Kapitel 37

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~Aurelia Williams~

Schon den ganzen Vormittag lang suchte ich in meinem Schrank nach dem perfekten Kleid. Viele Sachen waren zwar schon im Auto von Steven, aber wir haben drauf geachtet, dass noch genügend Sachen im Kleiderschrank sind, so dass es nicht auffällig wirkt. Aber unter meinen ganzen Sachen war nirgends ein Abendkleid dabei. Daran hat Steven beim Shoppen natürlich nicht gedacht. Gerade er hätte doch wissen müssen, dass hier Bälle stattfinden.

Verzweifelt schmiss ich mich auf mein Bett und seufzte. Kann es denn noch schlimmer werden? Vielleicht ist das ein Zeichen und ich sollte erst garnicht hingehen. Ich möchte Arsen sowieso aus dem Weg gehen.

Dennoch rappelte ich mich wieder auf und machte mich auf den Weg ins Badezimmer. Es hilft ja alles nicht. Ich kann den Ball scheinbar nicht schwänzen. Das wäre viel zu auffällig und würde uns eventuell den Plan versauen. Um das Problem, mit dem Kleid, muss ich mich dann halt später kümmern.

Eine warme Dusche später, trat ich zurück in mein Schlafzimmer. Doch etwas war anders. Auf meinem Bett lag ein wunderschönes blaues Kleid. Oben war es durchsichtig und nur blaue Spitze bedeckte an einigen Stellen den Oberkörper und die Arme. Der Rock war aus mehreren lagen Tüll und floss gleichmäßig zu Boden.

 Der Rock war aus mehreren lagen Tüll und floss gleichmäßig zu Boden

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Ich zog es an und mir stockte der Atem. Ich sah aus wie eine Prinzessin. Auch wenn mir das Kleid etwas zu freizügig obenrum war, da man so leichter einige meine Narben sehen konnte, beschloss ich es zu tragen. Ich hatte ja eh keine andere Wahl.

Und was mach ich jetzt mit meinen Haaren? Ich hatte sie zwar schon trocken geföhnt, aber jetzt lagen sie wirr um meinem Kopf und standen in alle Richtungen. Selbst meine Locken drehten sich kreuz und quer um meine Schultern.

Ein Klopfen ließ mich kurz zusammenzucken. Ohne auf ein 'Herein' zu warten, platzte schon Inala ins Zimmer. Wenigstens war sie es und ich zum Glück schon angezogen, denn vor wenigen Minuten hatte ich nicht mehr als einen Slip an.

Ich drehte mich zu ihr und ihr viel der Mund auf. Aber auch mir ging es nicht anders, denn sie sah einfach wunderschön in diesem cremefarbenen Glitzerkleid aus.

 Aber auch mir ging es nicht anders, denn sie sah einfach wunderschön in diesem cremefarbenen Glitzerkleid aus

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Ihr langes glattes rotbraunes Haar hing perfekt um ihre Schultern. Keine einzige Strähne oder Haar lag falsch. Sie sah wunderschön aus.

„Du siehst wunderschön aus" , schwärmte ich.

„Dann schau dich mal an. Wow.", fing sie auch an zu schwärmen. „Aber gegen deine Haare müssen wir was tun! Die gehen mal so garnicht." Damit zog Inala den Schreibtischstuhl vor, platzierte mich auf ihm und fing dann an meine Haare zu machen.

Es dauerte fast eine Stunde, die sie mit meinen Haaren kämpfend, verbracht hat.

„Ich schwöre dir, deine Haare haben ihren eigenen Willen", brachte sie lachend hervor und gab mir dann einen Handspiegel in die Hand.

„Warum kannst du so schöne Frisuren machen?", staunte ich nicht schlecht und schaute mir meine lockere Hochsteckfrisur an, an der vorne links und rechts einige Strähnen raushingen.

„Keine Ahnung, aber ich mache gerne was mit Haaren. Ich würde mir auch eine Tochter wünschen, der ich dann auch immer die Haare machen könnte." Der Gedanke daran wie Inala ihrer Tochter kleine Zöpfe flechtet, ließ mich schmunzeln, da die Vorstellung daran einfach nur zuckersüß war.

„Und jetzt das Make-Up", schwärmte Inala weiter und kam dann auch schon, mit sämtlichen Kosmetikartikeln, aus dem Badezimmer gelaufen.

Weitere 20 Minuten später, war endlich alles fertig. Inala hatte mir nur leichte Smokyeyes verpasst, die meine Augen strahlen ließen, so dass das Blau meiner Iris besonders herausstach. Was gab es denn bitte, was diese Frau nicht konnte?

Als ich dann so neben dem Bett stand und ich Inalas Künste betrachtete, sah ich durch den Spiegel, wie Inala etwas von meinem Bett aufhob.

„Was ist das?", fragte sie dann plötzlich und zeigte mir eine schwarze Karte. Selber hatte ich die Karte noch garnicht gesehen. Wahrscheinlich lag sie unter dem Kleid.

„Keine Ahnung, muss ich wohl übersehen haben.", antwortete ich ihr und zuckte mit den Schultern.

Dann begann Inala vorzulesen: „Ich hoffe dir gefällt mein Geschenk, A.S."

„A.S.? Hat Arsen mir etwa das Kleid geschenkt?" Ich verstand die Welt nicht mehr. Warum sollte er mir Geschenke machen? Aber ich konnte ihm nicht böse sein, schließlich hat er mir den Tag gerettet.

„Scheint so.", meinte Inala und man konnte sowas wie Besorgnis in ihrer Stimme erkennen. „Egal, wir werden heute Spaß haben und nur an uns selber denken. Okay?"

Ich nickte.

„Wie wärs, wenn wir schon vor dem Ball was trinken. Vielleicht lenkt dich das ja ab."

„Nein. Kein Alkohol! Mein Vater ist Trinker, deshalb lasse ich lieber meine Finger vom Alkohol.", stellte ich klar. Ich habe gesehen, wie Alkohol einen Menschen verändern können. Ich möchte nicht so wie mein Vater werden.

„Ach so, stimmt ja. Das verstehe ich natürlich. Ist wahrscheinlich auch besser, sonst geht nachher noch unser Plan schief."

Beinahe hätte ich vergessen, dass heute endlich der Tag ist, an dem ich von hier verschwinden würde. Und schon fing die Aufregung in mir an, zu steigen.

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