„Schön sie wieder zu sehen, wie geht es ihnen Mrs.Davis?" Die Ärztin schenkt mir ein herzliches Lächeln, was mich schmunzeln lässt. „Sehr gut, danke der Nachfrage Dr.Miller." „Dann steht heute das organscreening an, sie sind jetzt.." ihr Blick fällt auf meinen Mutterpass. „In der dreiundzwanzigste Schwangerschaftswoche." Ich nicke, greife nach Johnnys Hand. „Nehmen sie schon mal auf der liege Platz, ich mache alles fertig." teilt die alte Dame uns mit. Auf dem Weg zur liege, bekomme ich ein komisches Gefühl. Seit der Restaurant Eröffnung, habe ich manchmal das Gefühl mein Baby weniger zu spüren als sonst. Johnny meint zu mir, ich mache mir zu viele Sorgen. Wahrscheinlich hatte er recht, dennoch macht mich gerade dieser Termin wahnsinnig. „Achtung kalt." warnt mich Dr.Miller, bevor sie mir das Gel auf meinen Bauch schmiert. „Dann fangen wir mal an, vielleicht sehen wir heute endlich was es wird."
Johnny der sich ein wenig im Hintergrund aufhält, um den Bildschirm des Computers genauer zu betrachten, lächelt mir immer wieder zu. Eigentlich würde mich dies mehr als nur beruhigen, doch als mein Blick selbst auf den Bildschirm fällt halte ich kurz inne. Ich kneife meine Augen zusammen, betrachte vom Baby den Kopf. Schwarz. Mein Hände werden mit einen mal schwitzig, sofort schaue ich zur Ärztin die meinen besorgten Blick erwidert, dennoch aber nichts sagt. Ich schaue zu Johnny, der scheint aber nicht zu verstehen was los ist. „Stimmt was nicht?!" meine Stimme zittert. Natürlich stimmt was nicht, die Frage hätte ich nicht stellen müssen, dennoch erhoffe ich mir, dass ich falsch liege. „Hören sie." Ich reiße meine Augen auf, möchte schreien. Das kann nicht wahr sein! „Was ist? Was ist los?" kommt Johnny zu mir. „Ihr Baby, ist krank." meine Augen werden feucht. Das Rauschen in meinen Ohren, nimmt nicht mehr ab. Ich spüre wie mein Herz mir förmlich aus der Brust springt. „Mrs.Davis." versucht die Ärztin mich aus meiner Starre zu befreien, doch ich schüttel nur heftig mit meinen Kopf. „Baby." Johnny setzt sich zu mir auf die liege, nimmt meine Hand in seine. „Ruhig." Ich schließe meine Augen. Versuche zu verstehen was los ist, doch momentan fühlt es sich an als wäre ich in einem falschen Film! „Ihr Baby hat Wasser im Kopf, dass Gehirn konnte sich deshalb nicht weiterentwickeln.." Spricht sie nun das aus, was ich geahnt habe. „Hier Mr.Depp, sehen sie." „Hören sie auf! Nehmen sie das von meinem Bauch!" weine ich leise. Lege im gleichen Moment meine Hände vor mein Gesicht, kann nicht glauben das es kein Traum ist.. Es passiert wirklich. Das Summen in meinem Ohr wird schlimmer, mein Herz bricht. Ich spüre es. „Sie müssen ins Krankenhaus.. Liz. Dort werden die Ärzte alles weitere mit ihnen besprechen." „Können-„ Johnnys Stimme weckt meine Aufmerksamkeit, weshalb ich mir meine Hände vom Gesicht nehme. „Können sie uns vielleicht sagen, welches Geschlecht unser Baby hat?". „Ein Mädchen, Mr. Depp." Und genau das ist der Moment, in dem bei mir alle Dämme brechen. „Es tut mir leid Liz, bleiben sie stark.. und melden sie sich bitte bei mir sobald sie wieder wohl auf sind!" drückt sie mir einen gelben Schein in die Hand, die Überweisung für das Krankenhaus. Ich nicke nur, bin Unfähig etwas zu sagen. Während Johnny meine Hand nimmt und mich Richtung Ausgang zieht, spüre ich die Blicke der anderen Patienten auf mir. Ob sie es mir ansehen? Ob sie vielleicht auch schwanger sind? Eine Frau mit einem Kugelrunden Bauch, tritt aus dem Badezimmer, lächelt mir zu. Ich erwidere es, so gut es geht und wünsche mir für diese Frau nur das beste.
