Kapitel 26

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~Arsen Storm~

Wütend lief ich aus dem Speisesaal in Richtung der Treppen zum Verließ.

Wie konnte sie mir das antun? Sie war MEINE Mate und jetzt kann ich ihr nicht mal mehr in die Augen sehen.

Ich lief die Treppen zum Verließ runter. Ich musste mich abreagieren gehen.

Wie konnte ich nur zulassen, dass so etwas passiert. Ich hätte Steven nie in die Nähe von ihr lassen sollen. Ich habe schließlich geahnt, dass das passieren könnte.

Dann stieß ich die Tür einer Zelle auf.

Warum bin ich nur so dumm gewesen.

Vor mir saß nun der mittlerweile ärmlich aussehende Vater von Aurelia. Zahlreiche Wunden übersäten seinen Körper, weshalb er so geschwächt war, dass er kaum wach bleiben konnte.

Ich war Aurelia nicht einmal sauer. Eher war ich auf meine eigene Dummheit wütend. Und auf Steven.

Er schaute mich mit großen Augen an, denn er wusste was jetzt kommt. Ich habe ihm schließlich schon einige Lektionen erteilt und er wusste wahrscheinlich was ihm als nächstes bevorsteht. Bloß diesmal war ich so wütend, dass es nicht gut für ihn ausgehen wird, was mir auch recht ist.

ICH hätte bei ihr sein müssen. Aber anstatt auf sie aufzupassen, musste ich meinen Frust im Wald ablaufen und Trübsal blasen.

Ich hob Aurelias Vater an seinem Kragen hoch, so dass dieser jetzt aufrecht vor mir stand, wenn auch schwankend.

Wer weiß schon, wo Steven sie überall berührt hatte, während ich nicht da war.

Ich verpasste ihm einen rechten Haken. Dann noch einen. Und wieder einen.

Der einzige Grund warum Steven noch lebt ist, weil ich riechen kann, dass Aurelia noch Jungfrau ist. Zudem würde Aurelia mir nie verzeihen, hätte ich ihren Freund umgebracht. Dennoch wäre es so eine Erleichterung ihm das Herz aus der Brust zu reißen.

Aurelias Vater brach auf dem Boden zusammen.

Aber was wäre, wenn er einen Schritt weiter gegangen wäre? Wie konnte ich nur so verantwortungslos sein. Steven kann froh sein, dass er überhaupt noch lebt. Vielleicht sollte ich ihn verbannen, dann kann er nicht mehr in ihre Nähe und ist auf sich alleine gestellt.

Ich fing an, mit all meiner Kraft, auf ihn einzutreten. Man hörte einige Knocken die brachen, doch das war mir egal. Er sollte leiden, denn auch er hat meiner Mate weh getan.

Und jetzt bekomme ich einfach nicht mehr aus dem Kopf, was die beiden getan haben könnten. Wie sie sich geküsst haben. Wie er ihre kleinen Brüste knetet. Wie sie seinen Schwanz lutscht. Wie er sie nackt bewundert.

Er wurde bewusstlos. Vielleicht auch tot. Ist mir eh egal...

Er durfte sie nicht so sehen. SIE GEHÖRT MIR!

Schließlich wandte ich mich ab und verließ die Zelle. Viel hat mir das jetzt auch nicht gebracht. Ich bin eher noch wütender als vorher.

Wer weiß, was die beiden schon wieder machen, während ich nicht da bin.

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Ich ging nach oben. Ich musste jetzt zu ihr, musste sicher gehen, dass Steven nicht bei ihr ist.

Als ich wieder ins Tageslicht trat, stellte ich fest, dass ich anscheinend den ganzen Vormittag im Verließ verbracht hatte.

Schnell lief ich zu Aurelias Zimmer und blieb davor stehen. Sollte ich jetzt wirklich da rein gehen?

Sicherheitshalber lauschte ich. Doch zum Glück vernahm ich keine Geräusche. Also kein Steven, der sonst was mit ihr macht...

Dann klopfte ich ausnahmsweise mal an. Jedoch geschah nichts, also klopfte ich nochmal.

Wieder nichts.

Langsam wurde ich wieder wütend. Warum macht sie nicht auf?

Ich betrat den Raum. Mir egal. Ich habe versucht Höflich zu sein, aber wenn sie mir nicht öffnet ist es ihre Schuld.

„Aurelia?"

Keine Antwort.

Ich schaute im Bad, dann im Ankleidezimmer. Doch sie war nicht da.

Langsam bekam ich Panik. Wo ist sie nur? Dann kam mir jedoch ein Gedanke, der mich wieder sehr sehr wütend machte. Was wenn sie bei ihm ist?

Wutentbrannt schritt ich mit schnellem Tempo auf Stevens Zimmer zu. Wenn er sie wieder anfassen sollte, dann weiß ich nicht, wie es diesmal für ihn ausgehen wird.

Ohne zu klopfen riss ich Stevens Tür auf. Dieser, welcher zuvor ALLEINE auf seinem Bett lag und an die Decke starrte, schreckte sofort auf.

„Es tut mir leid, Alpha, wenn ich sie verärgert habe.", entschuldigte er sich sofort und legte mir seinen Hals unterwürfig frei.

Wenn er mich verärgert hat? Sein fucking Ernst? Am liebsten hätte ich ihm den Kopf von der Schulter gerissen.

„WO IST AURELIA?", fragte ich wütend. Meine Augen glühten mit Sicherheit wieder rot.

„Es tut mir leid, aber ich habe sie seit dem Frühstück nicht mehr gesehen."

„Es ist deine Aufgabe, als Wächter, auf sie aufzupassen. ALSO WO IST SIE?" Er brachte mich mächtig auf die Palme. Wenn er den Raum jemals wieder lebend verlassen wollte, dann musste er mir jetzt eine vernünftige Antwort geben.

„Ich weiß es wirklich nicht, Alpha. Es tut mir leid."

„Fuck", fluchte ich. Was wenn sie abgehauen ist? Alleine als Mensch kann der Wald gefährlich werden. Fremde oder rudellose Wölfe könnten von ihrem Geruch angelockt werden und unsere Grenzen übertreten...

Dann stürmte Costa in diesem unpassendem Moment ins Zimmer.

„WAS?", fragte ich angespannt. Ich konnte jetzt nicht noch mehr Probleme gebrauchen.

Doch Costa musste mir natürlich meine schlimmsten Befürchtungen bestätigen.

„Alpha, ich habe dich überall gesucht. Es sind Ausgestoßene auf unserem Gebiet."

Ausgestoßene? Aurelia. Was wenn sie Aurelia riechen und sie töten. 

Es wäre mir ein leichtes sie aufzuspüren, doch wenn die Ausgestoßenen sie früher finden, dann weiß ich nicht, ob ich sie jemals wieder lebend sehen kann. Und das wär dann alleine meine Schuld, weil ich nicht auf sie geachtet habe.

„Warum sagst du mir nicht früher Bescheid?"

„Ich konnte nicht, du hattest den Mindlink blockiert."

„Fuck, Fuck, Fuck. Aurelia ist weg.", teilte ich den Beiden noch mit und stürmte dann schon raus Richtung Wald.

Ich muss sie finden.

My Best Friend's AlphaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt