Kapitel 9

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~Steven Summers~

Nachdem Aurelia im Bad verschwunden war, dachte ich es wäre besser sie in Ruhe zu lassen. Also beschloss ich ohne sie zur Schule zu fahren. Sie würde mit diesem blauen Auge bestimmt eh nicht zur Schule gehen. 

Noch bevor sie aus dem Bad raus war, war ich schon wieder draußen, stieg in mein Auto und startete den Motor.

Ich machte mir Sorgen um Auri, denn das mit dem 'Im Bad hingefallen' kaufte ich ihr nicht ab. Ich wusste, dass das kein Unfall war und am liebsten hätte ich demjenigen der ihr das angetan hat, das Herz aus der Brust gerissen. Ob das ihr Dad, dieses Schwein, das getan hat?

Ich hoffe mal für Auri, das dem nicht so ist. Sie muss schon genug mitmachen. Einen gewalttätigen Vater hätte sie nicht verdient.

Jetzt bereute ich, was ich ihr damals gesagt habe, dass diese Freundschaft ein Fehler war, denn das war es auf keinen Fall. Sie sah danach so verletzt aus. Also nennt mich egoistisch, da ich durch unsere Freundschaft ihren Tod riskiere, aber sie war mir von Anfang an wichtig und deshalb konnte ich mich nicht von ihr fernhalten.

Jede Nacht schicke ich Gebete zur Mondgöttin, dass Aurelia meine Mate ist, auch wenn ich weiß, dass ein Mensch nicht der Mate eines Werwolfes sein kann...

*Flashback* - 10 Jahre zuvor

Meine Familie hatte den Auftrag erhalten, in die nächste Kleinstadt in der Nähe unseres Rudelhauses zu ziehen. Meine Eltern sollten einen Blick auf die dort lebenden Menschen haben und unserem neuen Alpha alles Interessante und Neue berichten.

Leider war diese mehrere Stunden entfernt und ich hasste es jetzt schon unter den Menschen zu leben. Viel lieber wäre ich im Schutz des Rudels geblieben.

Unser neuer Alpha war noch sehr jung. Er war gerade erst 16 geworden als seine Eltern, unser vorheriger Alpha und unsere Luna, ermordet worden sind. Genau dieser Alpha kam jetzt auf die glorreiche Idee die Menschen im Blick zu behalten und damit auch die Jäger, welche hier wohnen könnten.

Ich verstand ja seine Gründe, da seine Eltern von Jägern ermordet worden waren, aber warum musste gerade meine Familie hier herziehen. Ich mochte die Menschen nicht. Kein Werwolf mochte sie.

Dazu kam noch, dass heute mein erster Schultag in der menschlichen Schule war.

Ich hatte gar keine Lust, diese Menschen auch noch mehrere Stunden am Tag um mich herum zu haben. Dabei hieß eine der obersten Regeln der Werwölfe: 'Werwölfe sollen stets den Kontakt zu Menschen vermeiden. Eine Freundschaft oder sogar eine Liebschaft ist verboten. Wenn diese Regel nicht eingehalten wird, könnte es zu unserer Enttarnung kommen. Menschen, die trotz dessen zu viel Kontakt zu uns haben, werden deshalb beseitigt.'

Trotzdem stand ich jetzt hier, im Eingang des Schulgebäudes.

Links und rechts waren die Spinde. An einem Spind, der ziemlich mittig lag, holte gerade ein Mädchen ihre Schulbücher für den Tag raus.

Eigentlich wollte ich sie nicht weiter anglotzen, doch dann schloss sie ihren Spind und sah genau in meine Augen.

Das Blau ihrer Augen war einfach nur faszinierend und ihre blonden Haare glänzten im Sonnenlicht, welches durch ein Fenster neben der Tür kam, golden.

Sie war einfach wunderschön.

Bevor ich mich wieder fangen konnte, stand sie auch schon mit einem breiten Grinsen vor mir. „Hi, ich bin Aurelia. Bist du neu hier?", erklang ihre helle Mädchenstimme, welche mich sofort verzauberte.

My Best Friend's AlphaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt