Kapitel 61

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~Aurelia Storm~

Die Vögel im Wald zwitscherten und die Morgensonne schien durch die Fensterwand. Als ich aufwachte lag ich immer noch fest in Arsens Armen, den Kopf auf seinen sich hebendem Brustkorb abgelegt.

Mit meiner rechten Hand fuhr ich über seine Tattoos und die Narben entlang. Bis er schließlich anfing unregelmäßiger zu atmen. Schon kurz darauf schlug auch er seine Augen auf.

„Guten Morgen.", sagte ich und biss mir dabei auf die Unterlippe. Mir kamen all die Erinnerungen von letzter Nacht wieder hoch. Ich hätte mir die Nacht nicht schöner vorstellen können, auch wenn es wehgetan hat.

„Dir auch einen guten Morgen.", brummte Arsen mit seiner rauen Morgenstimme. Wir schauten und gegenseitig in die Augen und fingen dann beide an zu grinsen.

„Letzte Nacht war perfekt."

„Dann warte mal ab, wie erst die nächsten Nächte werden. Letzte Nacht hatte ich dich noch geschont, weil es dein erstes Mal war." Als er das sagte, wurden meine Augen sofort groß und ich lief rot an. 

„Du bist so süß, wenn du rot wirst.", lachte er und streichelte mit einer Hand über meine Wange. Schnell drehte ich den Kopf weg und starrte auf seine Brust, welche gerade viel interessanter war.

„Was ist da eigentlich passiert?" Ich deutete auf die großen Narben, die quer über seine Brust verlaufen.

„Kurz nachdem ich Alpha geworden bin, wurde mein Rudel von einem anderen angegriffen, die gehofft haben, mein Rudel zu übernehmen. Sie dachten ich als neuer und junger Alpha wäre noch zu schwach und das wollten sie ausnutzen."

„Und du hast sie besiegt?"

„Ja, aber bevor ich den Alpha des anderen Rudels töten konnte, verpasste er mir noch mal eine mit seinen Krallen."

Wieder streichelte ich über die vernarbte Haut und hauchte dann einen sanften Kuss darauf.

„Weißt du was?" Ich schaute wieder hoch in Arsens Gesicht.

„Ja?"

„Die Narbe lässt dich gefährlicher aussehen." Ich gab ihm einen Kuss auf seine Brust und schmiegte mich weiter an ihn. Er war so warm.

Arsen lachte und schlug dann plötzlich die Decke weg. Er musterte meinen nackten Körper, stand dann jedoch auf.

„Was machst du?", fragte ich ein wenig überrascht. Kurzzeitig dachte ich, er will wieder über mich herfallen, womit ich kein Problem gehabt hätte.

„Wir gehen jetzt frühstücken. Wir können ja schließlich nicht den ganzen Tag im Bett bleiben." Er ging zum Schrank um sich eine Jeans und ein T-Shirt rauszuholen. Dann ging er zu meiner Schrankseite und holte mir auch noch ein hellblaues Trägerloses Kleid raus.

Ich stand auf und nahm ihm das Kleid ab und zog es mir dann, mit der Unterwäsche von letzter Nacht drunter, an. Dann ging ich zum Spiegel und betrachtete mich. Arsens Markierung war mehr als deutlich an meinem Hals zu sehen. Dieses Kleid präsentierte den Biss ja förmlich...

„Das kann ich nicht tragen. Dann sehen ja sofort alle den Biss.", sagte ich, während meine eine Hand über die Markierung fuhr. Komischer Weise tat es nicht mal mehr weh sondern löste nur immer wieder Hitze in mir aus.

Arsen trat neben mir und betrachtete die Wunde voller Stolz.

„Du kannst und du wirst. Ab jetzt bist du schließlich ganz offiziell meine Luna." Er drehte mich um, so dass ich jetzt vor ihm stand und zu ihm hochgucken musste.

„Ich weiß doch garnicht was meine Aufgaben als Luna sind."

„Sei einfach für das Rudel da." Er lehnte sich zu mir runter und gab mir einen kurzen leidenschaftlichen Kuss, bevor er sich wieder von mir löste und nach meiner Hand griff.

Zusammen gingen wir die Treppen runter zum Speisesaal. Vor dem Speisesaal blieb Arsen jedoch stehen.

„Ich muss nochmal schnell ins Büro. Geh schonmal vor, ich werde gleich nachkommen." Er gab mir noch einen Kuss auf die Wange und ließ mich dann auch schon alleine stehen. Toll jetzt werden mich doch bestimmt alle anstarren und hinter Arsen kann ich mich dann auch nicht mehr verstecken.

Ich drückte die Türklinke runter und betrat wie jeden Morgen den Raum. Wie erwartet schossen alle Blicke der Personen, die sich hier drinnen befanden, zu mir und danach begannen sie sich respektvoll zu verneigen. Okay, das hatte ich doch nicht erwartet.

Ich drehte mich nochmal um, um sicher zu gehen, dass Arsen nicht doch hinter mir stand. Doch er war nirgends zu sehen.

Dann fiel mir auf, dass jetzt jeder weiß, was ich und Arsen letzte Nacht getrieben haben. Ich errötete und ging schnell auf einen freien Platzt neben Steven und Inala zu. Steven saß links von mir und Inala rechts. Hinter Inala saß dann Costa und hielt Händchen mit ihr.

Auch sie schauten mich mit einen 'Ich-Weiß-Was-Du-Letzte-Nacht-Getan-Hast'-Blick an. Ich lächelte sie nur schüchtern an und wand mich dann dem Essen vor mir auf dem Tisch zu. Am besten ich tue so, als wäre alles wie immer.

„Luna", fing dann Inala an zu sticheln.

„Hör auf, Inala" Ich versuchte Inala dran zu hindern, dass das Gespräch gleich ins peinliche verlief. Zum Glück ließ sie es dabei und grinste mich dabei dreckig an.

Dann schaute ich rüber zu Steven, der mich auch freundlich anlächelte.

„Ich gratuliere.", sagte er und gab mir wieder ein höfliches Lächeln.

„Danke", sagte ich schüchtern und griff dann nach seiner Hand um sie beruhigend zu drücken. Sein Lächeln war ehrlich, auch wenn man Traurigkeit aus seinen Augen ablesen konnte, so freute er sich dennoch für mich.

Plötzlich räusperte es sich hinter Steven. Wir beide zuckten leicht zusammen und drehten uns um. Arsen grinste ihn siegessicher an und machte eine Kopfbewegung die Steven dazu verleitete, einen Platzt rüber zu rücken, um für ihn Platz zu machen.

Als sich Arsen setzte nahm er dann meine Hand in seine und gab ihr einen Kuss.

„Seit wann so freundlich zu Steven?", fragte ich meinen Mate, der wie ein Honigkuchenpferd vor sich hin grinste. Denn auch Steven schenkte er nun keine bösen Blicke mehr, obwohl er sonst sofort ausgerastet wäre, wenn wir uns berührt hätten.

„Nun, du gehörst jetzt mir und das weiß jetzt jeder andere Werwolf. Zudem gehört Steven jetzt zu meinen Kriegern.", erklärte er sich.

„WAS?", fragte ich etwas hysterisch. Denn so viel hatte ich schon mitbekommen. Krieger war ein gefährlicher Job und ich will nicht das Steven was passiert. Er hat doch überhaupt keine Erfahrungen mit sowas.

Steven, hinter Arsen, fing an stolz zu grinsen.

„Du hast richtig gehört. Ich gehöre jetzt zu den Kriegern." Stolz drückte er seine Brust raus und schlug sich mit der Faust aufs Herz.

„A-aber das ist gefährlich."

„Um deinen Mate machst du dir keine Sorgen, aber um mich. Das sehe ich jetzt als Beleidigung." Steven zog einen Schmollmund. Ich fing wieder an leicht zu lächeln. Doch innerlich machte ich mir trotzdem große sorgen um Steven.

Das ich allen Grund dafür hatte, mir sorgen zu machen, konnte ja noch niemand ahnen...

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My Best Friend's AlphaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt