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„Was war das vorhin?" fragt Johnny mich, nachdem wir meinen geliebten Auflauf mit Nudeln, Tomaten und Hirtenkäse aufgegessen haben. „Was meinst du?" tue ich auf Ahnungslos. Mir war klar, dass Johnny unser Gebrüll mitbekommen hatte. Doch ich wollte ihn nicht direkt nach unserem Wiedersehen damit belästigen. „Liz bitte." „Du weißt doch wie das ist.." stehe ich auf und räume den Tisch leer. „Beziehungen halt." zucke ich mit der Schulter. Johnny erhebt sich und kommt auf mich zu. „Du weißt ich habe immer ein offenes Ohr für dich." behutsam streicht er mir über meine Schulter. „Ja." sage ich nur und wende mein Blick von ihn ab. Mir ist die Situation mehr als unangenehm. Niemand möchte das eine Außenstehende Person Wind davon bekommt, wenn man sich mit seinem Partner streitet. „Du musst ihn wirklich lieben." lacht Johnny rau. Verwirrt ziehe ich eine Augenbraue in die Höhe. „Ja natürlich." „Natürlich? So natürlich ist das nachdem ganzen was passiert ist nicht mehr." sagt er vorsichtig. Ich schätze Johnnys offene Art. Er möchte einfach nur das es mir gut geht, dennoch fühle ich mich dabei einfach schrecklich. Er spricht die Wahrheit aus und obwohl mich dies eigentlich auf den Boden der Tatsachen holen sollte, verdränge ich das ganze. Ich verstehe das.. aber irgendwie auch nicht. „Ich würde eher sagen ihr führt eine Toxische Beziehung." „toxisch?" Grinse ich und schaue ihm in seine Bären braunen Augen. „Versteh mich nicht falsch Baby." verlegen setzt er sich neben mich auf den Barhocker in der Küche. „Ich habe das ganze schon durch" und wie er das durch hat. Seine Ex Frau war der Teufel in person. „Ich habe Angst das du so endest wie ich." wird er nun wieder ernst. „So endest wie du?" „Ja Liz, so endest wie ich. Der Rosenkrieg, hat mich jedes Mal aufs Neue in die Knie gezwungen." In der Zeit habe ich so versucht so gut es geht für ihn da zu sein. Auch wenn ich ihn nicht in die Arme nehmen konnte, haben wir stundenlang telefoniert und jedesmal erzählte mir Johnny wie schlecht es ihm eigentlich geht und er sich wünschte das ich bei ihm wäre. Ich wäre auch gerne bei ihn gewesen, nur um ihn für einen kurzen Augenblick alles vergessen zu lassen. „Bitte rede mit mir wenn was ist okay? Sich von der Welt abzuschotten und alles in sich hinein fressen löst deine Probleme nicht." ein zartes Lächeln umspielst seine rosa Lippen. Meine Augen verharren auf diese und es fällt mir mehr als schwer mein Blick davon zu lösen. „Meinst du es wird besser werden?" Blicke ich ihm dann wieder in die Augen. Johnny überlegt einen Moment. Einen Moment zu lange, denn ich weiß er möchte mich nicht verletzten. Er versucht die richtigen Worte zu finden. Doch er schweigt. Frustriert lege ich mein Kopf auf die Arbeitsplatte. Sanft streicht Johnny mir über mein Rücken. Seufzend genieße ich seine Aufmerksamkeit. Vielleicht genieße ich seine Berührungen zu sehr, denn mich überkommt ein wahnsinniges Kribbeln im Bauch. Als er leichte Kreise mit seinen Finger auf mein Nacken hinterlässt, durchzuckt es mich wie Strom. Urplötzlich setze ich mich wieder aufrecht hin. Mir ist heiß und anscheinend geht es Johnny nicht anders. Noch nie haben mich solche Berührungen aus dem Konzept gebracht. Als wenige Sekunden später unsere Blicke sich erneut treffen, verliere ich mich vollkommen in seine Augen. Es ist so als würde sie mich magisch anziehen. „Liz Baby?" haucht er mir leise entgegen doch ich kann nicht reagieren. Wie angewurzelt sitze ich hier und kann mich einfach nicht aus seinen Blick lösen. Wieder überkommt mich das gefühlt, als würden tausend Schmetterlinge in mir tanzen. Ich schlucke. Atme tief durch während ich für einige Sekunden meine Augen schließe. Was zur Hölle ist gerade mit mir los. „Was hast du für den restlichen Abend noch so geplant?" reiße ich mich letztendlich zusammen und versuche mir ein Lächeln aufzusetzen. „Ähm" stottert Johnny und fährt sich durch seine Haare. „Ich weiß es ehrlich gesagt nicht." „Komm lass uns was trinken gehen." ziehe ich ihn am Arm mit mir.

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