Bis Die Zeit Uns wieder Zusammen führt [Bottas x Hamilton]

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Anmerkung: Hallöchen, dieser OS basiert auf „Orange Juice“
„Dark Days“ und The Story of Valwis“.
Ich weiß nicht ob ich hier alle One Shots schon veröffentlichet hier habe, aber mein neuster OS, baut auf diesem hier auf und deshalb brauche ich den hier zuerst, damit ihr so in etwa versteht worum es geht.

Triggerwarnung: Enthält die Themen Bulimie, Depressionen und Einsamkeit.

Erstellt: 2021

Kategorie: Romantik/Schmerz/Trost

Bis die Zeit uns wieder zusammen führt

Völlig fertig, hatte sich Lewis nach der Besprechung mit dem Team in irgendeinem zufälligen Raum geschlichen. Es wurde ihm einfach alles zu viel. Valtteri und er gingen getrennte Wege, seit einigen Wochen. Er tat so als würde es ihm nichts ausmachen, als wäre alles okay für ihn, aber das stimmte nicht. Zudem hatte er mit dieser schrecklichen Übelkeit zu kämpfen, die den Drang in ihm hervorbrachte, sich übergeben zu müssen. Er hatte in der Vergangenheit damit Probleme gehabt und generell oft Tage an denen er psychisch völlig am Boden war. Allerdings war der letzte Fall seiner Bulimie zwei Jahre her und das wollte er auch so lassen. Was wiederum leichter gesagt als getan war. Zudem war er völlig alleine mit all dem, es machte ihn fertig. Lewis wusste nicht wie er das alles irgendwie stemmen sollte. Er stütze seine Hände auf dem Tisch vor ihm ab und ließ seinen Kopf sinken. Wie sollte er das alles aushalten? Valtteri war immer sein halt und nun? Er schaffte es ja nicht mal alleine auf sich selbst aufzupassen. Okay momentan ging es ja, zumindest tat er nichts Unüberlegtes. Lewis wusste auch, dass er sich nicht die Schuld für ihre Trennung geben sollte, aber sein Gewissen tat es dennoch, auch wenn er wusste, dass es einfach so kommen musste. Die Spannungen zwischen ihnen wurden zu groß. Valtteri hatte gerade mit allen möglichen Druck zu kämpfen, Lewis stand da nur im Weg. Was nicht irgendwie im bösen Sinne gemeint war, nur war Lewis ständig sein Vergleichsmaß Nummer eins und ständig um ihn herum. Der Umgang untereinander wurde in den letzten Wochen echt kühler und rauer. Es war das beste für sie und Lewis wollte Valtteri nicht unglücklich sehen, doch in ihrer Beziehung wurde zu dieser Zeit einfach nicht mehr glücklich.
Lewis atmete tief durch. Er musste es irgendwie schaffen. Aber wie wusste er nicht wirklich! Was sollte er nur tun? Lange hielt er all das nicht mehr aus.
Er spürte eine Hand auf seiner Schulter und traute sich nicht wirklich sich umzudrehen, ganz einfach, weil er wusste, wer es sein könnte.
„Hey, ist alles okay bei dir?“
Er blieb so stehen und drehte sich nicht um.
„Wieso willst du das wissen.“
„Kann ich mir keine Sorgen um dich machen?“
Lewis sah nun zu ihm.
„Du … warum? Sollte es dir mittlerweile nicht ganz egal sein? Du hast doch mittlerweile sowieso nur die Schnauze voll von mir, was ich dir unter diesen Umständen sogar gar nicht übel nehmen kann. Wir sind Vergangenheit, wieso also interessiert es dich?“
„Weil ich sehe wie du grade zu kämpfen hast! Lewis ich weiß welche Probleme du in der Vergangenheit hattest und nur weil wir kein Paar mehr sind, heißt es, nicht dass du mir egal bist und es heißt auch nicht, dass ich all die Momente mit dir vergessen will.“
Lewis aber richtete seinen Blick auf den Boden.
„Es war besser so, ich weiß, du hast gerade selber mit allem möglichen Scheiß zu kämpfen, immerhin weißt du nicht, ob du nächstes Jahr noch im Mercedes sitzt.“
„Ob ich das noch will ist auch eine andere Frage, aber um mich geht es hier grade nicht.
Lewis, bitte, sag mir was los ist.“
Der ältere wurde nervös, drehte sich um und versuchte von Valtteri auf Abstand zu gehen.
„Ich kann nicht!“
„Klar kannst du, bitte ich mache mir Sorgen! Sag mir bitte nicht, du hast …“
„Noch nicht. Aber ich habe das Gefühl kurz davorzustehen. Diese elende Übelkeit macht mich fertig, am liebsten würde ich zur Toilette rennen und mir den Finger in den Hals rammen. Mein Kopf, der …“
Lewis hielt inne, er musste versuchen seine Tränen zurückzuhalten.
„Ich, ich will das nicht erklären, wir sollten das Gespräch hier beenden.“
Er wollte gehen und Valtteri hinter sich lassen.
„Lewis warte! Wieso? Du musst nicht alleine sein mit all dem.“
„WIESO? WEIL ICH KEINEN BOCK HABE VOR DIR ZU HEULEN OKAY! ABER JETZT IST ES JA AUCH EGAL!“, sagte der ältere, der ihn anschrie wobei er seine Tränen nicht halten konnte.
„Du hast schon so oft vor mir geweint.“
Versuchte Valtteri ihm ruhig zu erklären.
„Da war aber noch alles in Ordnung … mit uns. Jetzt … okay du wolltest es wissen. Ich fühl mich alleine, seit du weg bist. Alleine mit all dem Scheiß der um mich herum in meinem Kopf so passiert. Das soll jetzt aber nicht so aussehen, als würde ich dir ein schlechtes Gewissen machen wollen. Nein. Ich vermisse dich einfach. Du weißt ja, seit der Corona Erkrankung fühle ich mich hin und wieder echt schlecht. Dann alleine mit diesem Druck, diese nicht gerade netten Gedanken und der Fakt, dass du mich verlassen hast machen mich einfach fertig.“
Jetzt hatte er die Karten auf den Tisch gelegt.
Lewis konnte seine Tränen nicht mehr Wegsperren, sie bahnten sich einen Weg nach draußen, unaufhaltsam.
Valtteri aber war etwas geschockt.
Er wusste nicht, dass Lewis so mit der Trennung haderte.
„Was? Aber ich dachte dir wäre alles egal, die Trennung, wie es mir geht, ich. Ich dachte, du hättest kein Problem damit. Das hast du mir doch gesagt.“
„Du färbst eben ab. Ich habe mittlerweile auch gelernt, wie man seine Gefühle versteckt.“
„Wieso aber hast du das nicht gesagt, oder einfach deine Gefühle herausgelassen?“
„Du warst nicht mehr glücklich! Ich war einfach überall das Problem. Die Spannungen zwischen uns waren echt nicht besonders schön. Ja, ich liebe dich noch immer, deshalb lasse ich dich doch auch gehen. Du sollst glücklich werden und nicht kaputt. Liebe hin oder her. Ich wollte kein Drama daraus machen.“
„Wow, das tust du für mich? Du nimmst all den Schmerz für mich in Kauf? Ich weiß das zu schätzen! Wirklich! Aber achte auch auf dich! Mit all dem ist nicht zu spaßen. Du hast bereits Zwei Jahre geschafft! Den Rest schaffst du auch.“
„Das ist viel. Ich weiß nicht, ob ich das hinbekomme. So viel was wir erlebt haben, zerbricht, es ist einfach scheiße! Man ich wollte nicht mit dir darüber reden, weil ich nicht will, dass du dich schlecht fühlst! Ich will auch nicht, dass es jetzt so klingt, als würde ich mich als Opfer darstellen. Aber das zu akzeptieren und irgendwie mit dem Rest noch klarzukommen. Ich bin wieder komplett alleine. Niemand da, der mir essen bringt, wenn es mir scheiße geht. Niemand da, der mich in den Arm nimmt, wenn ich es brauche um nichts Unüberlegtes zu tun. Du warst immer mein Halt. Du warst der, der auf mich acht gegeben hat. Jetzt hab ich nur mich und ich versuche das beste, diesen Job zu übernehmen, aber ich glaube ich kann das nicht!“
Nun hatte Lewis komplett den Staudamm brechen lassen. Er konnte sich nicht helfen und fiel in Valtteris Arme.
Auch dem Finnen ging das alles nahe.
Er wusste nicht wirklich wie er damit umgehen sollte.
Die eine oder andere Träne konnte er auch nicht verkneifen.
„Fuck, es tut mir leid.“
Sagte Lewis, der sich von Valtteri löste.
„Es ist okay, ich schätze, dass musste mal raus.“
„Das sollte es aber nicht! Ich sollte lernen alleine klarzukommen.“
„Keiner kann verlangen von null auf hundert plötzlich alleine klarzukommen!“
„Aber, ich will nicht, dass du dir jetzt Gedanken machst. Ich meine, du hast genug Probleme ohne mich. Irgendwie war sowieso immer alles nur um mich. Du warst da für mich aber ich …“
„Das stimmt nicht! Lewis, du warst oft genug da für mich. Vielleicht siehst du das nicht so, aber du hast oft meine Sorgen verringert.“
„Hab ich?“
„Ja hast du! Wir wollten beide nicht, dass es so auseinander ging, aber am Ende konnten wir eben nichts dagegen tun. Das heißt aber nicht, dass du mir völlig egal bist. Das heißt nicht, dass ich dich nie wieder sehen will. Es heißt, nicht dass ich es später nicht vielleicht doch nochmal mit dir versuchen würde, wenn sich die gesamte Situation beruhigt. Ich glaube nur etwas Abstand tut gut und vielleicht wäre es auch da besser das Team zu verlassen, die haben doch sowieso die Schnauze voll von mir. Ich kann nur gerade selber nicht wirklich mit all dem Druck umgehen.“
„Meinst du echt? Ja, ich hab gemerkt, wie sehr dich die Gesamtsituation mitnimmt.“
„Ja, ich denke, Zeit ist vielleicht oftmals die Lösung. Überall lesen zu können wie scheiße man doch in seinem Job ist, sich täglich selbst zu bezweifeln. Einen richtig starken Teamkollegen zu haben, den man dafür eigentlich nicht mal hassen kann gleich aus mehreren Gründen nicht, die ständigen Gerüchte, dass George schon fest stünde. Das alles war nicht förderlich in unserer Beziehung und ich wollte das beenden, weil ich auch dich vor möglichen Ausbrüchen meiner Laune schützen wollte. Du weißt ja selbst wie angespannt die Situation zwischen uns am Ende war.“
„Ja, das weiß ich.“
Lewis sah zu ihm, wischte seine Tränen weg und lächelte sogar etwas.
„Die Zeit meint es grade nicht gut mit uns, aber vielleicht ändert sich das ja noch und wenn nicht, bin ich trotzdem für dich da!“
„Das weiß ich zu schätzen Val!“
Er schaute dem jüngeren in seine blauen Augen.
„Und ich weiß zu schätzen, was du für mich tust. Aber bitte, tu mir ein Gefallen, bleib stark und gib dem drang nicht nach! Du kannst das! Ich weiß das! Wer sieben Titel holen könnte, ist auch stark genug dafür!“
Lewis sah zum Boden.
Irgendwie ging ihm schon etwas besser, aber es tat auch irgendwie weh, denn zu gerne würde er ihn jetzt küssen, doch er wusste, dass das nicht der richtige Zeitpunkt war, wenn sie überhaupt noch irgendwann eine Chance haben würden.
„Ich versuche es.“
„Alles okay?“
Der Brite sah wieder hoch zu ihm.
„Ja, ist es.“
„Du bist ein schlechter Lügner.“
„Und du bist gut darin mich daran zu erinnern, dass nicht alles gut ist!“
Lewis lachte bei dem letzten Satz.
„Wir sollten sehen, dass wir diese Saison überstehen.“
„Wäre vielleicht das beste.“
„Vielleicht?“
„Etwas anderes bleibt mir nicht übrig. Dabei hasse ich es geduldig sein zu müssen.“
Valtteri grinste.
„Ich weiß. Aber nur die Zeit kann zeigen, wie es weitergeht.“
„Ich weiß.“
„Geht′s dir etwas besser?“
„Etwas, ja. Keine Sorge, ich denke du kannst mich alleine lassen, ohne das was passiert.“
„Bist du dir sicher?“
„Bin ich!“
Für einen kurzen Moment war es still und sie sahen sich gegenseitig in die Augen.
„Danke Valtteri!“, sagte er und rang eine Weile mit sich selbst, doch küsste ihn schließlich ganz zaghaft auf die Wange.
„Ich hoffe, die Zeit kann Wunden heilen.“
Sagte er, bevor er gehen wollte.
„Das hoffe ich auch. Aber am Ende gibt es doch immer Happy-Ends, oder?“
„Das kann man sich nur wünschen.“
Er sah noch eine Weile zu dem Finnen, bevor er nun wirklich gehen wollte.
„Bis irgendwann, wenn die Zeit uns wieder zusammen führt.“
„Bis, wenn uns die Zeit wieder zusammen führt!“
Sagte Valtteri zum Abschied.

Lewis konnte sich etwas beruhigen, den Schmerz jedoch konnte er nicht wirklich abstellen. Er schaffte aber etwas zu essen und dem drang zu widerstehen. Vielleicht bräuchten sie wirklich etwas Zeit, vielleicht würde er es schaffen alleine klarzukommen und zu lernen wie er alleine mit allem umgehen konnte. Er hoffte aber ihr Abschied war nicht für immer. So vieles was sie gemeinsam aufgebaut hatten, stand nun davor zu zerbrechen. Lewis würde Geduld brauchen, auch wenn gerade das etwas war, was ihm schwerfiel. Doch zu hören, dass Valtteri sie auch noch nicht völlig aufgegeben hatte, gab ihm etwas Hoffnung. Vielleicht könnten sie das mit ein wenig Abstand und Zeit wieder zusammenflicken. Bis dahin würde er stark bleiben, so, wie er es Valtteri versprochen hatte. Bis die Zeit sie wieder zusammen führte!

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