Der Zahnarzt-Termin [Räikkönen x Grosjean]

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Anmerkung: Dieser OS ist ein Geburtstags Geschenk an eine verdammt tolle Person.

Erstellt: 2022

Kategorie: Angst/Liebe

Der Zahnarzt-Termin

„Hey Kimi, jetzt beruhige dich!“
Das waren Worte, die er nur selten benutzen musste. Kimi war der gelassenste Mensch, den er kannte. Doch irgendwas musste ihn gerade übel aus dem Konzept gebracht haben.
„Was ist denn los?“
Versuchte er von vor der Tür herauszufinden, da der Finne diese zuschloss.
„Ich mache das nicht!“
Hä? Was meinte er damit?
Romain hatte überhaupt keine Ahnung, was nun los war. Er hatte ihm lediglich die Post gebracht und ein paar Dinge gesagt.
Dass sie noch einkaufen mussten, Kimi nächste Woche einen Termin beim Friseur und einen beim Zahnarzt hatte und … oh, Moment. Der Zahnarzt! Konnte es sein das Kimi …? Nein, sein großer starker Finne hatte doch nicht Angst vor einem Besuch beim Zahnarzt!
Oder?
„Kimi? Was ist dein Problem?“
„Ich gehe da nicht hin!“
„Zum Zahnarzt?“
„Nenne es wie du willst, für mich ist es ein Typ aus einem Horrorfilm!“
Also doch, anscheinend hatte Kimi mal schlechte Erfahrungen gemacht.
„Aber das ist doch nur eine reine Vorsorgeuntersuchung!“
„Das sagen sie immer, am Ende stehe ich ganz ohne Zähne da!“
„Du hast wohl wirklich ein paar schlechte Horrorfilme zu viel geschaut! Das ist doch Quatsch. Die schauen nur mal kurz und dann kannst du wieder gehen!“
„Ja, ja, dem Braten traue ich nicht!“
„Ach, Kimi. Da passiert dir schon nichts.“
„Nichts da! Ich gehe da nicht hin!“
So hatte Romain Kimi noch nie erlebt. Das beunruhigte ihn. Aber brachte ihm auch zum Schmunzeln, da Kimi ja immer betonte, dass er vor nichts Angst hatte.
Da hatte er wohl geschwindelt.
„Es wäre trotzdem nett, wenn du mich mal hereinlassen würdest und dann reden wir darüber.“
„Ich will nicht darüber reden!“
„Hör zu, keiner zwingt dich dahinzugehen. Aber es wäre doch besser, den Termin wahrzunehmen. Wenn du nicht willst, zwinge ich dich nicht. Es sind immerhin auch deine Zähne und nicht meine, aber es wäre gut, wenn du mir erzählen würdest, warum du solche Angst hast! Kimi, ich will dich doch nur verstehen!“
Eine ganze Zeit lang passierte nichts.
Der Franzose wollte fast schon aufgeben. Plötzlich schloss der Finne jedoch die Tür auf.
Romain kam herein und sah Kimi auf dem Bett sitzen.
So hatte er ihn noch nie gesehen. Gut, vielleicht würde ein Fremder Kimis Angst nicht direkt sehen oder erkennen, aber für ihn war es deutlich sichtbar, dass etwas mit ihm nicht stimmte.
Romain setzte sich zu Kimi aufs Bett und nahm vorsichtig seine Hand.
„Hey, was ist denn los. Warum hast du Angst?“
„Ich hab keine Angst! Ich hab nie Angst!“
„Okay und was ist das dann?“
Kimi blieb still und überlegte.
„Okay, vielleicht hab ich ja doch Angst.“
„Erzähl mir doch einfach, warum.“
Der Finne sah auf den Boden.
„Na ja, als ich 9 war, wurde ich von meinen Eltern zum Zahnarzt geschleppt, nur Vorsorge Untersuchung, angeblich. Toll, es kam heraus, ich hätte angeblich total schlechte Zähne, obwohl ich jeden Tag gründlich putze! Es musste gebohrt und gezogen werden … Ich musste so oft dahin, das letzte Mal wurden mir drei Zähne auf einmal gezogen, ich hatte noch nie solche höllischen Schmerzen, trotz angeblicher Betäubung. Ich hab alles gemerkt. Dann kam später bei einem anderen Zahnarzt heraus, dass ich auch einfach hatte warten können, bis die Zähne von alleine ausgefallen wären. Ich hab seit dem keinen Zahnarzt mehr in meinem Mund schauen lassen. Nie wieder! Und ich hab auch nicht vor, das zu tun!“
Oh krass, damit hätte der Franzose nun wirklich nicht gerechnet.
„Aber nur weil einer bei dir gepfuscht hat, heißt es nicht, dass alle so sind. Und ich denke nicht, dass bei dir irgendwas gemacht werden muss.
Und außerdem, es muss dir nicht peinlich sein, Angst zu haben. Das ist völlig natürlich. Vor allem nach dem, was du erlebt hast.“
„Es ist aber peinlich. Ich hab Angst vorm Zahnarzt wie ein kleines Kind.“
„Hey, das haben sicher auch viele andere Erwachsene Menschen.“
„Aber ich bin der Ice Man, ich hab vor nichts Angst.“
„Doch, auch du kannst Angst vor etwas haben.“
„Und was soll ich jetzt machen?“
Romain überlegte, doch hatte sofort eine Antwort parat.
„Also, Nummer eins, zu läufst vor deiner Angst weg und du gehst nicht hin, was aber etwas feige wäre, gerade für den Ice man oder nicht? Oder Nummer zwei, wir gehen beide hin, ich bin für dich da, halte, natürlich nur im allerschlimmsten Notfall, deine Hand und bin die ganze Zeit für dich da.“
„Hm.“
Der Finne schien zu überlegen.
„Du hast ja noch eine Woche Zeit, überlege, was du tun möchtest. Wie gesagt, es ist deine Entscheidung.“ Der Franzose stand auf und wollte sich um den Rest den kümmern, Einkaufsliste schreiben, ein paar Dinge einpacken. Briefe zusammen sammeln und so weiter.
„Warte Romain.“
Sagte Kimi plötzlich.
Der jüngere drehte sich zu ihm herum.
„Danke.“
„Wofür?“
„Dafür, dass du mir die Angst nimmst.“
Romain ging zu ihm, gab ihm einen Kuss und ging danach weiter in die Küche.

Eine Woche später:

Kimi war total nervös, doch er wollte es wagen. Er wollte seiner Angst ins Gesicht sehen.
Romain saß neben ihm und las irgendeine medizinische Zeitschrift.
Bis er bemerkte, dass es Kimi gar nicht so gut ging, da er von sich aus nach seiner Hand griff.
„Hey, ist alles okay.“
„…“ Kimi sah ihn nur starr in die Augen.
Es war ein panischer Blick, das erkannte der Franzose. Romain hielt Kimis Hand fester.
„Hey, es wird schon nicht so schlimm, ich bin da.“
„Kannst du … vielleicht mitkommen?“, fragte der Finne leise.
Der jüngere nickte und lächelte.
Sein Lächeln hatte wohl seine Wirkung nicht verfehlt. Er sah Kimi deutlich entspannter werden.

Als er dann endlich aufgerufen wurde und Romain doch nicht mit rein durfte, auf Sagen der Ärzte, bekam er wieder etwas Panik.
„Hey Kimi, denk daran, du bist der Ice man, du schaffst das locker!“ er schenkte ihm noch ein selbstsicheres Lächeln und sah wie Kimi sich wohl oder übel alleine auf dem Weg in das Behandlungszimmer machte.

Er wartete und wartete, irgendwie fühlte es sich wie eine Ewigkeit an und langsam bekam er selbst Angst. Was ist, wenn sie doch etwas fanden und bei Kimi bohren mussten oder ähnliches?
Doch bevor er sich weiter solche schrecklichen Gedanken machen konnte, stand Kimi schon wieder vor ihm.
„Hey, und wie ist es gelaufen?“
„Alles gut, alles wäre perfekt und nichts Auffälliges.“
„Ich wusste doch, dass du das schaffst!“
Plötzlich kramte Romain in seiner Jackentasche.
„Und deshalb, weil du so mutig warst, hab ich etwas für dich!“
Kimi sah nicht sehr begeistert aus.
„Einen Lutscher? Ernsthaft. Weil ich so tapfer war? Bin ich 5?“
Romain musste lachen.
„Ich wusste, dass du so reagierst, ich hab noch was in meiner anderen Tasche, was dir vielleicht besser gefällt.“
Und plötzlich holte der Franzose eine kleine Flasche Wodka aus seiner Tasche.
„Oh, ja, das ist wohl eine angemessene Belohnung für meine Tapferkeit!“
Der Franzose konnte nur lachen. Ach, ja, so kannte er seinen Finnen!
„Und wenn wir zu Hause sind, gibt es eine weitere.“
Sagte Romain, der nach seiner Jacke griff und sich kurz umdrehte. Als er wieder nach vorne schaute, suchte er Kimi.
„Worauf wartest du noch?“, rief dieser vom Treppenhaus aus.
Er rannte quasi fast zum Auto.
Ach wirklich, über Kimi konnte er oftmals den Kopf schütteln, doch genau deswegen liebte er seinen Finnen auch.

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