich mal davon aus, das Alpha Black gemeldet hat, dass wir einen Menschen im Rudel haben." Frustriert atmete er aus.

Inala saß die ganze Zeit auf der Rückbank und sagte kein Wort. Arsen fuhr weiter angespannt durch die Stadt. Als er gerade seine Hand auf die Gangschaltung legte, legte ich meine Hand über seine und streichelte beruhigend über seinen Handrücken. Dieser Körperkontakt beruhigte auch mich.

„Aurelia", seufzte Arsen und entspannte sich wieder ein wenig. „Ich werde euch zu Hause absetzen und dann werde ich für ein paar Tage verreisen. Ich muss das mit dem Ältestenrat regeln, bevor sie dich mir wegnehmen wollen."

Jetzt war er es, der meine Hand umschloss und sie dann zu seinen Lippen führte, um ihr einen Kuss zu geben.

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Als wir dann endlich ankamen, entluden wir unsere Sachen aus dem Auto. Arsen half mir beim Tragen und auch Costa kam herbeigeeilt, um seiner Liebsten die Tüten abzunehmen. Ich glaube er hat schon im Instinkt, dass Inala in der nächsten Zeit mehr Hilfe gebrauchen könnte, bloß weiß er es noch nicht. 

„Costa? Du musst für ein paar Tage das Rudel übernehmen. Ich muss zum Ältestenrat reisen, wegen Aurelia.", fing mein Mate an zu reden.

„Alles klar, Arsen. Ich wünsche viel Erfolg.", antwortete dann Costa.

Wir trennten uns auf dem Flur und Arsen und ich gingen noch eine Treppe nach oben, zu unserem Zimmer. In unserem Zimmer angelangt, stellte Arsen die Tüten vor den Schrank und wollte mir noch helfen auspacken. Ich geriet jedoch sofort in Panik, da er genau die Tüte mit der Unterwäsche griff.

„Du brauchst mir nicht helfen.", sagte ich etwas nervös.

„Klar, ich will doch wissen, was du von meinem Geld gekauft hast." Arsen schmunzelte ein wenig, jedoch sah man ihm die Anspannung immer noch deutlich an.

„Aber du wolltest doch los und vielleicht...ehm..." Ich überlegte kurz. „...du musst noch packen." Ich zerrte eine Reisetasche aus dem Schrank und drückte diese Arsen in die Hand. Arsen fragte nicht weiter nach, sondern packte seine Sachen. Auch wenn er über meine Nervosität etwas verwirrt war, schmunzelte er dann.

„Du willst mich also loswerden.", knurrte er gespielt beleidigt. „Willst du etwa Zeit mit diesem Hosenscheißer Steven verbringen?" Jetzt schlug sein Beleidigtsein plötzlich in Wut um und er wurde etwas lauter. Man, dieser Kerl hatte wirklich Stimmungsschwankungen.

„Also 1. ist Steven kein Hosenscheißer und 2. habe ich dir schon ein paar Mal gesagt, dass das zwischen mir und ihm nur Freundschaft ist." Auch ich war ein bisschen wütend.

Mir kam in die Erinnerung, warum er so schnell ausflippte, doch es nervte nur noch und gab ihm nicht das Recht, meinen besten Freund zu beleidigen.

Ich stand wütend auf und verließ den Raum. Es war ja nicht mehr auszuhalten. Seine Eifersucht ging mir mächtig auf den Sack. Deshalb gehe ich jetzt zu Steven. Steven ist schließlich immer noch mein bester Freund. Doch seit Arsen und ich in einem Zimmer schlafen, sehe ich ihn viel zu selten.

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My Best Friend's AlphaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt