Kapitel 64

16.5K 535 16
                                    

~Aurelia Storm~

Sicher das ich gerade dem Tod in die Augen sah, schloss ich meine Augen. Es tut mir leid, Arsen, dass ich mich in Gefahr begeben habe. Es tut mir leid, dass wir nur eine so kurze Zeit gemeinsam hatten.

Im letzten Moment jedoch, wurde der Wolf von mir runtergestoßen.

Ich öffnete die Augen wieder, um mich aufzurichten und nach Arsen zu gucken. Doch der Wolf der jetzt mit dem, der mich töten wollte, kämpfte, war nicht Arsen. Wenn ich es anhand der Fellfarbe ausmachen würde, ist es Steven.

Er steckte gerade einen Schlag seines Gegenüber ein, doch diesen Moment nutze er um ihn an den Hals zu fallen. Der andere Wolf hatte keine Chance mehr, bevor Steven ihm letzten Endes den Gar ausstellte.

Immer noch im Schock, sah ich dabei zu, wie das Leben aus den Augen des Wolfes verschwand.

Dann schaute ich wieder auf meinen mit Blut beschmierten Bauch und drückte meine Hände dagegen, in der Hoffnung, dass die Schmerzen so weniger wurden.

Als ich wieder aufsah, schaute mir Stevens Wolfsform, wie ich vermutete, entgegen. Dann begann er auch schon sich zurückzuverwandeln.

„Scheiße Aurelia, was machst du hier?", meckerte er sofort los und kam in seiner nackten Form auf mich zu.

Ohne darauf zu antworten atmete ich tief durch und versuchte zu registrieren, was gerade passiert ist. Ich wurde anscheinend fast schon wieder von einem Wolf gefressen. Das war schon das dritte Mal. Bloß diesmal hat er mich auch erwischt.

Ich schaute an mir runter zu meinen Händen, zwischen denen immer mehr Blut hervorkam. Es war eindeutig eine dumme Entscheidung gewesen, den Kriegern hinterherzurennen. Aber kann man es mir verübeln? Ich wollte doch nur wissen, ob es Arsen gut geht. Nur das Eine zählte für diesen Moment für mich.

„Oh Gott, du bist verletzt." Steven überbrückte den letzten Meter, der uns trennte, rasend schnell und drückte seine Hände auf die Wunde, als ich meine wegnahm. Dabei legte ich mich wieder zurück auf den dreckigen Waldboden, denn das Sitzen wurde echt anstrengend.

„Ist nicht so schlimm, wie es aussieht.", versuchte ich meinen besten Freund zu beruhigen. Es tut nur ein wenig weh. Aber mir geht es gut, ich lebe dank ihm.

„AURELIA", hörte ich diesmal die Stimme meines Mates. „Fuck, was macht sie hier?"

Ich drehte meinen Kopf in die Richtung, aus der die Stimme kam. Arsen rannte in seiner nackten menschlichen Gestalt auf mich zu und kniete sich dann vor mich hin.

„Arsen, du bist verletzt.", flüsterte ich und streckte meinen Arm in Richtung seiner Wunde. Arsen sah offensichtlich irritiert auf seine Schulter, auf der eine tiefe Bissverletzung zu sehen war, die stark blutete.

„Das heilt.", meinte er bloß und strich mir eine Strähne aus dem Gesicht.

„Danke", richtete sich mein Mate plötzlich an Steven, welcher immer noch seine Hände auf meine Wunde presste. „Ohne dich, hätte ich sie wahrscheinlich verloren."

„Nichts zu danken, Alpha. Sie ist schließlich die Luna." Steven blickte zu mir runter und lächelte mich an.

„Nenn mich Arsen.", sagte Arsen daraufhin. Doch ich verfolgte das Gespräch nicht mehr sondern blickte mich verwundert um.

Waren wir nicht gerade noch mitten in einem Kampf? Doch um mich herum haben alle aufgehört zu kämpfen. Es lagen noch mehr tote Wölfe als vorhin auf dem Boden. Ein paar der Wölfe, welche um uns herumstanden, verwandelten sich. Erleichtert stellte ich fest, dass das alles Krieger aus unserem Rudel waren. Ein blondhaariger Mann, welcher zuvor ein grauer Wolf war, kam auf uns zu.

Auch er hockte sich zu mir runter. Daraufhin nahm Steven seine Hände weg und der andere betrachtete meine Wunde.

„Mein Name ist Lucas. Ich bin der Kiegerarzt. Kannst du mir sagen, wie doll deine Schmerzen von einer Skala von 1 bis 10 sind?", fragte er. Seine braunen Augen strahlten dabei eine wohltuende Wärme aus, welche mich ein wenig beruhigte.

„7", kam meine Stimme leise heraus. Ich probierte ein Lächeln, doch verzog auf Grund der Schmerzen, die er verursachte, indem er auf meine Wunde drückte, das Gesicht.

„Die Wunde ist recht tief und sie verliert zu viel Blut. Wir sollten sie schnell ins Krankenhaus bringen. Da habe ich genügend Material, um sie ausreichend zu versorgen." Lucas wandte sich Arsen zu und sprach mit ihm.

Dann wurde ich auch schon von Arsen auf den Arm genommen und er rannte mit mir in Werwolfsgeschwindigkeit los. Nie zuvor hatte ich mitbekommen, wie schnell sie selbst in ihrer menschlichen Gestalt laufen können. Arsen war so schnell, obwohl er mein zusätzliches Gewicht tragen musste, doch das schien ihm nicht viel auszumachen.

Lucas, der Arzt, rannte neben uns her und betrachtete mich mit sorgenvollen Augen.

Doch viel von dem restlichen Weg bekam ich nicht mehr mit. Müde von diesem Abenteuer schloss ich meine Augen. Alles was ich wollte, war schlafen.

„Du musst wach bleiben.", vernahm ich Lucas warme Stimme.

Kurz schlug ich die Augen wieder auf, schloss sie dann aber gleich wieder. Es war viel zu anstrengend.

Dann übermann mich auch schon die große Dunkelheit.

---

Danke an alle, die diese Story lesen und voten.❤❤❤

My Best Friend's AlphaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt