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Zwei Uhr morgens. Stöhnend rolle ich mich zur Seite. Er hat mich anscheinend ins Bett getragen, weil ich auf der Couch eingeschlafen war. Die Tür des Schlafzimmers war nur angelehnt, weshalb ich sah das im Wohnzimmer noch das Licht brannte. Kurz überlege ich, ob ich nachschauen soll ob Johnny noch wach ist, doch ich entschied mich dagegen. Ich hole lieber mein Handy hervor und checke meine Nachrichten. Able hat mir geschrieben. „Langweilige Meetings..ich wäre jetzt auch lieber bei dir." und noch eine Nachricht, ein Bild von einer unbekannten Nummer. Wer war das wohl? Meine Nummer hatte soweit niemand, außer meine Familie und Freunde. Ich tippe auf den Chat. Meine Augen formen sich zu Schlitzen, als ich das Bild genauer betrachte erkenne ich Able und eine weitere Person, eine Frau. Sofort verkrampft sich mein inneres. Er hat sein Arm um ihre Schulter gelegt, die beiden essen in einem schicken Restaurant. So scheint es auf jeden Fall. In mir brodelt es, all die Wut und Eifersucht der letzten Wochen kommen wieder zum Vorschein. „Geh ran!" zische ich leise, und warte das able meinen Anruf abnimmt. Doch nichts. Verzweifelt fahre ich mir durch die Haare. Ist das Bild von heute? Reagiere ich über und wer zur Hölle ist die Person, die mir dieses foto zukommen lassen hat. „Wer bist du?" schreibe ich ohne weiter zu überlegen, der fremden Nummer. Ich lasse mich wieder zurück ins Bett fallen. Das kann nicht wahr sein, Able würden diesen Fehler nicht nochmal begehen. Als ich das nächste mal auf mein Handy schaue ist es 3 Uhr nachts, keine Nachrichten oder Anrufe. Das Licht im Wohnzimmer ist nun auch aus, Johnny schläft anscheinend. Ich richte mich wieder auf, nur um den Vorhang des Fenster zur Seite zu ziehen. Traurig lehne ich mich an die große Scheibe. „Liz Baby? Alles in Ordnung?" ertönt plötzlich Johnnys Stimme hinter mir. Er tapst leise hinter mich. „Ich weiß nicht." sage ich ehrlich und blicke ihn über meine Schulter in die Augen. Er sieht müde aus, was wahrscheinlich daran liegt das er noch nicht geschlafen hat. „Was ist los?" ohne ein Wort weiter zu sagen, hole ich mein Handy raus und halte im das Bild vor die Nase. „Was soll ich darüber denken?" Und genau das ist es. Was soll ich darüber denken zur Hölle? Früher hatte ich nie solche Gedanken, doch Able hat mein Vertrauen gebrochen. „Führe ich mich auf wie eine Irre Johnny? Bin ich eine schlechte Frau, wenn ich meinem Mann direkt unterstelle er geht mir wieder mal fremd?" mir schießen Tränen in die Augen, weshalb ich mein Blick wieder zum Fenster wende. „Wieso solltest du deshalb eine schlechte Frau sein?" er hält kurz inne. „Liz, ich kann dich verstehen. Ich würde genauso denken wenn ich solch ein Bild zugeschickt bekommen würde." Johnny stellt sich dicht hinter mein Rücken, sein Atmen prasselt auf mein Nacken ab, weshalb ich Gänsehaut am ganzen Körper bekomme. „Wir waren mal unzertrennlich. Kein Blatt hätte zwischen uns gepasst, keine Gerüchte nichts." Ich hasste es Schwäche zu zeigen, doch trotzdem fühle ich mich gerade stark, denn Johnny war bei mir. „Unsere Beziehung war ab einem gewissen Zeitpunkt so unglaublich leidenschaftlich. Und genau dann, geht er mir fremd." Meine Kehle fühlt sich trocken an. „Intimität und Leidenschaft entstehen nicht durch das fehlen der Kleidung, sondern wenn wir es wagen unsere Seele zu entblößen." raunt Johnny mir in mein Ohr, während ich stillschweigend aus dem großen Fenster schaue und die Skyline New York's betrachte. Sanft dreht er mich um, nur um mir minutenlang in meine grünen Augen zu blicken. Ich verliere mich in sein Blick, würde ihn am liebsten küssen. Um diesen Gedanken schnell wieder zu verdrängen, schaue ich auf den Boden. Doch Johnny nimmt mein Gesicht in seine Hände, drückt seine Stirn gegen meine. Ich bin nicht besser als Able, wenn ich mich Johnny jetzt hingebe. Als hätte ich meine Gedanken laut ausgesprochen, lässt Johnny mich los und obwohl in mir eine leere aufsteigt tue ich nichts dagegen. „Ihr solltet dringend miteinander reden Liz, es ist seine Aufgabe dir all deine Sorgen zunehmen. Und nachdem was euch passiert ist, kann Able dir es nicht übel nehmen." er schenkt mir ein leichtes Lächeln. Und obwohl ich weiß, dass Johnny sich das Lächeln gerade aufgesetzt hat nur um mich ein wenig aufzumuntern, kann ich nicht anders und Lächel verlegen zurück. „Schläfst du bitte bei mir? Ich möchte nicht alleine sein." er nickt, folgt mir ins Bett und als ich gerade dabei bin einzuschlafen spüre ich noch wie Johnny mein Haaransatz küsst. Sekunden später, befinde ich mich im Land der Träume.

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