A Letter To Lewis: The Moment I Knew [Hamilton x Rosberg]

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Anmerkung: Auch dieser OS ist an einen Song aus RED Taylor's Version angelehnt. „The Moment I Knew (Taylor’s Version)“

Kategorie: Schmerz/Traurig

Erstellt:2021

A letter to Lewis: The Moment I Knew

Schon eine ganze Weile saß er hier und starrte auf das Blatt Papier, was er vor sich liegen hatte.
Es schmerzte noch immer, ganz egal wie viele Jahre vergingen, diesen Tag würde er nie vergessen, es war der Tag an dem sein Herz zerbrach.
So etwas Schreckliches hatte er nie erlebt und auch nichts Schrecklicheres.
Er wusste noch wie er in den Armen seiner Mutter lag, nach dem alle Geste gegangen waren.
Es sollte sein besonderer Tag werden, eine Party, die er nie vergessen sollte.
Einfach ein toller 30. Geburtstag, doch so kam es nicht.
Eigentlich war alles perfekt, doch das wichtigste fehlte.
Nico wollte gerade wieder eine Träne entweichen, doch er versuchte sie so gut es ging zurückzuhalten.
Wieder sah er auf das Blatt Papier, einen Brief, den er schrieb.
Er wollte das alles endlich irgendwie aufschreiben und verarbeiten, die Wut, den Ärger, die Enttäuschung, die Trauer, die Fassungslosigkeit und das Gefühl völlig bloßgestellt zu werden.
Nico schloss kurz die Augen, atmete tief ein und las sich das, was er geschrieben hatte, noch einmal durch.

Hey, ich weiß echt überhaupt nicht wie ich diesen Brief anfangen soll,
aber all der scheiß, den ich seit Jahren mit mir herumschleppe muss endlich mal raus!
Ich habe viel zu lange geschwiegen!
Doch ich habe kapiert, diesen Gefallen tue ich dir nicht!
Du hast mich genug leiden lassen und damit du das vielleicht mal in dein kleines Hirn bekommst, sag ich dir gerne wie ich damals leiden musste. Auch wenn ich persönlich da wenig Hoffnung habe, dass da oben noch irgendwie Licht brennt.
Weißt du ich habe mich so gefreut auf die feier.
Meine Familie, meine Freunde, deine Freunde und du … so sollte es eigentlich sein!
Wir wollten es einfach krachen lassen und ich dich einfach in meinen Armen halten, mit dir tanzen und einfach gemeinsam mit dir eine geile Zeit haben. Deshalb habe ich mich so gefreut, dass du mir gesagt hattest, du würdest da sein.
Ich war nicht skeptisch, nein, obwohl mir gewisse Dinge aufgefallen waren.
Wie, dass du deine Blicke nicht von ihm lassen konntest.
Ich hab allerdings alles auf sinnlose Eifersucht geschoben und es einfach verdrängt.
Wenn ich das doch nicht getan hätte!
Ich frage mich wirklich, ob du das Strahlen meiner Augen nicht wahrgenommen hast, denn nichts war für mich schöner, als zu wissen, du würdest auf meiner Geburtstags-Party sein.
Den Mann den ich am meisten geliebt habe, von allen Menschen auf der Welt.
Ich würde auch so weit gehen um zusagen, dass du meine Welt warst.
30 war so eine besondere Zahl und für mich sollte es ein besonderer Geburtstag sein.
Ich hab mir so viel mühe mit meinem Outfit gegeben, es hätte dir sicher gefallen …, doch wie wir es inzwischen wissen hattest du besseres zu tun.
Ich weiß echt nicht, ob du es dir jemals vorgestellt hast, wie ich gewartet und gewartet habe und so lange noch daran geglaubt habe, du würdest auftauchen! Man, ich war so ein naiver dummer Trottel.
Das Beste war ja, deine Freunde haben mich gefragt, wo du bleibst und fingen an zu lästern und zu tuscheln und ich hatte das Gefühl, sie haben über mich gelacht. So hatte sich das alles zumindest angefühlt. Aber ich sagte nur „Nein, Lewis kommt noch, er verspätet sich nur! Ihm kam eine Kleinigkeit dazwischen, aber er wird noch auftauchen.“ Sie haben mir nicht geglaubt und sie hatten ja auch recht, aber ich hab mir selbst geglaubt. Mein Vater hielt mich für verrückt! Er sagte zu mir, „Junge, man wird nur einmal 30, eigentlich sollte man Spaß haben.“
Ich hatte ihn da noch abgewiesen und ihm versichert, dass du noch kommst.
Wie ein kleines dummes Kind saß ich vor der Türe und hab auf dich gewartet.
Bis es später und später wurde. Das Getuschel wurde immer lauter.
Ich hab mich so verarscht und ausgelacht gefühlt und das fühle ich immer noch.
Wie oft habe ich dich versucht anzurufen, aber du hattest keine Zeit.
Ich hab mich echt gefragt was du da bitte tust was so lange dauert. Am Anfang hatte ich ja wenigstens noch irgendeine dumme Ausrede gefunden.
Aber je später es wurde, desto bewusster wurde es mir, wo du warst, was du getan hattest und mit wem. Mit ihm, Sebastian, diesen widerlichen Dreckskerl.
Der wusste doch, dass du und ich … was hatten wir? War das überhaupt eine Beziehung?
Oder war ich der einzige, der geliebt hatte? Ich weiß, zwischen uns wurde es echt nicht gerade leichter durch die Jahre, doch ich hatte noch geglaubt wir beide würden es schaffen. Du und ich zusammen. Ich war vielleicht blind vor Liebe. Aber du hast mir alles bedeutet.
Du und ich, es war so schön, die Zeit war so unbeschwert, aber anscheinend wolltest du dein Leben ohne mich weiterleben. Eine andere Erklärung hab ich für das alles nicht. Ich frage mich wirklich, ob es am Ende alles nur ein Spiel, für dich war, um mich ja klein zuhalten, damit ich dich ja nicht in der WM schlage.
Alles endlich alle weg waren und du noch immer nicht da warst, brach ich in den Armen meiner Mutter in Tränen aus.
Sie wollte mich noch beruhigen und meinte, „vielleicht gibt es eine ganz einfache Erklärung dafür!“, doch ab dem Zeitpunkt wusste ich, dass es keine plausible Erklärung dafür gab, die mich nicht verletzen würde.
Ich konnte nicht aufhören zu weinen.
Weißt du, ich musste schon davor mit meinen Tränen kämpfen, als alle extra für mich Happy Birthday gesungen haben, doch deine Stimme, welche ich mir so gewünscht habe zu hören in der Masse, war nicht dabei. Alle waren da für mich, aber du, die für mich wichtigste Person, was ich dachte, dass ich sie auch für dich wäre, war nicht da. Stattdessen hast du lieber mit Sebastian gevögelt. Gut, dass ich das zu dem Zeitpunkt noch nicht wusste.
Gut, dass ich da nicht vor allen in Tränen ausgebrochen war.
Es reichte doch, dass ich mir wie der größte Idiot vorkam.
Und dann riefst du mich an und meintest, „Es tut mir leid, ich hab es leider nicht geschafft.“
Im Hintergrund hab ich die Bestätigung für meinen Verdacht bekommen.
Es hat mich so viel kraft gekostet stark zu bleiben.
Ich sagte dir: „Nein, es tut mir leid.“
Wenn du dich fragst was, mir tut es leid, dass ich geglaubt hatte, wir hätten trotz all dem beruflichen Stress eine Chance. Es tut mir leid, dass ich so naiv war und mich selbst belogen hatte, obwohl ich all die Anzeichen sah! Mittlerweile auch, dass ich dir so lange hinterher getrauert habe.
Aber was sollte ich tun? Meine gesamte Welt war zusammengebrochen.
Nach dem Anruf konnte ich meine Tränen nicht mehr halten.
So schlimm hatte ich vorher noch nie geweint.
Meine Eltern haben echt alles versucht mich zu trösten, aber nichts half.
Selbst mein Vater, der sich aus solchen Dingen gerne zurückzieht, hat alles versucht, um mich zu beruhigen. Er hatte mich zwar schon oft traurig oder niedergeschlagen gesehen, aber noch nie so.
Zudem wurde mir schlecht! Diese ekelhaften Bilder, wie du und der … sie wollten meinen Kopf nicht verlassen. Nichts und niemand konnte mich irgendwie runterbringen.
Ich war zerbrochen und das ganz alleine von dir.
Dabei waren es nicht mal irgendwelche Duelle auf der Strecke oder sonst etwas Ähnliches, das war vielleicht noch etwas Zusätzliches, aber das war nicht der Grund.
Wir hätten das schaffen können, aber an mir lag dir anscheinend nicht viel.
Immerhin hattest du an meinem Geburtstag nichts Besseres zu tun, als nicht bei mir zu sein und mich zu betrügen. Welch ein schönes Geschenk! Danke für all den Herzschmerz, die Tränen und den schlimmsten Tag meines Lebens.
Du hättest nur auftauchen müssen und es wäre der schönste geworden.
Doch als ich so in meinen Tränen, völlig zerbrochen auf den Boden lag, das war der Moment, an dem ich wusste, es war aus und vorbei.
Und ja! Ich will, dass du dich schlecht fühlst, du sollst wissen, was für ein mieser Arsch du warst.
Und auch ganz egal, ob du „es jetzt besser weißt“, ich hoffe du fühlst dich, wenn du das liest richtig schlecht. Doch nie wirst du dich so fühlen, wie ich. Nie wirst du das durchmachen, was ich erleben musste. Nichts wird das je gut machen können.
Gar nichts auf der ganzen Welt, auch nicht, als mein Vater dir am nächsten Tag eine reingehauen hat und er sich tatsächlich heimlich hereinschleichen wollte. Meine Mutter hat ihn aber erwischt und gleich das Blut auf seiner Hand erkannt und ihn zur Rede gestellt.
Wahrscheinlich hattest du das auch verdient, aber was nützt mir das? Es konnte das nicht wieder gut machen, was du angerichtet hattest.
Und ja, ich würde mir tatsächlich wünschen, dass du genau so auf die Fresse fliegst oder sogar vielleicht schon geflogen bist.
Vielleicht bereust du dann deine Taten, aber was kaputt ist, ist kaputt.
Nach meinem Titel hatte mich auch nichts mehr gehalten.
Ich hatte alles erreicht, was ich erreichen wollte und ich konnte es nicht mehr ertragen dich zu sehen.
Und nach sechs Jahren habe ich endlich die Kraft dir das alles mal an den Kopf zu werfen.
Ob ich es je wieder schaffe irgendjemand in mein Herz zu lassen und zu vertrauen weiß ich nicht.
Du hast ein Riesenschaden angerichtet. Einer der Mein Leben lang bleibt.
Am meisten schmerzt es aber zu wissen wie lange wir und kennen. Seit wir Kinder waren, wir waren Jahre lang zusammen und glücklich. Ich dachte immer ich wäre deine gesamte Welt, genauso wie du es bei mir warst, aber das war vielleicht mal so, hatte sich dann allerdings anscheinend geändert. Es tut weh, die guten alten Zeiten zu sehen, wo wir einfach glücklich waren.
Du zeigtest mir das Paradies, doch warst gleichzeitig die Person, die alles mit einem Mal zerstört hatte.
Ich hasse dich. Ich hasse dich dafür! Doch ich hasse mich, dass ich die alten Zeiten und dich so an mich heranlasse, dass es mich noch immer schmerzt.
Wir hätten so viel werden können, wir hatten das Glück in unseren Händen.
Aber ich will das gar nicht mehr. Wieso auch? Noch mal all der Scheiß? Nein, danke.
Bleib ja weg, da wo du bist.
Ich will dich nicht zurück, ich will, dass ich dir einfach alles sage, was ich dir all die Jahre nicht sagen konnte, da der Schmerz mich hatte verstummen lassen.
Jetzt weißt du es ja, vielleicht kann ich damit abschließen.
Aber bitte, komm nicht auf die Idee, nach dem du das gelesen hast bei mir aufzutauchen.
Das hättest du damals machen sollen, jetzt ist es zu spät.

Es fühlte sich so gut an, das alles niedergeschrieben zu haben. Auch wenn es noch immer nicht leicht war, sich an das alles zu erinnern.
Diesen Geburtstag wurde er sicher nicht vergessen, aber vielleicht konnte er endlich damit abschließen, zumindest irgendwie.
Er würde den Brief morgen in Lewis Briefkasten stecken, dann war endlich alles gesagt.
Vielleicht würde er es ja doch schaffen, wieder jemanden zu vertrauen und neu anzufangen, doch sicher war er sich nicht.
Nur damit, dass er Lewis nie wieder in seinen Leben haben wollte.
Nie wieder dieser Schmerz, nie wieder diesen ganzen Mist.
Er hatte genug Schaden bei ihm angerichtet. Es war an der Zeit, das nicht mehr in sein Leben zu lassen.
Damit wollte er genau hiermit beginnen.
Morgen, an seinem 36. Geburtstag, würde er endlich alles ungesagte gesagt haben und dieser Geburtstag würde im Gegensatz zu damals wirklich besonders werden. Denn auf seiner Familie und seine Freunde konnte er immer zählen.
Mit diesem Gedanken lächelte er, wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und steckte den Brief in den Umschlag und legte ihn erst mal beiseite.

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