„Ich wusste, dass mein Gefühl mich nicht täuscht." Johnny schaut zu mir, sagt nichts. Konzentriert sich weiterhin auf den Verkehr vor ihn. „Wir schaffen das." flüstert er nach einiger Zeit. Ich nicke, bin froh Johnny an meiner Seite zu haben. Dennoch habe ich Angst. Wir parken, steigen aus dem Auto und gehen gemeinsam Richtung Gynäkologie. Dort werden wir schon von einem Arzt empfangen, der uns direkt auf eines der Krankenzimmer bringt. „Ich bin Dr. Miller, der Mann von Mrs.Miller, sie hat mich angerufen und mich ihres Zustandes aufgeklärt." „Was wird nun passieren?" fragt Johnny. „In der Regel, ist es eigentlich so, dass wir ihnen die Entscheidung lassen. Meine Frau, erzählte mir aber das der Zustand des Babys kritisch sei. Es klingt hart, doch ihr Baby würde wahrscheinlich in den nächsten Wochen versterben, sollten sie sich gegen diesen Abbruch entscheiden." „Das heißt, wenn meine Frau unser Kind auf die Welt bringt, hat die kleine eine Chance?" die Hoffnung in Johnnys Stimme, verleiht mir ein Stich ins Herz. Der Arzt schüttelt traurig den Kopf. „Nein Mr.Depp. Das Gehirn ihres Kindes ist nicht weit genug entwickelt." „Also wird es eine Totgeburt?" frage ich leise. „Ja, es tut mir unendlich leid. Doch da sie nun schon in der dreiundzwanzigsten Woche sind, sollte der Abbruch noch heute durchgeführt werden. In der Regel, ist dies bei solchen Fällen bis zur vierundzwanzigsten Schwangerschaftswoche erlaubt." Ich atme laut aus, möchte weinen. Schrein, doch das einzige was momentan verspüre ist leere. Unglaublich leere. „Ich geben ihnen gleich ein Medikament, dies weicht ihren Muttermund auf. Zum Abend hin, werden wir sie einleiten." „Wie bitte?" fragt Johnny entgeistert. „Meine Frau muss unser Kind normal auf die Welt bringen, obwohl sie tot sein wird?!" „Ein Kaiserschnitt, führen wir nicht durch. Das wäre zu riskant für Mrs.Davis, es hört sich hart an aber bei solchen Fällen, möchten wir die Frau schützen. Da ein Kaiserschnitt eine Bauch-OP ist, gefährden wir damit von ihrer Frau das Leben." Ich spreche es nicht aus, auch Johnny lässt es bei dem Thema sein. Wir wissen alle, was das bedeutet..
Kurze Zeit später, bekomme ich das Medikament für das aufweichen des muttermundes. Danach führen wir noch zahlreiche Tests. Mir wird das Fruchtwasser entnommen, genauso wie Blut. Auch Johnny wird Blut abgenommen, da sie einen Gen-Test bei uns durchführen wollen. Wir führen Gespräche mit Therapeuten, weiteren Ärzten bis es schließlich Abend geworden ist. Der Tag zerrt an meinen Nerven und auch wenn ich dachte ich hätte schlimmeres durchgestanden, bin ich mir sicher das dies mir komplett den Boden unter meinem Füßen ziehen wird. „Sie bekommen ingesamt drei Tabletten, die wehen fördert sind. Es kann aber auch sein, dass die erste Tablette schon wehen auslöst oder sogar die Geburt nach weniger Zeit losgehen könnte." „Falls sie Blutungen bekommen, rufen sie uns. Ansonsten wünsche ich ihnen viel Kraft." teilt uns die Krankenschwester mit. Kurz daraufhin nehme ich die Tablette. „Im Anschluss, wird noch eine OP folgen. Bezüglich der restlichen Ausschabung der Plazenta."
Es vergehen genau fünf Stunden in denen ich immer wieder wehen bekomme, kurz nachdem ich die zweite Tablette eingenommen habe, liege ich vor schmerzen gekrümmt auf dem Bett. Johnny der mir behutsam über meinen Rücken streichelt, mir zu flüstert das er mich liebt und wir das schaffen. Mit einem Mal, spüre ich einen Druck nach unten. Sofort schaue ich zu Johnny, der genau weiß was los ist. Es ist als würde nun alles in Schallgeschwindigkeit geschehen, Ärzte kommen ins Zimmer während ich mir weinend die Beine zudrücke. „Ich möchte das nicht." „Lassen sie locker Mrs.Davis, es ist nicht ihre Schuld!" spricht eine Ärztin auf mich ein, doch ich schüttel mit meinen Kopf. Bis Johnny mir einen sanften Kuss auf die Stirn drückt. „Wir schaffen das!" sagt er leise, weshalb ich meine Beine entspanne, wieder diesen Druck spüre und kurze Zeit später einer der Ärzte zu mir sagt ich solle einmal ganz doll pressen. Mein Herz bricht, ich fühle mich leer doch ich tue es und wenige Sekunden später spüre ich wie der kleine zierliche Körper aus mir herausfällt. „Es tut mir leid." weine ich, wiederhole diesen Satz immer wieder und drücke mich gegen Johnnys Brust. „Ich liebe dich, ich wollte das nicht." all der Druck, die Angst und der Schmerz werden frei gelassen. „Sie muss nun in denn OP."
„Baby?" Durch sanftes rütteln an mir werde ich wach, sofort blitzen die Bilder vor mir auf. „Wo ist sie?" frage ich deshalb sofort. „Dort drüben." „Wie geht es ihnen?" kommt nun der Mann von Mrs.Miller herein. „Darf-Darf ich sie halten?" „Wenn sie wünschen, natürlich. Ihr Mann hat sich während ihrer Abwesenheit gut um die kleine Maus gekümmert." ich schaue zu Johnny, der sich ein Lächeln aufzwingt. Die Situation hat nicht nur mich gebrochen.. „Hier." hält mir Dr.Miller die kleine hin. Und kurze Zeit später stockt mir der Atmen. „Sie sieht aus wie du, in ganz klein." sprudelt es aus mir heraus, während mein Finger über ihren kleinen zierlichen kaltem Kopf wandert. Es sieht aus als würde sie schlafen.. Johnny setzt sich neben mich auf das Bett, hält mich im Arm während wir gemeinsam unsere Tochter beobachten. Der einzige unterschied gerade, dass sie tot ist. Und anders als ein normales Baby, ziemlich schmal und klein ist. Doch die Gesichtszüge und kleinen Finger sind alle da. Sie sieht aus wie eine Puppe. „Ihre Tochter wurde um 23:41 Uhr geboren, ist 27 cm groß und wiegt 520 Gramm." „Ein eigentlich gesund Kind, für diese Woche." flüstere ich leise. „Und wie soll sie heißen?" fragt der Arzt nun vorsichtig. Ich schaue zu dem kleinen Engel in meinem armen, nur um dann zu Johnny zu schauen. „Juna." flüstert dieser traurig, während eine Träne seine Wange herunterfällt.
Wenn Du bei Nacht den Himmel anschaust, wird es Dir sein, als lachten alle Sterne, weil ich auf einem von ihnen wohne, weil ich auf einen von ihnen lache. Du allein wirst Sterne haben, die lachen können.
Ende.
BOAHHHHH Leute!!! 💔💔
Das wars.. Früher als gedacht und das Kapitel hat mich zerstört. Doch der Epilog folgt wie versprochen am Montag.. ich weine wirklich, da dieses Kapitel Teil meiner Vergangenheit ist. Es tat weh, doch gleichzeitig gut.. Wir hören uns Montag, love! 🤍
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Softcore
Fanfiction„Intimität und Leidenschaft entstehen nicht durch das fehlen der Kleidung, sondern wenn wir es wagen unsere Seele zu entblößen." raunt er mir in mein Ohr, während ich stillschweigend aus dem großen Fenster schaue und die Skyline New York's betrachte...