Kapitel 42

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~Arsen Storm~

Aurelia verließ gerade zusammen mit Steven den Tanzsaal.

Sie glaubt also echt, dass Savanna meine Mate ist? Ich konnte ihre Enttäuschung hören, als sie das sagte. Leider gab sie mir nicht die Chance, dieses Missverständnis aus dem Weg zu räumen.

Immer noch perplex stand ich auf der Tanzfläche, auf der sie mich zurückgelassen hatte, und starrte auf den Ausgang, aus dem sie vor wenigen Minuten gegangen war.

Ich war ja so dumm, Aurelia zu sagen, dass ich eine Mate habe. Warum sollte ich denn auch davon ausgehen, dass sie es versteht. Sie kennt meine Welt doch kaum. Sie weiß nichts davon, wie es sich anfühlt einen Mate zu haben.

Ich kam wieder zu Besinnung. Es war aller höchste Eisenbahn mit ihr zu reden. Ich muss sie endlich aufklären!

Schnellen Schrittes, verließ ich ebenfalls den Saal und folgte ihrer Spur, welche mich zurück zum Rudelhaus führte. Ihre Spur war jedoch auch mit Stevens erregter vermischt, was mir garnicht gefiel.

Heute ist Vollmond. Nicht nur ich bin heute ein schwanzgesteuerter Wolf.

Mit mulmigem Gefühl im Bauch trat ich die Treppen zu Aurelias Zimmer hoch und übersprang jeweils immer eine Stufe. Irgendwas stimmte nicht, das merke ich.

Dann hörte ich ein leises Stöhnen und sofort gingen bei mir alle Alarmglocken los.

Nein, das würden die beiden jetzt ganz bestimmt nicht machen. Nicht heute. Nicht nachdem ich beschlossen habe, sie ein für allemal aufzuklären.

Sie ist meine Mate! Ich bin der Einzige, der sie in jeglicher Art berühren darf und der Einzige, mit dem sie jemals schlafen darf!

Wutentbrannt kam ich vor ihrem Zimmer an. Ohne zu zögern, trat ich gegen die Tür und sie flog aus den Angeln.

Dann sah ich mich um und erkannte Steven, der an seinem Gürtel rum fummelte und mich geschockt ansah. Zudem sah ich Aurelia, die nackt auf dem Bett lag. Nur noch ein schwarzer Spitzen Slip bedeckte ihren feuchten Schlitz.

Die Anzeichen waren eindeutig.

Unter anderen Umständen hätte ich die Aussicht auf Aurelia genossen, aber nicht wenn ein anderer Mann gerade mit ihr schlafen wollte.

Ich spürte wie ich innerlich vor Wut brodelte. Ich hatte noch nie zuvor so die Kontrolle verloren, doch durch meine Wut verwandelte ich mich halb.

„DU BIST TOT!", drohte ich Steven knurrend an. Und es war verdammt ernst gemeint.

Mit einer schnellen Bewegung schmiss ich ihn an die Wand. Er sackte zusammen und ich hatte vor ihm hier und jetzt, vor Aurelias Augen, das Leben zu nehmen.

„Vampire!", schrie plötzlich die Stimme von Costas Mate.

Ich drehte mich wütend zu ihr. Das war ein ziemlich unpassender Moment. Ich will nicht unterbrochen werden, wenn ich meine Mate beschütze.

„Was?", fragte ich deshalb nochmal bedrohlich nach. Wenn das ein Fehlalarm ist, dann wird sie was erleben.

„Vampire auf unserem nördlichen Gebiet. Costa ist mit den Kriegern schon vorgelaufen. Sie warten auf dich.", antwortete sie.

„FUCK", schrie ich. Das konnte doch jetzt nicht wahr sein. Aber ich muss mich beeilen, denn Vampire waren eine ernst zu nehmende Gefahr. „Wenn ich wieder da bin, bist du tot kleiner Wolf!", drohte ich Steven nochmals an, dass er weiß, was ihn erwartet, wenn ich wieder zurück bin.

Dann machte ich mich schon auf den Weg nach draußen.

Draußen verwandelte ich mich. Dabei zerriss mein teurer Smoking, aber ich kann mir ja auch einen neuen kaufen.

Ich lief eine Weile in den Norden, jedoch konnte ich nirgends einen Vampir wittern, noch konnte ich Costa und die Krieger wittern. Also beschloss ich über den Mindlink nachzufragen, wo sie sich gerade befinden.

„Wo seid ihr, Costa?"

„Was meinst du? Ich bin noch im Ballsaal.", antwortete er sofort zurück.

Ich hielt abrupt in meiner Bewegung an. Was hatte das zu bedeuten?

„Was? Inala meinte, dass Vampire auf unserem Gebiet sind und du und die Krieger sie jagen."

„Ich weiß von nichts. Inala hat kurz nach dir den Saal verlassen."

Plötzlich kam mir ein schrecklicher Verdacht, bei dem ich auch angst zu spüren bekam.

Sofort machte ich kehrt und lief zurück zum Rudelhaus.

Dort angekommen sprintete ich in meiner Wolfsform in Aurelias Zimmer. Ich verwandelte mich zurück und sah mich um. Sie waren nicht mehr hier. Auch Inala war nicht mehr zu sehen.

Sie sind weg.

Ich folgte ihrer Spur und sie führte mich schließlich auf den Parkplatz. Dort fand ich auch Inala vor. Als sie mich bemerkte zuckte sie zusammen, als hätte ich sie bei irgendwas erwischt.

„Arsen. Ich habe dich garnicht gehört.", sagte sie sichtlich nervös. Was zum heiligen Vollmond haben die drei ausgeheckt?

„Wo ist Aurelia?", fragte ich mehr als wütend, aber auch angst macht sich in mir breit. Wenn sie weg ist, dann...

Inala schluckte und suchte sichtlich nach einer Ausrede. Ich griff jedoch nach ihrer Kehle und drückte zu. Sie soll endlich mit der Sprache rausrücken. WO IST MEINE MATE!

„ICH HABE GEFRAGT, WO AURELIA IST?", wiederholte ich meine Frage noch lauter als zuvor schon.

Inala versuchte irgendwas zu sagen, doch es kam nur ein krächzen hervor. Doch ich dachte nicht mal daran, sie loszulassen. Es muss jemand bestraft werden.

Plötzlich ertönte hinter mir ein Knurren und im nächsten Moment schubste mich mein Beta von seiner Mate weg.

„Was soll das Arsen?", fragte er aufgebracht und wütend.

„SIE IST WEG!", gab ich ihm wütend zurück.

„WER?", brüllte Costa zurück. Alles artete gerade völlig aus und stieg mir zu Kopf. Meine Mate ist verdammt nochmal nicht da!

„Aurelia. Sie ist weg." Meine Stimme brach, als ich meine schlimmsten Befürchtungen aussprach.

„Scheiße man, dass ist kein Grund meine Mate anzugreifen!" Costa brodelte immer noch vor Wut, während er schützend vor Inala stand.

„SIE HAT IHNEN GEHOLFEN!" Meine Wut kehrte zurück. Inala hat mich abgelenkt, damit Aurelia zusammen mit Steven fliehen kann. Mit jemanden, der sie zuvor fast gefickt hat! Was wenn ich sie zu spät finde?

„Was?", Costa drehte sich zu Inala um „Stimmt das Liebste?"

„Sie hatte Angst, dass du sie bald töten würdest und ich konnte es nachvollziehen. Sie ist schließlich ein Mensch und du hast schon öfters Menschen umgebracht! Zudem kann niemand, auch die anderen aus dem Rudel, nachvollziehen, warum du überhaupt einen Menschen bei uns leben lässt.", sagte Inala, während sie mich anschaute.

Meine Wut verstrich sogleich. Ich wusste ja, dass sie etwas Angst vor mir hatte. Doch das sie Todesangst hatte, hätte ich nicht erwartet. Ich dachte, sie würde auch diese Gefühle der Mateverbindung spüren. Aber anscheinend war ich damit alleine. Sie wollte mich garnicht, sonst hätte sie wohl kaum fast mit Steven geschlafen. Aber kann ich es ihr verübeln? Ich habe mich anfangs nachdem ich sie gefunden habe auch noch mit Savanna vergnügt.

Ich fing ungläubig an mit dem Kopf zu schütteln. Niemals hätte ich sie umgebracht.

„Ich würde nicht mal dran denken sie zu töten. Sie ist meine Mate!", kam es aus mir raus. Inala schaute mich sofort geschockt an.

„Sie ist was? Oh Gott, was habe ich getan?" Inala schaute ungläubig auf ihre Hände. Sie wusste, wie es sich anfühlt einen Gefährten zu haben. Und deshalb wusste sie auch, wie schmerzhaft das für mich ist.

Ich muss sie finden, bevor es jemand anderes tut.

Viel zu schlimm wären die Konsequenzen, wenn Alpha Black dem Ältestenrat von ihr erzählt und jemand sie, bevor ich ihr helfen kann, umbringt.

My Best Friend's AlphaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt