~Aurelia Williams~
„Wenn sie zu viel erfährt, musst du sie töten oder er tut es!" Diese Wörter trieben mir Schweiß auf die Stirn und eigentlich wollte ich so schnell wie möglich raus rennen, doch das wäre wahrscheinlich viel zu auffällig. Sollte ich stattdessen wieder hoch in Stevens Zimmer gehen und so tun als wäre nichts passiert?
Ich kann kaum glauben, dass das alles was Steven und ich erlebt haben, nicht echt war. Er hat mir nur was vorgespielt. Nie im Leben hätte ich geahnt, dass gerade er oder seine Familie darüber reden, mich umbringen zu wollen.
Allein das ist schon absurd. Ich meine eine Familie die über Mord redet, als wäre es das normalste der Welt? Mord! Das ist wenn man einen Menschen einfach sein Leben nimmt, so wie es meiner Mutter genommen wurde, als sie von ihrem Lover vor unserem Haus erschossen wurde...
Mein Kopf fing an sich zu drehen, als ich versuchte zu verstehen, was gerade vor sich geht. Doch weiter drüber nachdenken konnte ich nicht, denn plötzlich riss Dave die Küchentür auf und sah mich aus hasserfüllten Augen an. Wenn Blicke töten könnten, dann wäre ich jetzt wirklich tot.
„Denkst du wir hören nicht das du lauschst? Dein Herzschlag könnte man noch von Meilen entfernt hören!" sagte dieser mit zusammengebissenen Zähnen. Es versetzte mich nur noch mehr in Panik und gleichzeitig erfüllte es mich mit mehr Fragen.
Was meinte er damit, dass sie meinen Herzschlag hören können? Oder war das nur eine dumme Metapher? Wollten sie mir einen Schrecken einjagen und gleich kommt die Kamera um die Ecke, die alles auflöst?
,,Dave, was soll das?", rief jetzt Steven wütend.
Ich schaute in die geschockten Gesichter von Stevens Eltern und anschließen zu Steven, der seinen Kopf gesenkt hat, um mich nicht anschauen zu müssen.
Habe ich mich wirklich so sehr in ihm getäuscht?
„Tut mir leid Aurelia", begann seine Mutter schließlich „Aber du hättest nicht lauschen dürfen." Als sie das sagte konnte ich ebenfalls Mitgefühl in ihrer Stimme erkennen. Doch ich verstand die Welt nicht mehr. Was sollte das heißen? Ich wusste doch gar nicht wovon sie redeten. Und warum klang sie plötzlich wie ein Psychopatin?
Sie war doch für mich da, nachdem meine Mutter starb. Hat mein Vater also wirklich recht? Niemand liebt mich? Ich meine, wenn selbst die Familie, bei der ich am ehesten dachte, dass ich ihnen doch irgendwie wichtig bin, plötzlich davon redet mich umzubringen, dass mich es wahrscheinlich wirklich nicht wert.
Ich sah zwischen den Gesichtern hin und her und wusste nicht was ich tun soll. Doch dann fing ich an zu laufen. Wohin? Weg. Ich musste hier schleunigst weg und hoffentlich wache ich dann aus diesem Alptraum auf.
Was war denn jetzt plötzlich mit Stevens tollen Familie los? Eine Familie von der ich gerne ein Teil gewesen wäre.
Noch bevor ich die Haustür erreichte, zerrte Dave mich grob am Oberarm zurück. Was unheimlich weh tat, denn genau dort hatte ich einen großen Bluterguss, den mir mein Vater zugefügt hatte. Ich schrie vor Schmerz auf und versuchte mich zu wehren, doch Dave schien sich von mir nicht beeindrucken zu lassen.
Er hatte wirklich viel Kraft.
„LASS SIE LOS!", brüllte Steven plötzlich, der aus der Küche in den Flur trat. Doch Dave ignorierte ihn bloß und zog mich ins Wohnzimmer.
In mir stieg weiterhin die Angst. Es war schlimmer als die Angst, die ich bei meinem Vater hatte, denn zu Hause wusste ich wenigstens, was passiert, aber jetzt war es die Ungewissheit, die mir Angst machte.
Ich versuchte mich immer noch zu wehren und den Schmerz zu ignorieren, den Dave mir antat, indem er mein Oberarm halb zerquetschte. So sehr wie zudrückte, könnte er wahrscheinlich mit seine bloßen Hand meinen Arm brechen. Doch von einer Sekunde zur nächsten flog Dave durch den Raum in die schon älter aussehende Schrankwand. Diese zerbrach in mehrere Stücke bei Daves Aufprall.
„Ich habe gesagt, du sollst sie loslassen!", sprach nun Steven der direkt neben mir stand und sich die Faust hielt. Dann blickte er mich mit einem liebevollen Blick an. „Es tut mir so leid Aurelia, es hätte niemals so weit kommen sollen." Er berührte mit seiner Hand liebevoll meine Wange und ich lehnte mich in seine Berührung. Seine Berührungen taten gut und beruhigten mich. Niemand sonst hatte so eine Wirkung auf mich. „Es tut mir so leid", entschuldigte sich Steven erneut und ich meine zu hören wie seine Stimme dabei brach. Er lehnte seine Stirn gegen meine und sagte „Alles wir wieder gut. Das verspreche ich dir." Und sofort musste ich an meine Mutter denken, die mir das gleiche auch immer versprochen hatte. Bloß irgendwie glaubte ich ihm...
„Scheiße" hörte ich dann Dave fluchen der aus dem zerbrochenen Möbelstück aufstand und zu fluchen begann. „Er ist da! Steven bring sie sofort in dein Zimmer, sonst ist sie schneller tot als dir lieb ist!"
Tot? Da war wieder dieses Wort, vor dem ich mich fürchtete, so dass in meinem Kopf wieder tausende Gedanken kreisten.
Steven löste sich von mir, griff meine Hand und zog mich zügig hinter ihm her, die Treppe hoch.
„Verdammter Mist", fluchte nun auch er, doch ich konnte immer noch nicht verstehen was überhaupt los war.
Oben angekommen stieß Steven mich liebevoll in sein Zimmer und sagte „Hör zu Aurelia, wenn du eine Überlebenschance haben willst dann musst du jetzt hier oben bleiben und dich ganz ruhig verhalten! Verstanden?" Ich nickte zögerlich und im nächsten Moment verschwand Steven aus der Tür und schloss diese. Was meinte er mit ‚Wenn ich eine Überlebenschance haben will'? Ob es mit diesem 'ER' zutun hat?
Ich wusste nicht wie viel Zeit verging, Minuten fühlten sich an wie Stunden, doch plötzlich waren schwere Schritte zu hören, die die Treppe hinauf liefen.
Mein Atem stockte und ich versuchte keine Geräusche zu machen, denn diese Schritte waren eindeutig nicht von Steven. Und um ehrlich zu sein wollte ich gerade auch niemand anderen außer Steven sehen. Jeder andere machte mir gerade Angst. Aber diese Schritte? Sie führten dazu, dass mein Herz immer lauter und schneller schlug, während eine Gänsehaut über meinen Körper fegte.
Ich lauschte den Schritten die direkt vor Sevens Zimmertür anhielten. Ich schaute nun ganz entgeistert auf den Türgriff, der sich langsam anfing zu bewegen. Es kam mir vor, als wäre ich in einem Horrorfilm gefangen, wo man weiß, dass jetzt etwas schlimmes passiert, sich dennoch gruselt.
Und dann öffnete sich die Tür...
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Naaa wer kommt wohl durch die Tür?
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My Best Friend's Alpha
Hombres LoboSie ist ein normales Menschen-Mädchen. Er ein mächtiger Alpha. Sie lebt in einer Welt, wo Gewalt ihr Alltag ist. Er tötet um sein Rudel zu schützen. Sie lernt ihn durch ihren besten Freund kennen. Er ist nicht begeistert von ihrer Begegnung. Beide k...