Kapitel 1

29.2K 712 50
                                    

~Aurelia Williams~

„AURELIA!!!", rief die strenge Stimme meines Vaters von unten. Seit dem Tod meiner Mutter vor 5 Jahren ist nichts mehr, wie es mal war. Mein Vater hat sich total verändert und das nicht gerade im positiven Sinne.

Er hat die Dunkelheit in mein Leben gebracht, aus der ich nicht mehr fliehen kann.

Wieder rief mein Vater von unten „AURELIA! Wenn du bei 3 nicht unten bist, dann wird es Konsequenzen geben."

Mein Herz setzte einen Schlag aus. Diese Konsequenzen wollte ich mir nicht mal vorstellen, dennoch wusste mein Körper genau, wie sie sich anfühlen. Aber gewöhnen werde ich mich wohl nie daran.

Schnell stand ich aus meinem Bett auf und flog erstmal über meine eigenen Beine.

Kaum zu glauben, dass ich mich noch nicht selbst umgebracht habe, bei meiner Tollpatschigkeit.

„1", rief mein Vater. Schon alleine beim Klang seiner Stimme, durchfuhr mich die Angst.

Ich stand auf und lief durch meine Zimmertür, Richtung Treppe. Es war gemein, an einem eigentlich wunderschönen sonnigen Morgen, so geweckt zu werden. Und gut für das Herz ist das bestimmt auch nicht. In einer Sekunde noch ganz ruhig, um dann in der nächsten Sekunde panisch nach unten zu rennen...

„2", rief mein Vater wieder und ich zog die Luft ein.

Schnell lief ich die Treppe hinunter und übersah dabei eine Treppenstufe. Ich geriet ins Stolpern und flog schließlich am Fuß der Treppe hin. Glücklicher Weise konnte ich mich noch rechtzeitig mit meinen Armen auffangen, so dass ich nur mit schmerzverzerrten Gesicht auf meine Ellenbogen aufkam.

Wahrscheinlich sind sie jetzt aufgeschürft, aber ob das neben den zahlriechen anderen Verletzungen noch ein Unterschied macht?

„3", sagte mein Vater diesmal leiser und trat aus dem Wohnzimmer, welcher links von der Treppe liegt, in den Flur, um mich zu betrachten.

Ohne mich noch weiter zu mustern ging er wieder zurück ins Wohnzimmer. 

Kurz atmete ich noch eine Sekunde durch. Ich hatte es rechtzeitig geschafft und die aufgeplatzten Ellenbogen sind nichts im Vergleich zu dem, was mir sonst gedroht hätte. 

Dann stand ich auf und folgte ihm ins Wohnzimmer, nur um zu sehen das er, wie eigentlich immer, in seinem Sessel vor dem Fernseher saß und irgendwelche Sportshows ansah.

„Was brauchst du?", fragte ich zögernd und mit leiser Stimme. Er weiß genau, dass ich Angst vor ihm hab. Also warum sollte ich es dann noch verstecken. Einzig allein vor anderen verstecke ich es. Es soll niemand erfahren, was mir mein Vater hinter verschlossener Tür antut.

„Hol mir Bier", sagte er im strengen Ton. „Und zwar jetzt!"

„Du warst doch gerade schon im Flur, warum setzt du dich nicht mal selbst in Bewegung und holst dir dein Bier selbst!" fuhr ich ihn an. Sofort bereute ich das gesagte und schaute ängstlich zu ihm, während ich mir wünschte, ich würde schrumpfen.

Daraufhin flog sein Kopf in meine Richtung und er sah mich nun mit hasserfülltem Blick an. Warum habe ich das auch nur gesagt? Kann ich denn nicht einfach mal das tun, was man mir sagt? Warum bin ich auch nur so dumm?

Innerlich hau ich mir schon mit der flachen Hand immer wieder an den Kopf.

„Du kleine hässliche Schlampe! Wenn du jetzt denkst, dass du mir nicht mehr zu gehorchen hast dann pack deine Sachen und geh, so wie es deine Mutter auch wollte. Oder hast du das etwa schon vergessen, dass deine wertlose Mutter dich einfach verlassen wollte bevor sie schließlich von ihrem neuen Lover ermordet wurde?"

My Best Friend's AlphaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt