Kapitel 71

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~Aurelia Storm~

Ich stapfte durch den Schnee zum großen Teich. Arsen lief neben mir und hielt meine Hand fest in seiner.

Sobald ich draußen war, ließ er meine Hand nicht mehr los, aus Angst ich könnte ausrutschen.

Seine Sorge um mich war niedlich, doch ich wusste auch, dass noch mehr dahintersteckte. Er hatte Angst, dass die Rudellosen doch wieder angreifen. Doch das haben sie schon lange nicht mehr getan. Und irgendwie glaube ich auch nicht daran, dass sie es nochmal probieren wollen.

Am Teich angekommen, brauchte ich erstmal eine Verschnaufpause. Hochschwanger sein ist echt anstrengend.

Am liebsten hätte ich mich jetzt hingesetzt, doch die Bänke waren alle von Schnee bedeckt und eine Blasenentzündung wollte ich mir jetzt nicht unnötig holen.

Arsen bemerkte mein Schnaufen zum Glück und trat hinter mich um mich von hinten zu umarmen. Er legte seine Hände um meine Hüfte und zog mich an seine Brust. So konnte er mich gut stützen, wofür ich ihn echt dankbar war. Er trug zwar bei diesen Temperaturen nur ein T-Shirt, doch in seinen Armen war immer noch der wärmste Ort der Erde.

Ich lehnte mich an ihn an und beobachtete die Kinder, die auf dem zugefrorenen Teich spielten. Der Schnee lag schon seit Wochen und die Eisdecke des Teiches war mindestens einen Meter dick.

„Na ihr", hörte ich Costas Stimme. Kurz drauf erklang ein lautes Schreien eines Babys.

„Ich habe doch gesagt, du sollst sie im Wagen schlafen lassen.", schimpfte Inalas Stimme.

Arsen drehte sich mit mir im Arm zu den beiden und wir mussten beobachten, wie Costa mit einem schreienden Baby kämpfte, um es zu beruhigen. Er drückte es an seine Schulter und streichelte beruhigend über den Rücken um es irgendwie zu beruhigen.

So weit ich es beurteilen konnte, war es Elvira. Sie war ein ganz schönes Schreibaby und soll viele im Rudelhaus nachts wachhalten. Zum Glück bin ich kein Werwolf und hab kein empfindliches Gehör.

Ihr Bruder Sebastian lag im Gegenteil zu ihr seelenruhig im Zwillingswagen und schlief. Er schien das Geschreie seiner jüngeren Schwester garnicht mitzubekommen. Kaum zu glauben, dass er mal die rechte Hand unseres Sohnes wird. Auf jeden Fall scheint er ein Ruhepol zu sein.

Arsens Brust hinter mir bebte als er anfing zu lachen. Costa blickte ihn darauf nur böse an. Auch ich konnte mich nicht davon abhalten, ihm ein wenig Angst zu machen.

„Vielleicht wird unser Junge auch so ein Schreihals.", stichelte ich ein wenig. Vielleicht würde er uns nachts wachhalten, doch es wäre mir egal. Er ist mein Baby.

„Er wird nicht rumbrüllen, er ist schließlich ein Storm.", gab Arsen stolz von sich.

„Du brüllst doch auch andauernd rum." Arsens Miene wurde finster. Dafür wurde mein Grinsen aber breiter.

„Au", sagte ich, als etwas in meinem Unterleib stach.

„Alles gut, Kleines?" Arsen stand sofort vor mir, um mich besorgt zu mustern.

„Ja ist schon-..." Plötzlich wurde es feucht zwischen meinen Beinen. Erschrocken sah ich nach unten. Der Schnee unter mir schmolz und meine Hosenbeine waren vollkommen durchnässt.

„Ist gerade die...", fing Arsen an.

„...Die Fruchtblase geplatzt? Ja, ich denke schon", beantwortete ich seine Frage.

Arsen riss sofort die Augen auf. Seit Monaten bereiten wir uns auf die Geburt vor, doch plötzlich wird er furchtbar nervös.

„Fuck", sagte er.

My Best Friend's AlphaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt