~Arsen Storm~
Ein Schmerz durchfuhr meinen gesamten Körper, als ich gerade nach der Kehle des silbernen Wolfes schnappen wollte. Ohne auf diesen zu achten, drehte ich mich zu der Stelle, an der ich Aurelia zurückgelassen hatte. Doch sie war nicht mehr da.
Panisch drehte ich mich in alle Richtungen, bis ich sie schließlich inmitten des Schlachtfeldes sah. Sie sah aus, wie eingefroren und schaute auf ihren Bauch. Erst da erkannte ich, dass ein Messer in ihrem Bauch steckte.
„AURELIA!", schrie ich, nachdem ich mich zurückverwandelte. Mit meiner bloßen Faust schlug ich dem silbernen Wolf fest gegen die Nase, so dass er zurücktaumelte. Costa würde den Rest übernehmen.
Ich lief zu meiner Gefährtin, welche schon am Boden zusammengebrochen war.
„Aurelia." Meine Stimme war nur noch ganz leise und schmerzerfüllt, als ich mich neben sie kniete. Ihre Augen waren geschlossen. Und ihre Hand hielt die, einer Leiche neben uns.
Als ich der Leiche ins Gesicht schaute, musste ich feststellen, dass es Stevens war. Seine leblosen offenen Augen waren auf Aurelia gerichtet. Doch so schwer allein der Tod eines weiteren Rudelmitgliedes war, so musste ich jetzt meine Kleine retten.
Ich nahm Aurelias Kopf zwischen meine Hände und drehte ihn zu mir, so dass ich sie angucken konnte. Sie war noch nicht tot. Wäre sie es, hätte ich es gespürt. Zudem schlägt ihr Herz noch in ihrer Brust. Doch wer weiß noch wie lange...
„LUCAS!", brüllte ich durch die Menge und keine drei Sekunden später kniete er schon neben Aurelia.
„Oh nein, Aurelia. Du verlässt die Erde nicht, bevor du es ihm gesagt hast.", sagte er, während er irgendwas an ihrer Bauchwunde machte.
„Was meinst du?!", kam es von mir.
Er schenkte mir einen mitleidigen Blick und konzentrierte sich dann wieder ganz auf Aurelia. Die Kämpfe neben uns wurden weniger und ich fragte mich, welcher dieser Wichser meiner Gefährtin weh getan hat. Er wird dafür leiden. Früher oder später werde ich ihn dafür umbringen.
„WAS MEINST DU?!", brüllte ich Lucas jetzt an. Er ließ sich durch meinen Ton zum Glück nicht von seiner Arbeit abbringen. Doch ich konnte mich so langsam nicht mehr beherrschen. Meine Gefährtin schwebt in Lebensgefahr und ich wollte endlich wissen was Sache ist.
„Sie ist schwanger."
„Was?", fragte ich ungläubig nach. Doch in diesem Moment stand Lucas, mit Aurelia in den Armen, auf.
Sie war schwanger und hat es mir noch nicht mal gesagt! Und jetzt könnte es sein, dass ich beide für immer verliere.
„Halt das hier fest und pass auf, dass das Messer nicht verrutscht, sonst könnten noch mehr Blutungen entstehen.", sagte der Arzt und deutete auf ihre Wunde. Ich tat was er verlangte. Eigentlich nahm ich keine Befehle von anderen entgegen, doch das war eine Ausnahme. Es ging um Aurelias Gesundheit. Um ihr Leben. Sie musste das einfach überleben!
Wenige Minuten später trafen wir im Rudelkrankenhaus ein und legten sie auf eine Liege ab. Ihr Herz schlug nur noch sehr langsam.
Dr. Malcolm, Lucas' Vater, kam hinzu und beide kümmerten sich um meine Gefährtin. Ich wich ihr nicht von der Seite, erst als die Liege sich in Bewegung setzte.
„Sie muss operiert werden. Da kannst du nicht mitkommen.", sagte Lucas.
„Werden sie es schaffen?", fragte ich besorgt nach.
„Der Welpe hat, so weit wir wissen, Glück gehabt, doch er ist ohne seine Mutter noch nicht lebensfähig. Und ich bin jetzt ehrlich zu dir. Es sieht echt nicht gut für sie aus." Dann verließ er mich und folgte der Liege in den OP.
Ich fiel nach hinten, auf einen Stuhl im Wartebereich und vergrub meinen Kopf in meinen Händen.
Aurelia war schwanger mit meinem Welpen. Doch jetzt kann es sein, dass ich sie für immer verliere. Das ich Aurelia für immer verliere. Meine Gefährtin. Meine Seelenverwandte. Meine Mate. Mein Leben.
Das erste Mal in meinen Leben weinte ich. Nicht mal als meine Eltern starben, habe ich geweint. Doch nur wenn ich daran denke, Aurelia nie wieder lachen zu sehen, stirbt ein Teil meiner Seele.
Ich kann sie nicht verlieren. Ich darf sie einfach nicht verlieren. Ohne sie bin ich nicht lebensfähig... Ich liebe sie doch so sehr, also bitte verlass mich nicht!
Ich saß 2 oder 3 Stunden in dieser verzweifelnden Position. Die Tränen haben aufgehört, wahrscheinlich weil ich keine mehr habe. Gedankenverloren starrte ich an die nackte weiße Wand mir gegenüber. Alles in mir drin war leer und der einzige Gedanken, der mich quälte war, ob Aurelia das überleben würde.
Doch plötzlich durchfuhr mich ein großer Schmerz in meinem Inneren. Es fühlte sich an, als würde mir jemand mein Herz rausschneiden und dabei meine Seele gleich mit. Dieser Schmerz war so groß, dass ich vom Stuhl kippte und mich vor mir auf dem Boden krümmte.
Einige Schwestern eilten auf mich zu und wollten mir helfen.
„Alpha", gaben sie besorgt von sich, doch mir war nicht zu helfen. Niemand könnte mir jetzt helfen...
Ich brüllte, denn ich wusste was dieser Schmerz bedeutete. Aurelia hat es nicht geschafft. Sie ist fort und würde nicht mehr zurückkommen. Nie wieder.
Sie ist gegangen und lässt mich in dieser abgefuckten Welt alleine zurück...
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My Best Friend's Alpha
WerewolfSie ist ein normales Menschen-Mädchen. Er ein mächtiger Alpha. Sie lebt in einer Welt, wo Gewalt ihr Alltag ist. Er tötet um sein Rudel zu schützen. Sie lernt ihn durch ihren besten Freund kennen. Er ist nicht begeistert von ihrer Begegnung. Beide k...