Kapitel 50

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~Aurelia Williams~

Als ich in der Nacht aufwachte, konnte ich ein Geräusch von platschendem Wasser hören. Um zu gucken von wo das Geräusch kam, hob ich den Kopf und sah, dass die Tür zum Bad einen Spalt offen war, durch den etwas Licht trat.

Da ich vermutete, dass es Arsen war, stand ich auf und schaute nach. Ich machte den Spalt etwas weiter auf und sah Arsen unter der Dusche stehen, mit dem Rücken zu mir. Doch als ich ihn näher betrachtete, erschrak ich und stolperte gegen dir Tür, welche mit einem Knall gegen die Wand flog.

Mit weit geöffnetem Mund stand in der Tür und starrte schockiert auf das Bild was sich mir bot.

Weshalb mein Herz gerade schneller anfing zu schlagen, war nicht Arsen, welcher jetzt seinen Kopf ruckartig zu mir drehte, sondern das rote Wasser, was an Arsens Körper, runter in den Abfluss floss. Ich schaute zu Arsens Klamotten, die auf dem Badezimmerboden verteilt waren. Sie waren komplett rot vor Blut.

Arsen kam hinter der Glaswand vor und band sich ein Handtuch um die Hüften. Dann kam er auf mich zu.

„Ich wollte dich nicht wecken." Ich fing an Arsens Körper zu betrachten. Seine Haare waren nass, lagen unordentlich auf seiner Stirn verteilt und tropften. Ich suchte seinen Körper nach Verletzungen ab, konnte aber keinerlei Wunden ausmachen.

„Welches Blut ist das?", fragte ich, um auf den springenden Punkt zu kommen.

Arsen seufzte und sagte dann: „Das Blut von Streunern. Sie haben versucht uns in eine Falle zu locken. Erst waren wir überrascht, konnten sie aber dennoch besiegen. Es gibt nur ein paar leicht verletzte Krieger."

„Okay", flüsterte ich ganz leise und versuchte damit klarzukommen, dass Arsen mal wieder jemanden umgebracht hat. Eigentlich war es nichts neues für mich. Er hat schließlich mal einen Rudellosen vor meine Augen getötet, aber trotzdem, war es noch mal etwas anderes, ihn mit Blut bedeckt zu sehen.

Ich werde mich bestimmt nie an diesen Anblick gewöhnen. Aber vielleicht passte ich auch einfach nicht hierher.

Arsen stand jetzt vor mir und gab mir einen liebevollen Kuss auf die Lippen, welcher mich ein wenig beruhigte. Bevor es aber ausarten konnte, löste er sich wieder von mir und legte seine eine Hand an meine Wange, in die ich mich schmiegte.

„Jetzt geh schlafen. Ich werde gleich nachkommen.", sagte er und ging dann wieder zurück zur Dusche.

Ich hörte auf ihn und legte mich wieder schlafen.

Auch wenn es gerade erschreckend für mich war, sollte ich mich wohl besser daran gewöhnen, dass Arsen nun mal andere Menschen oder Werwölfe umbringt. Das ist nun mal seine Welt, in der ich jetzt auch lebe. Aber ob ich mich daran auch gewöhnen kann, ist eine ganz andere Frage.

Als ich gerade dabei war, zurück ins Land der Träume zu driften, senkte sich neben mir das Bett. Dann spürte ich starke Arme, welche sich um mich legten, und Arsens feste nackte Brust an meinem Rücken. So schlief ich dann, in der Löffelchenstellung, ein.

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Am nächsten Morgen wurde ich von Sonnenstrahlen, die mir ins Gesicht schienen, geweckt. Ich öffnete meine Augen und sah mich erstmal im hell erleuchtetem Zimmer um.

Arsens Arme waren immer noch fest um mich geschlungen und ich konnte seinen Atem in meinen Nacken spüren. Hier in seinen Armen bekam ich das erste Mal das Gefühl von reiner Geborgenheit, als wäre hier der sicherste Ort auf der ganzen Erde.

Plötzlich bewegte sich Arsen ein Stück und versenkte seinen Kopf noch tiefer in meiner Halsbeuge. Dann fing er an zu schnurren, was sich immer noch ungewöhnlich anhörte.

„Du riechst so gut.", brummte er verschlafen. „Wenn ich dich erstmal markiert habe, wirst du nach mir riechen. Dann weiß jeder, dass du mir gehörst."

„Ich gehöre nur mir selbst.", antwortete ich schnippisch und musste dann anfangen zu Grinsen, als Arsen antwortete.

„Nein!", bestimmte er. Ich weiß nicht warum, aber mir gefiel es, wenn er mich so behandelt als gehöre ich nur ihm. Es löste in mir nicht das Gefühl aus, als wäre ich eine Sache, die man besitzen kann, sondern ein Gefühl, dass mich jemand begehrt. Und war das nicht das, was sich jede Frau wünschte?

Ich kicherte, denn ich hatte vor ihn ein wenig zu sticheln.

„Doch", entgegnete ich ihm. Er weiß, dass ich eine eigenständige Person bin, aber mit seinen Besitzansprüchen könnte er das nie zugeben.

Dann machte Arsen eine plötzliche Bewegung und drehte sich jetzt so, dass er auf mir lag. Sein Gesicht war nur noch einige Zentimeter von meinem entfernt. Ich dachte er würde mich jetzt küssen, stattdessen sagte er wieder: „Nein!". Dann wanderte er mit seinem Kopf runter und hinterließ federleichte Küsse auf meinen Nacken. Er küsste sich runter bis zu meinem Schlüsselbein. Dann hob er seinen Kopf und sah mich an.

„Wem gehörst du, Aurelia?", fragte er. Allein wie er meinen Namen aussprach, hörte sich wunderschön an.

„Nur mir allein.", gab ich mit einem leisen Kichern von mir.

„Falsche Antwort."

Arsens Kopf bewegte sich wieder runter zu meinem Schlüsselbein und zog dann mein Nachthemd ein Stück runter, um sich weiter einen Weg zwischen meinen Brüsten lang zu küssen.

Bei dem Prickeln, dass seine Küsse auf meiner Haut hinterließ, kam ein Stöhnen aus meinem Mund. Arsen hob darauf wieder seinen Kopf, um mich anzusehen.

„Wem gehörst du?" fragte er wieder.

„Dir", antworte ich ihm hingebungsvoll. Ich wollte es nicht sagen. Es war als wäre ich in Trance. Allein seine Küsse berauschten mir den Verstand.

Arsen fing an zu grinsen und zog sich diesmal ganz von mir zurück. Er stand auf und nahm sich ein weißes T-Shirt aus dem Schrank, welches er sich dann überzog. Dann reichte er mir seine Hand und sagte: „Komm jetzt. Es gibt Frühstück."

My Best Friend's AlphaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt