Kapitel 13

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~Aurelia Williams~

Um mich herum war es dunkel, jedoch konnte ich Stimmen wahrnehmen, wenn auch nur gedämpft.

„Wann wacht sie auf?", fragte eine mir unbekannte dunkle Stimme, welche eine beruhigende Wirkung auf mich hatte. Am liebsten hätte ich ihr noch länger gelauscht.

„Das kommt ganz auf sie selbst an.", erklang eine andere.

Ich versuchte meine Augen zu öffnen, doch um mich herum war es viel zu hell, wodurch meine Augen anfingen zu brennen, da sie nicht an die Helligkeit gewöhnt waren. Also kniff ich sie wieder zusammen.

„Sie wacht auf.", stellte eine dritte Stimme fest.

Ich probierte erneut meine Augen zu öffnen und konnte Umrisse von drei Personen erkennen. Das weiße Licht brannte jedoch wieder in den Augen und ich musste diese wieder schließen.

Als ich dann schließlich meine Augen wieder öffnete, blickte ich in ein mir bekanntes Gesicht. Es löste in mir Angst aber gleichzeitig auch ein anderes Gefühl aus. Ein Gefühl bei dem ich mich unglaublich wohl fühlte. Es war einfach unbeschreiblich.

Träume ich oder bin ich tot?

Vermutlich träume ich, denn ich fühle mich wirklich sehr müde.

Ohne irgendetwas zu sagen, starrte ich in dieses unglaublich gutaussehende Gesicht. Seine Gesichtszüge waren kantig, was ihn nur noch umso männlicher aussehen ließ.

Doch mit einem Mal wurde mir wieder bewusst, wer er war.

„Du.", stellte ich mit schwache Stimme fest und wich dabei im weiter zurück ans Kopfende. Auch wenn er unbeschreibliches in mir auslöste, so machte er mir auch angst. Dabei kamen Erinnerungen an die letzte Nacht hoch, wenn es überhaupt letzte Nacht war.

„Ja ich", erwiderte er meine Feststellung.

Mir schwirrten so viele Fragen im Kopf. Wer bist du? Was ist passiert? Warum bin ich hier? Warum wolltest du mich töten? Wolltest du mich denn überhaupt töten? Doch anstatt irgendwas zu fragen, wollte ich aufstehen und weggehen. Ich musste weg von ihm und Steven finden. Ich hoffe so, dass mein Vater gelogen und ihm nichts getan hat.

Ich schlug die Bettdecke beiseite und wollte gerade meine Füße aus dem Bett schwingen als ein Mann im weißen Kittel -ich vermute der Arzt- „Nicht!" sagte. Erst dann fiel mir die große Schiene um mein rechtes Bein auf. Zudem bemerkte ich durch die Bewegung auch, wie mein Brustkorb schmerzte. Also ließ ich mich wieder in die Matratze sinken.

„Sie haben sich ihren rechten Unterschenkel gebrochen. Durch eine OP konnten wir ihn fixieren, er muss dennoch für einige Zeit ruhiggestellt werden. Zudem haben sie sich einige Rippenbrüche und einen Jochbeinbruch zugezogen.", erklärte mir der Arzt. Ich versuchte ihm zu folgen, doch es nahm unglaubliche Kraft in Anspruch, so dass ich die Hälfte nicht wirklich verstand. Ich war einfach nur unglaublich ausgelaugt und wollte wieder schlafen.

„Die Gehirnerschütterung sollte man auch nicht außer Acht lassen.", ergänzte er.

Dann wandte er sich den anderen zu. Erst jetzt betrachtete ich den dritten Mann im Bunde. Er war sehr muskulös, aber nicht muskulöser als dieser 'ER'. Einige Strähnen seiner hellbraunen Haare fielen ihm auf die Stirn. Zudem hatte er tiefblaue Augen. Er stand an einer Wand angelehnt und hatte die Arme vor seine Brust verschränkt.

„Sie braucht viel Ruhe, also wäre es besser wenn ihr jetzt geht" Zum Ende hin wurde der Arzt immer leiser und es klang mehr nach einer Frage. Sein Blick, der zuvor noch auf diesem 'ER' lag, glitt auf den Boden. Es sah so aus, als würde er sich unwohl damit fühlen, diesem 'ER' in die Augen zu sehen. 

Doch anstatt der gewünschten Reaktion, bekam der Arzt nur ein tiefes Brummen, welches sich eher wie das Knurren eines Hundes anhörte. Er guckte den Arzt mit einem sehr strengen Gesichtsausdruck an und es sah so aus als würde der Arzt am liebsten im Boden versinken wollen.

Dann wandte der Arzt sich ab und verschwand aus dem Zimmer. Ich verstand es nicht, aber das tat ich in letzter Zeit sowieso nie.

Also bestätigt es meine Vermutung, dass ich noch träume. Träume sind die meiste Zeit auch immer unlogisch und verwirrend.

Der Blick von diesem 'ER' glitt von der Tür zurück zu mir. Und dann wurde sein Gesichtsausdruck weicher.

„Du hast bestimmt Fragen?"

Ich nickte zögerlich.

„Okay... also wie soll ich das erklären", stammelte er vor sich hin und fuhr sich durch seine kurzen schwarzen Haare. In diesem Moment sah er garnicht mehr so unheimlich aus, sondern eher nervös. Der andere Mann, der zuvor noch lässig gegen die Wand gelehnt war, stellte sich nun aufrecht hin um mich zu mustern.

„Was wird das?", verlangte dieser nun offensichtlich verwirrt. „Erst verschonst du sie, dann rettest du sie und jetzt? Was ist mit dir los, man? Ich meine sie ist doch nur..." Er stockte und sein Blick glitt von mir zu diesem 'ER', zurück zu mir und dann wieder zu ihm. „Unmöglich".

Sie starrten sich stillschweigend an und es sah fast so aus als würden sie sich unterhalten. Dann jedoch lief der braunhaarige, ohne ein Wort, aufgebracht aus dem Zimmer. Was ist hier bloß los?

„Endlich alleine", sprach nun der Mann vor mir und fuhr mit seiner Hand erleichtert über sein Gesicht.

Dann verfestigte sich sein Blick in meinen Augen und er wurde plötzlich ganz ernst.

„Okay, also fangen wir mal damit an: Glaubst du an Mythen? An Vampire, Hexen, ... und an Werwölfe?", fragte er mich und schaute mich bei seinem letzten Wort eindringlich an.

Ich schüttelte den Kopf. Für mich war das schon immer alles Schwachsinn. Ich wusste nicht, wie Menschen darauf kamen sich solche Kreaturen auszudenken. Doch warum fragte er mich das? Will er mir jetzt etwa ein Märchen erzählen? Es wird alles nur noch verwirrender, so dass ich skeptisch meine Augenbrauen ein Stück zusammen zog.

„All diese Mythen sind real."

Fast hätte ich losgelacht. Ist das jetzt sein ernst? Das erklärt mir jetzt nichts von meinen Fragen. Wie kommt er auf diesen Blödsinn. Warum erklärt mir niemand was hier wirklich los ist?

Dennoch schaute er mich so ernst wie eh und je an. Nicht eine kleinste Lachfalte verriet ihn, was mich schlucken ließ. Er macht doch Scherze, oder? So muss es doch sein...

Ich musste schlucken. Das konnte einfach nicht real sein.

Unter der Bettdecke kniff ich mir leicht in meinen Arm, nur um ein wenig Schmerz zu fühlen. Auch dröhnte mir noch der Kopf und meine Rippen taten weh, also war das doch kein Traum? Warum fühlt sich das sonst alles so real an?

„Wer bist du?", erklang nun endlich meine zitternde Stimme. Ich schaute ihm tief in seine grünen Augen, um zu erkenn ob er ehrlich mit mir ist.

„Mein Name ist Arsen Storm und ich bin Alpha des mächtigen Silverstorm Rudels."

Ich verstand ihn nicht. Was meinte er mit Alpha oder mit Rudel? Immer noch gefangen in seinen grünen Augen stellte ich meine nächste Frage.

„Was bist du?" Wollte ich das überhaupt wissen?

„Ich bin ein Werwolf, Aurelia."

Und irgendwie sagte mir mein Bauch, dass er nicht log, auch wenn mein Kopf und meine Vernunft, das nicht wahrhaben wollte.

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Wer hätte es gedacht?😱

My Best Friend's AlphaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt