Kapitel 4

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~Arsen Storm~

Die Tür sprang auf und mein Beta Costa trat in mein Schlafgemach. „Zieh dich an und dann komm. Wir sind spät dran.", sagte er und schaute mich dabei ausdruckslos an. Eigentlich durfte niemand so mit mir reden, aber Costa war mein Beta und mein bester Freund. Ihm ließ ich sowas als Einzigen durchgehen. Bei Anderen mache ich da keine Ausnahmen.

Savanna die zuvor noch breitbeinig auf mir gesessen hatte, sprang von mir runter und eilte zu ihren Sachen. Peinlich berührt schnappte sie sie und zog sie schnell über, ehe sie aus meinem Zimmer lief, vorbei an Costa.

Nachdem sie raus war, verwandelte sich Costas emotionslose Miene in ein Grinser und er schmiss mir meine Boxershorts zu, die ich dann auch, nachdem ich das Kondom abzog, anzog.

„Wirklich jetzt? Du vögelst Savanna?", sprach er belustigt.

„Ja, schon seit einem Monat. Savanna ist gut im Bett und irgendjemand muss ja meine Bedürfnisse befriedigen.", entgegnete ich ihm darauf. Doch Costa fing nur an mit seinem Kopf zu schütteln.

Er war früher genauso, bevor er seine Mate Inala kennenlernte. Also brauch er mir nicht mit Moralvorträgen zu kommen. Zudem ist viel Sex bei Werwölfen ganz normal. Bei uns ist alles verstärkt, unsere Emotionen, unsere Sinne und auch unser Sexualtrieb.

„Wie wäre es, wenn du mal nach deiner Mate suchen würdest? Das Rudel braucht eine Luna!", sagte dieser nun mit ernsterem Gesichtsausdruck. „Wenn du endlich deine Mate finden würdest, dann müsstest du nicht immer mit der nächst besten Wölfin ins Bett hüpfen. Zudem würdest du wenn du dich mit ihr verbindest, endlich deine vollen Alphakräfte bekommen."

„Wenn du so viel über Mates weißt, dann sag mir doch wo ich sie finde. Ich bin bereits 26 und habe viele Jahre nach ihr gesucht." Ich war in jedem verdammten Rudel auf der Welt, um sie zu finden doch das tat ich nicht. Und um ehrlich zu sein stirbt auch schon meine Hoffnung sie jemals zu finden. Vielleicht hat die Mondgöttin mir keine Mate geschenkt? Vielleicht war das eine Bestrafung? Oder sie weilt nicht mehr unter den Lebenden? Dieser Gedanke versetzte mir einen Stich im Herzen. Wer wusste es schon, aber Costa hatte recht. Das Rudel braucht eine Luna und zwar bald. Und wenn ich sie nicht finde, dann muss ich mir wohl oder übel eine andere suchen, was schwer werden dürfte, da ich schon seit einer Ewigkeit nicht mehr sowas wie Liebe gespürt habe. Ich weiß nicht mal mehr, wie es sich anfühlt.

„Vielleicht hast du einfach nicht gründlich gesucht", versuchte Costa es, doch darauf bekam er nur ein genervtes Stöhnen von mir.

„RAUS. Ich muss mich anziehen!", fuhr ich ihn an und benutzte dabei meine Alphastimme. Kurz danach war Costa auch schon durch die Tür verschwunden. Das Thema Mate kotzte mich echt nur noch an. Wenn ich eine Mate hätte, dann hätte ich sie schon längst gefunden.

Die meisten Werwölfe finden ihren Mate bereits zwischen dem 16. und 18. Lebensjahr, da sie Mondgöttin die Partner unbewusst zusammenführt. Doch ich nicht. Nicht nur dass das Rudel darauf drängt eine Luna zu bekommen, nein, es war auch meine Pflicht für Nachfahren zu sorgen, um meine Alphalinie zu erhalten. Aber das wollte ich nicht mit einer X-beliebigen Wölfin. Nein. Was ist, wenn ich mich an eine andere Wölfin binde und dann doch noch meine Mate finde? Diesen letzten Funken Hoffnung wollte ich nicht so schnell löschen. Also musste sich das Rudel noch weiter gedulden.

Ich zog mich an und lief aus meinem Zimmer. Und stieß dort auf Costa, der vor der Tür auf mich gewartet hatte.

„Können wir los?", fragte er. Worauf ich ihn nur irritiert anschaute. „Du weißt schon das monatliche Treffen mit den Summers ist heute."

Ach ja, das hatte ich schon fast vergessen, bei dieser wilden Nacht. Der Tag nach Vollmond ist immer der Tag an dem wir uns mit unseren -ich nenne sie mal 'Spionen'- treffen. Diese leben wie normale Bürger in der Stadt und beobachten die Menschen. Sollten die Menschen auch nur irgendetwas von Werwölfen ahnen, müssen sie dafür sorgen, dass diese Menschen beseitigt werden und niemand Verdacht schöpft. Denn das Geheimnis der Werwölfe zu wahren ist unser oberstes Gesetz. Denn niemand, kein Mensch, durfte von uns erfahren. Das Risiko ist viel zu hoch das sich wieder Jäger finden, welche uns jagen. Und dann würde sich die Geschichte wiederholen.

My Best Friend's AlphaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt