~Aurelia Williams~
Als ich am nächsten Morgen aufwachte, waren die Erinnerung des gestrigen Abends nur noch verschwommen. Doch ich konnte mich an Arsen erinnern, welcher mich mal wieder rettete. Wer auch sonst?
Ich war so verschlafen, dass ich erst jetzt das Gewicht um meinen Körper wahrnahm. Schlagartig öffnet ich die Augen und sah auf eine tätowierte Brust. Dann versuchte ich meinen Kopf zu bewegen und nahm seinen Arm, welcher um meinen Körper geschlungen ist, war.
Ich versuchte mich zu lösen, doch Arsen zog mich wieder zurück an seine Brust und grummelte irgendwas dabei. Jetzt lag ich wieder mit meiner Wange an seiner warmen Brust und konnte etwas Feuchtes an dieser spüren.
'Oh Gott', kam es mir in den Kopf. Hatte ich ihn etwa im Schlaf an gesabbert? Wie peinlich. Hoffentlich trocknet das schnell wieder, bevor er aufmacht.
Wieder versuchte ich mich zu lösen und konnte schließlich meinen Kopf etwas mehr bewegen. Doch mehr auch wieder nicht.
Also fing ich an, mich in Arsens Zimmer umzublicken. Sein Bett befand sich an der linken Wand in einer Nische. Gegenüber der Tür war eine große Fensterfront mit Balkon. Auf der anderen Seite des Bettes war ein großer Kleiderschrank, welcher fast die ganze Wand einnahm. Doch neben diesen war noch eine kleinere Tür. Ich vermutete, dass sich dahinter das Bad versteckte.
Ich drehte meinen Kopf wieder zu Arsen und fing an, mir seine Tattoos auf der Brust anzusehen.
Es war ein Wolf auf seiner rechten Brust, welcher hoch Richtung seiner rechten Schulter verlief. Er sah so aus, als würde er aus dem Schatten auftauchen und zur Schulter hin wegrennen. Auf seiner linken Brust war ein Tornadoähnliches Tattoo. Im Auge des Tornados stand 'lýkos'. Die Sprache kannte ich jedoch nicht. Über dem Tattoo verliefen 4 große Narben. Sie fingen bei seiner linken Schulter an und streckten sich quer bis hin zu seinem Herzen. Davor stoppten sie aber. Was Arsen wohl schon alles durchgemacht hat? Es sah wirklich schmerzhaft aus.
Ich konnte es nicht lassen und fuhr mit meiner linken Hand über seine Brust, die Narben entlang. Meine Finger fingen sogleich an zu kribbeln.
„Gefalle ich dir?"
Ich schreckte hoch und sah perplex in Arsens Gesicht. Er beobachtete mich aufmerksam und nun schlich sich ein schelmisches Grinsen auf sein Gesicht. Wie lange er mich wohl schon beobachtet hatte?
„Was bedeuten die Tattoos?"
„Bessere Frage. Hast du mich angesabbert?"
„Was? Nein!" Peinlich berührt starrte ich zurück auf seine muskulöse Brust. Bitte beantworte mir einfach meine Frage. Irgendwie muss ich doch von der Tatsache ablenken.
„Das hier" Er deutete auf seine linke Brust. „Ist das Zeichen meiner Familie. Jeder Alpha meiner Blutlinie hat es getragen."
„Und der Wolf?"
„Der seht für Loyalität, Treue, Familie, Zusammenhalt, Intelligenz und einen starken Willen.", erklärte er mir. Einen starken Willen hatte er ganz sicher. Aber Treue und Loyalität? Das ich nicht lache... Dann dachte ich ein wenig über seinen Namen nach. Arsen hört man nun mal auch nicht jeden Tag.
„Was bedeutet dein Name?"
„Ich glaub nicht, dass du das wissen willst."
„Bitte?", versuchte ich es und setzte dabei einen Hundeblick auf. Namensbedeutungen haben mich schon immer sehr beschäftigt.
„Er bedeutet Männlichkeit." Daraufhin fing ich an loszulachen.
Sein Ernst? Der männlichste Kerl den ich je getroffen hab, trägt den Namen Arsen, welcher Männlichkeit bedeutet. Wie passend...
„Was?", fragte er entgeistert. „Du weißt doch das er perfekt passt. Was bedeutet dein Name?"
„Aurelia bedeutet 'die aus Gold gemachte'. Ziemlich unpassend, ich weiß."
„Ich finde der passt perfekt zu dir." Arsen lächelte mich mit seinem heißen Lächeln an. Am liebsten hätte ich mich in ihm verloren, doch das durfte ich nicht. Denk dran, wer er ist! Er ist der Alpha und eigentlich ein immer noch Fremder.
„Warum ein Tornado? Und was ist das für ein Wort?", kam ich zurück auf das vorherige Thema und zeigte auf den Tornado mit dem Wort drin.
„Mein Nachname ist Storm. Da dies übersetzt Sturm heißt fanden meine Vorfahren wohl den Tornado als passend. Nun und 'lýkos' ist Griechisch und bedeutet übersetzt 'Wolf'."
„Scheint so als wären deine Vorfahren echt kreativ gewesen.", brachte ich amüsiert heraus.
Arsen stimmte ins Lachen mit ein. Sein Lachen war tief, was es echt sexy machte. Habe ich schonmal erwähnt, dass er in allen was er tut einfach nur sexy ist? Nein. Dann wisst ihr es jetzt.
Dann wurde er plötzlich wieder ganz ernst und strich mit seiner freien Hand, eine Haarsträhne aus meinem Gesicht. Seine Nähe tat mir komischer Weise gut, auch wenn ich weiß, dass das hier wohl eine Ausnahme wird.
„Darf ich dich jetzt fragen, wie alt du bist?"
„17 und du?"
„26"
„Du Opa!" Aber mal im Ernst. Arsen war fast 10 Jahre älter als ich. Er war schon fast erwachsen als ich gerade mal eingeschult wurde. Und jetzt liege ich gemeinsam mit ihm im Bett.
„Hey so alt bin ich noch nicht einmal", gab er gespielt beleidigt zurück und zog einen Schmollmund. Arsen je so zu sehen, nicht so furchteinflößend und einschüchternd, hätte ich nie gedacht. Und ich fand es verdammt süß.
Da war keine Angst mehr. Da war nur reine Unbeschwertheit.
Was denke ich da nur? Ich sollte daran denken, wer Arsen ist. Arsen, hat schließlich eine Mate. Zudem würde er schon bald Vater werden. Dort sollte ich mich nicht einmischen.
Allein der Fakt, dass Savanna schwanger ist, sorgte für in mir für einen völligen Stimmungsumschwung, so dass ich jetzt eine traurige Miene zog.
„Ach Herzlichen Glückwunsch noch." Ich sagte das möglichst ehrlichwirkend. Schließlich ist ein Baby doch was tolles. Auch wenn ich dadurch irgendwie traurig wurde.
„Wofür?", fragte er mich irritiert.
„Na zum Baby. Savanna hat mir gestern beim Frühstück die frohe Botschaft verkündigt."
„Was?", fragte Arsen immer noch verwirrt. Dabei ließ er seinen Arm, welcher um mich geschlungen war, sinken und auch seine Lächeln verschwand.
„Nein ehrlich ich freue mich für euch beide." Arsens Gesichtsausdruck wurde von verwirrt zu geschockt. In diesem Augenblick hielt ich es für das Richtige, mich endgültig von ihm zu lösen.
Also stand ich auf und entfernte mich vom Bett. Abstand würde mir besser tun. Ich darf Arsen nicht mehr so nah kommen, sonst verliebe ich mich noch aus Versehen in ihn. Doch das darf ich nicht. Ich muss daran denken wer er ist, und wer ich bin. Wir kommen aus zu verschiedenen Welten. Wir gehören einfach nicht zusammen.
Ich ging zur Tür um das Zimmer zu verlassen. Bevor ich es jedoch verließ sagte ich noch: „Ich denke du wirst ein super Vater."
Arsens Blick schoss in meine Richtung und er schaute nur total geschockt.
„Savanna ist schwanger?"
Ups, sollte das eine Überraschung für ihn werden? Nun jetzt weiß er es.
Damit drehte ich mich von ihm weg und verließ das Zimmer. Jetzt muss ich erstmal Steven finden, um mich zu entschuldigen. Vielleicht gab es wenigstens für uns beide eine Zukunft und wenn auch nur freundschaftlich. Das zwischen Arsen und mir könnte einfach nicht funktionieren. Ich will nicht nur einfach eine Affäre sein.
Ich will jemanden der mich bedingungslos liebt, auch wenn das nie jemand tun wird. Denn Liebe gibt es doch sowieso nur in Märchen.
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My Best Friend's Alpha
WerwolfSie ist ein normales Menschen-Mädchen. Er ein mächtiger Alpha. Sie lebt in einer Welt, wo Gewalt ihr Alltag ist. Er tötet um sein Rudel zu schützen. Sie lernt ihn durch ihren besten Freund kennen. Er ist nicht begeistert von ihrer Begegnung. Beide k...